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Uhrwerk Venedig (German Edition)

Uhrwerk Venedig (German Edition)

Titel: Uhrwerk Venedig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucas Edel , Emilia Dux , Susanne Wilhelm , Tom Wilhelm , Dirk Ganser , T. S. Orgel
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lächelte bedauernd. »Da habt ihr wohl Recht, mein Lieber. Und ich muss gestehen, ich wäre untröstlich, sollte das geschehen.« Dann strahlten ihre Augen jedoch auf. »Aber da Ihr heute wohl wieder einmal verhindert zu sein scheint, lasst mich Euch zu einer privaten Vorführung unseres Kunstwerkes morgen Nachmittag einladen!«
    »Vielen Dank, Gnädigste, aber diesem Angebot kann ich leider nicht folgen«, murmelte di Paolo kühl, »An diesem Tag steht eine Inspektion der Polizia lagunare an, der ich mich nicht entziehen kann.«
    »Ich hatte auch nicht Euch gemeint, mein Bester«, lächelte die ältere Dame mit der zuckersüßen Gewalt aristokratisch geschulter Etikette. Hawthorne zuckte beinahe zusammen. Das war eine nahezu offene Ohrfeige gegen den Legaten gewesen, wie sie sich nur Donna Caterina erlauben konnte. »Ich denke, wir werden uns auch ohne Euren exquisiten Sinn für Humor unterhalten können, wenn Ihr so absolut unabkömmlich seid.«
    Hawthorne unterdrückte mit Mühe den Reflex, hörbar nach Luft zu schnappen. Benedetto di Paolo war ein altgedienter Soldat des Heiligen Stuhls und selbst innerhalb seines Ordens für seinen Humor bekannt. Er besaß absolut keinen.
    »Nein, Bartolomeo, vielmehr dachte ich nur an Mitglieder unserer Familie, die Ihr über die neuesten Ergebnisse Eurer Arbeit für unser Haus informieren könnt.«
    »Aber Mutter...«, entrüstete sich Domenico. »Du weißt, dass ich ebenfalls bei der Inspektion der polizia lagunare...«
    »Ma no! Karmio, dann müssen wir eben auch auf deine Anwesenheit verzichten. Sei dir gewiss, dass ich dich über Dinge, die dich angehen, informieren werde.«
 
    Für einen Augenblick sah es so aus, als wolle sich der Erbe des Hauses di Grimani ernsthaft mit seiner Mutter anlegen, doch dann zuckte er mit den Schultern, bedachte Hawthorne mit einem Blick, der einen weniger abgehärteten Mann auf eine zitternde rosa Pfütze reduziert hätte und verabschiedete sich mit einer wortlosen Verneigung. Donna Caterina warf Hawthorne einen amüsierten Blick zu, zwinkerte und winkte einen weiteren der zahlreichen Bediensteten heran.
    »Führt Signore Hawthorne in mein Büro und schickt schnellstmöglich meinen Neffen Oliviero zu ihm. Pronto, pronto!«
    Sie scheuchte den Diener mit einer schnellen diamantenklirrenden Bewegung ihres Handgelenks davon und Hawthorne schloss sich ihm nach einem knappen Salutieren an, in der Gewissheit, den Legaten und die gefährliche Schönheit mindestens ebenso verärgert zu haben wie Donna Caterinas Sohn. Nicht dass es ihm etwas ausgemacht hätte. All dies gehörte zum Spiel.
 
    »Ich hoffe, Ihr habt einen wirklich triftigen Grund hervorzubringen, warum Ihr mich von meinen gesellschaftlichen Pflichten abzuhalten versuchst.«
    Oliviero di Grimani ließ sich ohne förmliche Begrüßung in einen Sessel fallen und schwenkte eine halbvolle Weinflasche mit unbestimmter Geste in Richtung der Tür, die sie von den Festlichkeiten trennten. Wie üblich war er in der neuesten und gewagtesten aller Moden gekleidet, in diesem Fall in safrangelben hautengen Hosen und einem grasgrünen Gewand mit geschlitzten Ärmelschößen, Augen zerstörend akzentuiert von einer schreiend roten Lederweste, weißen, kniehohen Stiefeln und Handschuhen aus feinstem schwarzen Leder.
    Hawthorne schloss die Augen und kämpfte einen leichten Anfall von Migräne nieder, der sich von seinen Sehnerven auszubreiten versuchte. Er nickte langsam.
    »Habe ich. Was wisst Ihr über die momentanen Aktivitäten Eures Cousins?«
    »Meines Cousins? Ich vermute, Ihr meint Domenico. Warum interessiert Euch das so brennend, dass es keine Zeit hatte, zu warten?«
    »Nur eine kleine Untersuchung meinerseits.« Hawthorne bemühte sich, unbeteiligt zu wirken.
    »Ach kommt, Bartolomeo! Das war eine platte Antwort völlig unter Eurer Würde. Eine kleine Untersuchung Eurerseits! Zu der Ihr nicht meine Tante befragen könnt und auf die Ihr noch heute eine Antwort wollt.« Der junge Dandy schenkte sich selbst ein Glas Wein ein und warf einen bestiefelten Fuß über die Armlehne des wahrscheinlich unbezahlbaren Sessels. »Sagt schon, was hat er ausgefressen, mein ehrenwerter Verwandter?«
    »Es sind nur Vermutungen...«
    »Um so besser! Ich liebe Gerüchte, und besonders... he, Moment, wenn Ihr Euch dafür interessiert, hat es irgendetwas mit illegaler Mechanik zu tun.« Oliviero wurde plötzlich ernst und beobachtete Hawthorne nachdenklich.
    Jener war aufgestanden und marschierte vor den

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