Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 14
Bademantel. Peter untersuchte als Erster das Fenster. Das Zimmer lag auf der Rückseite des Hauses. »Tatsächlich, dieses hier ist nur angelehnt.« Und dann machte er eine weitere Entdeckung. »Seht mal, von außen ist eine Leiter unter das Fenster gestellt worden.« Janet setzte sich auf die Bettkante und vergrub
ihr Gesicht in den Händen. »Mein armer Onkel. Ich bin mir sicher, dass ihn jemand entführt hat.« Die drei Detektive beschlossen, unverzüglich Kommissar Reynolds zu verständigen. »Wo hat dein Onkel sein Telefon?«, fragte Justus.
»Das steht unten in der Küche«, wusste Janet, Ihre Hände zitterten.
»Ja, hier Reynolds am Apparat«, meldet sich der Kommissar kurz darauf am anderen Ende der Leitung. Justus schilderte ihm die Ereignisse. Die drei ??? hatten schon oft mit ihm bei anderen Fällen zu tun gehabt. Doch der Polizist versuchte sie zu beruhigen. »Wir sollten noch ein paar Stunden abwarten. Fast immer melden sich die vermissten Personen schon nach wenigen Stunden von allein wieder. Außerdem gab es in Rocky Beach noch nie eine Entführung – wäre ja noch schöner. Die Leiter kann auch irgendein Handwerker am Fenster vergessen haben. Aber wenn es euch hilft, schaue ich später einmal bei Mister Appletons Haus vorbei. Heute ist hier der Teufel los. Ihr wisst doch: der Jahrestag von unserem tapferen Fred Fireman. Auf dem Marktplatz ist jede Menge los.« 1902 wütete ein verheerender Brand in Rocky Beach. Nur dem Mut des damaligen Feuerwehr mannes war es zu verdanken, dass die Stadt nicht vollständig abbrannte. Justus legte enttäuscht den Hörer auf. »Wir sollen abwarten, sagt er. Anschei nend
haben die Stress wegen der Jahresfeier.« Peter schüttelte den Kopf. »Die Feier ist ja wohl das Langweiligste, was man in Rocky Beach erleben kann. Außer ein paar Ständen mit selbstgebackenem Kuchen ist da nichts los. Ich musste einmal mit meinen Eltern abends zum Tanz um den Brunnen – das war schrecklich.« Bob kannte ebenfalls diese Zeremonie. »Mich haben meine Eltern auch mitgeschleppt. Meine Mutter setzte mir außerdem einen kleinen Feuerwehrhelm auf. Mann, war mir das vielleicht peinlich.« Janet konnte zum ersten Mal wieder lachen.
»Wie süß.«
»Da war ich aber auch noch ein kleines Kind«, ergänzte Bob sofort. »Das Beste an dem Fest ist das Abschlussfeuerwerk – den Rest kann man vergessen.« Justus trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Küchentisch. »Wenn wir das dann alles geklärt haben, können wir uns ja wieder um den Fall kümmern«, ermahnte er seine Freunde. »Es gibt einen merkwürdigen Zusammenhang in der Geschichte. Zufällig als Fremde zum ersten Mal von den geheimen Experimenten was mitbekommen, verschwindet Janets Onkel.«
»Meinst du etwa uns?«, fragte Peter verwirrt.
»Blödsinn. Natürlich Skinny Norris. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass er mehr mitbekommen hat, als er zugeben wollte.«
»Und was schlägst du vor?«, fragte Bob.
»Wir sollten in die Stadt fahren und uns nach ihm umsehen. Vielleicht hilft es uns weiter.« Janet war sofort einverstanden. »Ich finde alles andere besser, als hier herumzusitzen und abzuwarten.« Peter und Bob hatten auch keine bessere Idee. Wieder setzten sie sich auf die Räder und fuhren zurück nach Rocky Beach.
Feuerfest
In der Stadt war das Fest in vollem Gange. Überall auf dem Markplatz sah man kleine Stände, an
denen Selbstgebackenes verkauft wurde. Es roch nach Hefeteig und süßem Gebäck. Justus hörte seinen Magen knurren. Den anderen erging es nicht anders. Doch leider wurden die Kuchenstücke wie immer teuer verkauft, denn die Einnahmen wurden der freiwilligen Feuerwehr gespendet.
»Wie sieht es bei euch mit Geld aus?«, fragte Justus hungrig. Peter krempelte die Hosentaschen um. »Weißt du doch, Just: pleite.« Plötzlich wedelte Janet mit einem Fünf-Dollar-Schein. »Kommt, ich lade euch ein. Das Geld hat mir meine Mutter für den Notfall mitgegeben – und wenn das hier keiner ist, weiß ich auch nicht.« Aber es kam noch besser, denn einige Meter vor ihnen hatte Tante Mathilda gerade ihren Klapptisch aufgebaut. »Juhu! Justus! Hier bin ich!«, rief sie über den Platz. Diesmal war Justus richtig froh, sie zu sehen.
»Hallo, Tante Mathilda, gerade sprachen wir von dir und deinem weitbesten Kirschkuchen. Ich wette, du machst damit wieder den ersten Platz.« Jahr für Jahr wurde am Ende der Feier der beste Kuchen prämiert. Tante Mathilda
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