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UFOs über der Erde

UFOs über der Erde

Titel: UFOs über der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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hob ihn auf, schlüpfte hinein und zog den Gürtel fest zu. Dann öffnete sie die Tür zur Veranda. Ein kalter Nordwind blies von der Wüste herüber, fuhr durch den dünnen Morgenmantel und das noch dünnere Nachthemd und jagte ihr Schauer über den Körper. Wo steckte das Kätzchen?
    Sie konnte es nirgends sehen. Nur das leise, hohe Wimmern war noch zu hören. Doch nun schien es ihr weniger ein wimmerndes Miauen zu sein, sondern mehr ein Stöhnen.
    Kathryn kämpfte einen Impuls nieder, ins Haus zu rennen und die Tür hinter sich abzusperren. Vielleicht lag ein Verletzter dort draußen. Ein Autounfall? Sie hatte nichts gehört, aber das besagte wenig; ihr Schlafzimmer lag nicht an der Straßenseite. Wachsam blickte sie umher, vom Nachbarhaus zu ihrer Linken bis zur leeren Wüste zu ihrer Rechten. Sie machte ein paar zögernde Schritte.
    Plötzlich sah sie den Mann, der kaum zehn Meter von ihr entfernt auf der sandigen Erde lag.
    Er lag etwas gekrümmt auf der Seite und hatte sein Gesicht ihr zugekehrt. Er trug eine Art Fliegerkombination. Das Glas vor seinem Gesicht war gesprungen und hing halb offen. Kathryn sah Blut in seinem Gesicht. Seine Augen waren geschlossen, und er stöhnte immer wieder leise, ohne sich jedoch zu bewegen. Neben ihm lagen drei oder vier schimmernde Metalldinger, Werkzeuge irgendwelcher Art, die offenbar aus den Taschen seines Anzugs gefallen waren.
    Sie mußte an den Feuerball denken, den sie ein paar Stunden zuvor gesehen hatte. Nur ein Meteor? Oder war es in Wirklichkeit doch eine explodierende Maschine gewesen, und dieser Mann hier einer der Überlebenden?
    Kathryn lief zu ihm. Als sie näherkam, regte er sich ein wenig, doch seine Augen blieben geschlossen.
    Sie kauerte neben ihm nieder. Es war schwierig zu sagen, wie schwer seine Verletzungen waren. Er schien ziemlich jung zu sein – dreißig oder so – und starke Schmerzen zu haben. Und er war sehr hübsch. Kathryn war über die Intensität ihrer Reaktion auf sein gutes Aussehen erschrocken. Sie fühlte sich im Griff einer plötzlichen sexuellen Anziehungskraft, und das verwirrte sie. Sie beugte sich vor, um ihn näher zu untersuchen.
    Sein Gesicht war blutig. Ich müßte die Polizei rufen, dachte sie, oder einen Krankenwagen.
    Aber sie tat es nicht. Sie wollte nicht, daß irgendwelche Behörden sich in diese Sache einmischten. Es war Nacht, und sie wollte kein Aufhebens. Vorsichtig steckte sie ihre Hand in den offenen Helm und berührte die Wange des Verletzten. Fiebrig. Aber kein Schweiß. Warum das? Sie hob eines der Augenlider, und ein graues Auge blickte sie an. Das Lid klappte wieder herunter, als sie es losließ, und der Mann zuckte und stöhnte. In seinem Stöhnen wurden jetzt Worte hörbar, aber sie blieben Kathryn unverständlich. War das irgendeine fremde Sprache, oder babbelte er im Delirium seiner Schmerzen? Sie bemühte sich, wenigstens einzelne Worte zu verstehen, aber ohne Erfolg.
    Der Wind pfiff und blies ihr Staub ins Gesicht. Kathryn blickte auf, von der Befürchtung geplagt, ihre Nachbarn könnten sie hinter den Fenstern beobachten. Aber alles war still. Sie wunderte sich über ihr Verhalten diesem ungebetenen Besucher gegenüber. Etwas in ihr verlangte, daß sie ihn beschützte und ins Haus bringe. Aber das war Unsinn. Er war ein Fremder, und sie fürchtete Fremde. Schließlich gab es Krankenhäuser. Sie hatte mit diesem Mann nichts zu schaffen, der aus dem Himmel gefallen und der womöglich Agent eines kommunistischen Landes war. Wie hatte sie nur erwägen können, ihn ins Haus zu bringen?
    Sie betastete das nahtlos verarbeitete Material seines Anzugs, hob die Werkzeuge auf. Eins sah wie eine Taschenlampe aus, eine Stablampe mit einem Knauf an einem Ende. Sie befingerte ihn neugierig und bekam einen tödlichen Schreck, als ein scharf gebündelter weißer Lichtstrahl herausschoß, einen Moment mit der Reflexbewegung ihrer Hand durch die Nacht fuhr und über einen Ast eines nahen Baumes wischte. Der Ast fiel krachend auf die Erde. Kathryn ließ das kleine Metallrohr fallen, als hätte sie sich die Finger daran verbrannt. Was war das? Eine Art von Hand-Laser? Ein Hitzestrahl?
    Wo kommt dieser Mann her?
    Sie hatte keine Ahnung, wozu die anderen Werkzeuge dienten, aber auf einmal kamen sie ihr unglaublich fremdartig vor, wie Dinge von einer anderen Welt. Sie erschauerte. Diese nächtliche Begegnung begann einen unwirklichen Charakter anzunehmen.
    Sie wußte, daß sie ihn ins Haus schaffen, ihm die Fliegerkombination

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