Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
UFOs über der Erde

UFOs über der Erde

Titel: UFOs über der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
Zimmer mit niedriger Decke und wenigen bescheidenen Möbeln. Durch ein Fenster strömte Sonnenlicht herein. Eine leichte Decke verhüllte sie bis zur Taille. Die festen Halbkugeln ihrer Brüste waren unbedeckt, was sie nicht kümmerte, ihrem Gastgeber jedoch einige sexuelle Beunruhigung zu verursachen schien, weil er seinen Blick wieder und wieder hingehen ließ, um ihn jedesmal hastig abzuwenden. Der Erdbewohner schien gleichzeitig unter vielen verschiedenen Spannungen zu leiden.
    Er sagte: »Ihre Beine sind beide gebrochen. Ich habe sie eingerichtet. Seit drei Tagen und Nächten habe ich Sie beobachtet. Zuerst glaubte ich, Sie würden sterben, doch nun haben Sie, wie es scheint, das Schlimmste überstanden.«
    »Sie sind sehr freundlich. Wahrscheinlich wäre ich ohne Ihre Hilfe gestorben.«
    »Aber ich hätte Sie nicht hierher bringen dürfen. Ich hätte Sie sofort in die Stadt zum Militärlazarett schaffen müssen.« Er zitterte, als ob jeder Muskel seines Körpers mit allen anderen Muskeln im Kampf läge. »Was ich hier tue, ist blanker Wahnsinn. Ich lade mir damit ein Kriegsgerichtsverfahren auf.«
    Sie wußte nicht, was ein Kriegsgerichtsverfahren war, aber der Mann war offenbar einem Nervenzusammenbruch nahe. Beschwichtigend sagte sie: »Sie müssen ausruhen. Sicherlich haben Sie überhaupt nicht geschlafen. Sie sehen unglücklich aus.«
    Er zog die Decke über sie, daß sie bis zum Hals bedeckt war, dann beugte er sich über sie und fragte mit halblauter, heiserer Stimme: »Was sind Sie?«
    Ihre improvisierte Geschichte ging ihr leicht von den Lippen. »Ich bin Flugschülerin«, sagte sie unschuldig. »Ich startete am Nachmittag mit meinem Ausbilder vom Flughafen Taos, aber über Santa Fé hatten wir Maschinenschaden ...«
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Hören Sie«, unterbrach er sie rauh, »mir können Sie das nicht verkaufen. Seit drei Tagen liegen Sie nackt in meinem Haus. Ich habe Sie gepflegt, und dabei hatte ich genug Gelegenheit, Sie genau zu betrachten. Ich weiß nicht, was Sie sind, aber ich weiß, was Sie nicht sind. Sie sind kein niedliches junges Mädchen aus Taos, das mit dem Fallschirm abspringen mußte. Sie sind überhaupt kein Mensch. Machen Sie mir nichts vor, es hätte doch keinen Zweck. Sagen Sie mir, was Sie sind und woher Sie kommen!«
    Glair zögerte. »Für was halten Sie mich?« fragte sie dann, um Zeit zu gewinnen.
    »Sie sind in der Wüste gelandet, nachdem dieser verdammte Feuerball über den Himmel gekommen war. Sie hatten keinen Fallschirm, nur einen Gummianzug voller komischer Instrumente und Werkzeuge. Sie phantasierten in einer Sprache, die ich nie zuvor gehört habe. Gewiß, ich könnte immer noch glauben, daß Sie eine Spionin aus einem fremden Land sind. Aber ich brachte Sie zu mir nach Hause. Ich weiß nicht, warum ich das tat, aber ich habe es getan, und ich habe meinen Fahrer nach Wyoming versetzt, damit er nichts ausplaudern kann.«
    Er richtete sich auf, marschierte ungeduldig zum Fenster und wieder zurück. »Ich habe Sie untersucht. Beide Beine gebrochen. Als ich das eine Ihrer Beine abtastete, um festzustellen, welcher Art der Bruch sei, fühlte ich den Knochen wieder zurückschnappen. Was sind das für Knochen? Sie schwitzen auch nicht, und Sie scheiden nichts aus. Ihre Körpertemperatur ist dreißig Grad. Ich weiß nicht einmal, ob Sie die Nahrung gebraucht haben, die ich Ihnen eingespritzt habe.« Er starrte ihr in die Augen. »Sie sind kein menschliches Wesen. Sie sind die perfekte Hülle eines hübschen Mädchens, unter der sich Gott weiß was verbirgt. Was also sind Sie?«
    Glair sagte mir ruhiger Stimme: »Ich bin ein Beobachter. Ich komme von Dirna. Das ist ein Planet einer anderen Sonne. Macht es Sie glücklich, das zu wissen?«
    Er reagierte, als habe sie ihm einen Dolch in den Leib gestoßen. Er wich zurück und stieß zischend seinen Atem aus. Dann hob er seine Hände und rieb seine Brust, wie wenn er dort Schmerzen hätte. Seine Stimme war tonlos, als er fragte: »Sie sind von einer Fliegenden Untertasse, ist es das?«
    »Sie nennen unsere Schiffe so, ja.«
    »Sagen Sie es. Sprechen Sie den ganzen albernen Satz aus!«
    »Ich bin von einer Fliegenden Untertasse«, sagte Glair.
    Der Mann wandte sich von ihr ab. »Ich könnte jetzt in die Stadt gehen und im Kontaktkult predigen«, sagte er hohl. »Ich könnte den Leuten dort alles über die hübsche Untertassenfrau erzählen, die ich in der Wüste gefunden habe, wie ich sie nach Hause gebracht

Weitere Kostenlose Bücher