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Ufos in Bad Finkenstein

Ufos in Bad Finkenstein

Titel: Ufos in Bad Finkenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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urteilen könnte. Trotzdem bitte ich Sie, nicht
vorschnell zu urteilen. Und nicht als gegeben hinzunehmen, daß mir eine
sogenannte Begegnung der dritten Art widerfahren ist — nämlich eine
unmittelbare Berührung mit Außerirdischen.“
    „Was soll es denn sonst gewesen
sein?“ fragte Polizeichef Lippmeier.
    Der Professor lächelte. „Ein
schlechter Scherz.“ Er sah den Kurdirektor an. „Ich bitte um Vergebung, Herr
Schneider, aber mein erster Gedanke, als ich wieder geradeaus denken konnte,
bezog sich auf Sie. Ich überlegte, ob Sie vielleicht dahinter stecken — und das
Ganze nichts als ein Reklamerummel für das Ufo-Bad Finkenstein ist. Das wäre
dann allerdings eine Werbung, die entschieden zu weit geht.“
    Dem Kurdirektor fiel fast die
Zigarre aus dem Mund. Theatralisch hob er die Schwurhand.
    „Herr Professor, das nehme ich
Ihnen aber krumm. Mir sowas zuzutrauen! Ich gelobe bei allem, was mir heilig
ist, daß ich nichts damit zu tun habe.“
    „Den Gedanken hatte ich auch
längst verworfen“, lächelte Oberthür. „Aber welche andere Erklärung bietet sich
an?“
    Er blickte in betretene
Gesichter. Niemand wußte eine Antwort.
    Lippmeier war hinausgegangen,
um dem Streifenwagen Fink drei mitzuteilen, an welcher Stelle des
Serpentinenweges am Honigberg sich der Überfall ereignet hatte. Natürlich mußte
dieser „Tatort“ auf das Sorgfältigste abgesucht werden. Wußte man denn, ob
Außerirdische nicht doch Spuren hinterließen?
    Inzwischen rieb Karl Walther
Schneider sich die Hände bis zum Ellbogen.
    „Das“, tönte er, „wird für
Finkenstein der Aufschwung zum Weltkurbad. Was Besseres konnte uns gar nicht
passieren. Irgendwo hier in den Wäldern ist ein Ufo gelandet, hat aber
sicherlich längst wieder abgehoben — diesmal zum Glück ohne Waldbrand. Ich
halte keine andere Folgerung für möglich. Und friedfertig sind die
Außerirdischen erfreulicherweise auch. Nur etwas neugierig. Was wollen wir
mehr.“
    „Sie machen es sich leicht“,
sagte Oberthür.
    „Was soll’s!“ lärmte Schneider.
„Schauen wir den Tatsachen ins Gesicht. Jedenfalls halte ich es für
unvermeidlich, daß wir morgen vormittag eine Pressekonferenz abhalten, wobei
ich selbstverständlich auch meinen heißen Draht zu den Fernsehanstalten
benutzen werde. Man wird zwar Erklärungen von Ihnen erwarten, Herr Professor.
Aber wo das nicht möglich ist, muß es eben genügen, die nackten Tatsachen
vorzutragen.“
    Erwartungsvoll sah er Oberthür
an.
    Der hob nur ergeben die
Achseln.
    „Gut!“ nickte Schneider. „Also
morgen um zehn. Hier! Ich organisiere das!“ Er wandte sich an Möhring. „Das
wird auch für Sie ein fetter Happen.“
    „Mir fehlt hinten und vorn
Personal“, meinte der Hotelmanager bedrückt.
    „Ich überlege“, sagte
Polizeichef Lippmeier, „ob wir Einheiten der Bereitschaftspolizei anfordern
sollten.“
    „Aber“, ließ sich Professor
Älvsbyn erstmals vernehmen, „es besteht doch keine Gefahr.“
    „Nicht deshalb“, lächelte
Lippmeier. „Aber wir brauchen eine Menge Leute, um das riesige Waldgebiet nach
dem Ufo abzusuchen.“
    Niemand sagte was dazu, und
Lippmeier schien es beim Überlegen zu belassen. Dann deutete Dr. Krause auf den
kleinen Gesteinsbrocken.
    „Was ist denn nun damit?“
    Oberthür nickte. „Eine gewisse
Fürsorglichkeit kann ich den Außerirdischen nicht absprechen. Im Raumschiff
hatten sie mir meine Brille abgenommen. Ich fand sie dann in der Rocktasche.
Und außerdem diesen Gesteinsbrocken. Meine Vermutung ist vorbehaltlich einer
wissenschaftlichen Untersuchung. Doch ich bin überzeugt: es handelt sich um
Gestein aus dem Weltall. Ohne Zweifel sieht es aus wie ein winziger Meteorit.“
    Neugierig betrachteten alle den
kleinen Klumpen.
    „Sowas“, meinte Tarzan, „kann
man also ganz unverhofft von oben auf den Kopf kriegen.“
    Der Professor lachte. „Kein
Grund, einen Stahlhelm zu tragen, Peter. Die Wahrscheinlichkeit, getroffen zu
werden, ist äußerst gering.“
    In diesem Moment wurde die Tür
etwas geöffnet, und ein bebrilltes Gesicht blickte herein.
    „Störe ich?“
    „Aber nein, Herr Doktor Kehl!“
Möhring sprang auf.
    Er führte den Ägyptologen (Wissenschaftler
der altägyptischen Kultur) herein und machte ihn mit den Anwesenden
bekannt.
    Kehl war ein linkischer,
älterer Herr mit Spitzbauch. In einer Hand hielt er Oberthürs Schuhe, in der
anderen ein Blatt Papier. Fortwährend rutschte ihm die Brille nach vorn. Indem
er die Nase zuckend bewegte,

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