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Uhrwerk Venedig (German Edition)

Uhrwerk Venedig (German Edition)

Titel: Uhrwerk Venedig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucas Edel , Emilia Dux , Susanne Wilhelm , Tom Wilhelm , Dirk Ganser , T. S. Orgel
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Gobelins des vor Luxus überquellenden Büros auf und ab. »Könntet Ihr bitte einfach meine Frage beantworten, Oliviero?«
    »No. ...No no, mein Wertester, wenn ich Euch helfen soll, müsst Ihr mir schon etwas entgegenkommen. Habe ich recht mit meiner Annahme? Hat Domenico etwas mit schwarzen Künsten zu tun?«
    »Ich weiß es nicht«, Hawthorne blieb stehen, »Noch nicht. Vielleicht.«
    Er zögerte einen Moment und starrte vor sich hin. Schließlich rang er sich zu einer Entscheidung durch.
    »Also gut. Aber alles, was hier gesprochen wird, behaltet Ihr für den Augenblick für Euch. Auch gegenüber Eurer Tante. Besonders ihr gegenüber.«
    Der junge Grimani nickte. »Da könnt Ihr sicher sein. Es ist meine Familie, um die es geht. Und wenn Verdacht besteht, dass jemand aus meiner Familie Kontakt mit Schwarzkünstlern hat, dann ist es auch in meinem Sinne, dass sich das nicht herumspricht. Um Himmels Willen, in Venedig geht die Pest um – Ihr weißt genauso gut wie ich, dass man uns hängen und verbrennen würde, wenn so etwas ans Tageslicht käme! Also schießt los.«
    »Domenico ist im Moment mein Hauptverdächtiger in einem Mordfall.«
    »Prego?!« Oliviero setzte sich gerade hin und stellte die Flasche neben seinem Sessel ab. »Wen soll er denn ermordet haben? Und warum?«
    »Lucio Cresciczo. Ihr kennt ihn. Ein kleiner, wieseliger Mann. Vigile...«
    »Oh. Ich glaube, ich weiß, wen Ihr meint. Und was. Cris ... Dings war doch der Kerl, der Domenico mit seiner etwas unglücklich gewählten Tändelei beobachtet hat. Aber warum hätte Domenico ihn ermorden - oder ermorden lassen - sollen? Soweit ich weiß, war dieser Crescenzo in der letzten Zeit einer seiner wichtigsten Laufburschen. Das ist weit eher der Stil, in dem sich Domenico zu rächen pflegt. Und was hat das mit Mechanik zu tun?«
    »Klingt einleuchtend. Mechanik? Ihr habt recht, es hat etwas damit zu tun. Ihr erinnert Euch an den Alchemisten von Verona?«
    Oliviero nickte. »Ja. Hat für die Capulets gearbeitet. Weiter.«
    »Der Kerl wurde von einer Gruppe aus Byzanz mit Giften und mechanischen Waffen versorgt. Ihr wisst, dass die Osmanen da nicht dieselben Hemmungen haben, wie unsere Heilige Mutter Kirche. Die Giftanschläge waren vor allem deshalb so erfolgreich, da die mechanischen Geschosse aus Byzanz ihre Ziele auch an scheinbar sicheren, unmöglich zu erreichenden Orten fanden. Was sie an Durchschlagskraft nicht hatten, das machten sie durch ihre Gifte wett.«
    »Unschön. Und was hat das mit Domenico und Crasc...wie-auch-immer zu tun?«
    »Cresciczo wurde mit genau einem solchen osmanischen Bolzen getötet. Ich vermute, er wurde erschossen, weil er gerade ausplaudern wollte, was für einen Auftrag er gerade im Namen Domenicos auszuführen hatte.«
    Der junge Grimani pfiff leise durch die Zähne. »Ah ja. Und jetzt wolltet Ihr wissen, ob ich weiß, was mein Cousin gerade ausheckt. Habt Ihr irgendeine Idee, worum es ungefähr gehen könnte?«
    Der Capitano strich sich den gestutzten Rest seines Bartes und nahm seine Wanderung durch das Zimmer wieder auf.
    »Nach Cresciczos letzten Worten war es ein Auftrag im Hafen, von dem er vermutete, dass er ihn wieder Eurem Cousin zu verdanken habe.«
    »Im Hafen?« Oliver strich sich in einer unbewussten Parodie von Hawthornes Geste das gänzlich unbehaarte Kinn. »Was hat Karmio mit dem Hafen zu tun? Außer, dass er unsere Boote der polizia lagunare beaufsich...tigt...« Oliviero stockte und sah auf, direkt in Hawthornes abwartenden Blick.
    »Di Paolo und Domenico sprachen vorhin von einer Inspektion der polizia lagunare am morgigen Nachmittag«, bemerkte der Capitano hilfreich.
    »Das heißt, die meisten Boote der Guardia Costiera, der gesamten Lagunen- und Küstenwache, werden im Hafen liegen«, bestätigte Oliviero, »Was uns aber noch immer nicht wesentlich weiter bringt. Was sollte Cru... der Dings - im Auftrag Domenicos - bei den Booten? Habt Ihr sonst noch irgendeinen Hinweis? Ich meine, war irgendetwas bei der Leiche? Eine Nachricht, ein detaillierter Plan nicht zufällig?«
    Hawthorne schnaufte.
    »Interessante Idee. Leider aber nicht nachprüfbar. Die Leiche ist verschwunden.«
    »Wie bitte?!«
    Der Engländer zuckte mit den Schultern und klärte den jungen Adeligen in groben Zügen über seine Untersuchungen auf.
    Die Miene des jungen Grimani verdüsterte sich zusehends – was ganz und gar nicht seiner sonstigen Art entsprach. Vor allem aber nicht dem Bild, das alle anderen (seine scharfsichtige

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