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UFOs über der Erde

UFOs über der Erde

Titel: UFOs über der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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und gepflegt habe, und wie sie mir Geschichten von ihrem fernen Planeten erzählt hat. Das ganze verrückte Zeugs, wie es auch die anderen verzapfen. Außer, daß ich keiner Halluzination zum Opfer gefallen bin!«
    »Beobachter müssen wie Menschen aussehen«, sagte sie. »Manchmal ist es erforderlich, daß wir zu Ihnen kommen. Nicht oft, aber wenn es einmal dazu kommt, müssen wir wie Ihresgleichen aussehen. Natürlich besteht dabei immer die Gefahr, daß einer von Ihnen uns zu nahe kommt und entdeckt, was unter der Haut liegt. Wir haben keine Möglichkeit, unsere innere Natur zu einem Duplikat der Ihren zu machen.«
    »Dann ist es also wahr? Wesen aus dem Weltraum haben die Erde aus – aus Fliegenden Untertassen beobachtet?«
    »Das ist seit vielen Jahren so. Wir haben die Erde schon länger beobachtet, als Sie Jahre zählen. Länger als ich am Leben bin. Die ersten Patrouillen kamen vor über tausend Jahren. Heute ist unser Beobachtungssystem lückenloser denn je.«
    Des Mannes Arme hingen schlaff an seinen Seiten herab. Sein Mund arbeitete, aber kein Wort kam heraus.
    Schließlich sagte er: »Wissen Sie, was das AFAO ist, das Amt für die Untersuchung atmosphärischer Objekte?«
    Glair hatte davon gehört. »Es ist eine Organisation der amerikanischen Erdbewohner hier. Um die Beobachter zu beobachten, sozusagen.«
    »Ja. Um die Beobachter zu beobachten. Nun, ich arbeite für das AFAO. Es ist meine Aufgabe, allen Meldungen über das nachzugehen, was diese Idioten Fliegende Untertassen nennen, und zu sehen, ob etwas dahintersteckt. Jeden Monat kriege ich ein Gehalt dafür, daß ich nach fremden Wesen suche. Verstehen Sie, ich kann Sie nicht hier behalten! Ich habe die Pflicht, Sie meiner Regierung auszuliefern!«

 
8.
     
    Den ganzen Tag lang war Charley Estancia seinen Betätigungen nachgegangen, als ob alles völlig normal wäre. Wie gewöhnlich war er bei Sonnenaufgang erwacht; niemand konnte in den beiden weißgetünchten Räumen, die die vier Erwachsenen und fünf Kinder der Familie Estancia beherbergten, lange schlafen. Luis, das Baby, fing schon vor sechs Uhr an zu heulen. Das pflegte Jorge, Charleys Onkel mütterlicherseits, der ein Trunkenbold war, einen Strom von Flüchen zu entlocken. Darauf antwortete dann Charleys Schwester Lupe mit eigenen Flüchen und Verwünschungen, und der Tag nahm seinen Anfang. Alle standen gleichzeitig auf, verschlafen und mißgelaunt. Charleys Großmutter heizte den Herd für die Tortillas; Charleys Mutter besorgte das Baby; Charleys anderer Bruder, Ramón, schaltete das Fernsehgerät ein und hockte sich davor, während Charleys Vater still aus dem Haus schlüpfte, bis das Frühstück fertig war. Seine Schwester Rosita, in ihrem zerrissenen Nachthemd schlampig und dick aussehend, kniete vor der kitschigen Fatima-Madonna in der Ecke nieder und betete mit leiernder Stimme, zweifellos, um Vergebung für neue Sünden zu erlangen, die sie am Abend zuvor den alten hinzugefügt hatte. Es war jeden Morgen das gleiche, und Charley Estancia haßte es. Er wünschte, er könnte allein leben, so daß ihm Lupes Böswilligkeit, Ramóns Dummheit, Luis' Geheul und Rositas halbnackter Körper erspart blieben, daß er die schrillen Klagen seiner Mutter und die entschuldigenden, resignierenden Antworten seines Vaters nicht mehr hören müßte, und daß er nicht mehr gezwungen wäre, die senilen Phantasien seiner Großmutter über eine Zeit, in der man wieder der alten Religion folgen würde, über sich ergehen zu lassen. Das Leben in einem lebenden Museum war nicht sehr angenehm. Charley verabscheute alles am Pueblo: die staubigen, ungepflasterten Straßen, die niedrigen Lehmhäuser, die Mischung aus halbvergessenen alten und unschönen neuen Sitten, vor allem aber die Horden Touristen, die jedes Jahr im Juli und August auftauchten, um die Leute von San Miguel anzustarren, als ob sie Tiere in einem Zoo wären.
    Nun hatte Charley wenigstens etwas, das seine Gedanken vom täglichen Einerlei ablenkte. Da war dieser Mann von den Sternen, Mirtin, der draußen in der Höhle lebte.
    Während er die eintönigen Pflichten seines Tages erfüllte, klammerte Charley sich inbrünstig an das wunderbare Aufregende, zu wissen, daß ein Mann von den Sternen dort draußen auf ihn wartete. Es war genau, wie Marty Moquino gesagt hatte: dieser Lichtblitz am Himmel war kein Meteor gewesen, sondern eine Fliegende Untertasse, die explodiert war. Was würde Marty Moquino sagen, wenn er von Mirtin wüßte?
    Charley

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