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Ufos in Bad Finkenstein

Ufos in Bad Finkenstein

Titel: Ufos in Bad Finkenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dritten
und vierten Stock brannte noch Licht.
    „In dieser Umgebung“, meinte
Tarzan, „macht der Kongreß den Teilnehmern sicherlich Spaß.“
    Sie verließen den erleuchteten
Teil der Straße und gingen unter den überhängenden Zweigen einer mächtigen
Tanne weiter. Sie stand dicht am Zaun des Hotelparks, der jetzt so dunkel war
wie der Wald rund um den Honigberg. Auch der straßenseitige Eingang wurde von
keiner Laterne beleuchtet.
    Daß er nachts geschlossen sei,
hätte man vermuten können — doch das breite, schmiedeeiserne Tor stand etwas
offen.
    Tarzan verhielt.
    „Wollen wir?“
    „Ob das erlaubt ist?“ Gaby
zögerte.
    „Wir machen ja nichts kaputt.
Außerdem steht das Tor offen. Mich interessiert, wie es hinter dem Hotel
aussieht. Das ist bestimmt die Schokoladenseite mit Terrasse, Palmengarten,
Promenade und Sportanlagen. Scheint ja ein richtiges Nobelhotel zu sein. Freue
mich schon, wenn wir morgen den Professor besuchen. Vorher werde ich meine
Jeans nochmal ausbürsten. Komm, Pfote!“
    Sie traten auf knirschenden
Kies. Gaby wollte erst nicht, aber Tarzan nahm ihre Hand und zog sie mit.
    Dichte Baumwipfel hielten das
Mondlicht ab. Der Park schien, abgesehen von Beeten und einem Rasen auf der
anderen Seite, größtenteils aus Bäumen zu bestehen.
    Allmählich gewöhnten sich ihre
Augen an die Dunkelheit. Sie sahen die weißgestrichenen Bänke, auf denen sich
die Hotelgäste ausruhen konnten.
    „So ein großes Hotelgelände ist
wie eine Welt für sich“, flüsterte Gaby.
    Sie folgten dem Kiesweg,
konnten die Rückseite des Gebäudes betrachten — die zahlreichen Balkone und die
erleuchteten Fenster. Das Hotel schien ausgebucht.
    In der Dunkelheit unter einer
Ulme — vermutlich war’s eine Ulme, denn genau ließ sich das nicht erkennen —
blieben sie stehen. Vor ihnen lag ein gepflegter Rasen im Mondlicht. Sie sahen
Tennisplätze, einen Swimmingpool und eine Anlage für Minigolf.
    „Ob man hier schon schwimmen
kann?“ meinte Gaby. Als leidenschaftliche Schwimmerin interessierte sie das.
    „Wenn es beheizt ist. Sonst
würde man frösteln. Die haben bestimmt noch ein Hallenbad. Wasser ist
jedenfalls drin. Warte!“ Er lachte. „Ich tauche mal den Finger rein.“
    Er lief über den Rasen.
    Das Becken war ein gutes Stück
entfernt. Am Minigolf und drei, vier gepflegten Beeten mußte er vorbei.
    Als er den Kopf wandte, sah er
hinter sich nur die Dunkelheit unter den Bäumen — von Gaby nichts.
    Er erreichte das Becken. In der
Nähe gluckerte ein Wasserzulauf.
    Er bückte sich, um die Hand ins
Wasser zu tauchen.
    In derselben Sekunde wehte
Gabys spitzer Schrei zu ihm her. Sie schrie, als sei sie in Not.
    Andere verharren in der
Schrecksekunde. Tarzan legte währenddessen acht Meter zurück. Wie von der Sehne
geschnellt, fegte er los.
    Der Weg war eben. Kein
Hindernis. Er konnte in die Dunkelheit starren, sah aber nichts.
    Um Himmels willen! Warum hatte
sie geschrien? Was war los?
    Er rannte zur Ulme, tauchte in
die Finsternis und entdeckte Gaby.
    Sie saß auf dem Boden, schien
zu zittern, hatte die Arme aufgestützt und wollte sich erheben.

    Tarzan griff zu und zog sie
hoch. Ja, sie zitterte.
    „Was war denn? Bist du
gestürzt?“
    „Jemand... ein... ein
Gespenst... nein, ein Fabelwesen hat mich umgerannt. Ein Roboter.“
    „Waaas?“
    „Bestimmt! Er war so groß wie
du und glänzte wie ein Silberfisch. Kam, glaube ich, aus der Richtung. Ich sah
ihn erst im letzten Moment. Und auch nur, weil er so schimmerte. Von Kopf bis
Fuß wie ein Silberfisch. Mich hat er in meinen dunklen Sachen nicht bemerkt.
Ich war zu Tode erschrocken. Konnte mich nicht rühren. Da ist er gegen mich
gerannt, und ich flog auf den Boden. Wahrscheinlich habe ich in dem Moment
geschrien.“
    „Geschrien hast du. Alles
andere... glaub’ doch nicht an Spuk, Gaby.“
    Sie bibberte noch. Schützend
hatte er den Arm um sie gelegt. Energisch machte sie sich frei.
    „Du denkst wohl, ich spinne?“
    „Aber nein! Du hast dich nur
getäuscht. Vielleicht trug jemand einen weißen Overall oder eine Regenpelerine
wie eine Fischhaut und...“
    „Tarzan! Ich weiß, was ich
gesehen habe“, wisperte sie. „Es war eine Robotergestalt. Und... O Gott!
Tarzan! Ist hier etwa ein Ufo gelandet?“
    Er unterdrückte ein Lachen.
„Bestimmt nicht. Dann hätte der Kurdirektor längst einen großen Empfang
organisiert — mit Ansprachen, Festbankett, reichlich Spesen und
handschriftlicher Eintragung der Außerirdischen ins Goldene Kurbuch

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