Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 14
mach ja schon.«
»Und wehe, ich finde wieder fettige Fingerabdrücke am Glas!«
»Ja, ja, Papa. Kannst dich auf mich verlassen.«
Sie beobachteten, wie Skinny Norris hinter dem Tresen verschwand und ein Glas in die Hand nahm. Er spuckte hinein und rieb es mit einem zerlöcherten Handtuch blank.
»Igitt, das ist ja ekelhaft«, entfuhr es Janet. Ratlos hockten die vier unter dem Fenster. »Wir brauchen dringend eine Idee«, murmelte Justus.
»Ja«, meinte Bob. »Irgendwie haben wir uns festgefahren«. Plötzlich schnippte Justus mit den Fingern und stand auf. »Ich glaube, ich weiß jetzt, wie wir in dem Fall weiterkommen. Folgt mir!« Dies kam so überzeugend, dass die anderen drei ohne Widerrede hinter ihm herliefen. Er ging schnurstracks auf den Eingang zu und zum ersten Mal in ihrem Leben betraten sie eine Bar.
Tresengespräche
Skinny Norris ließ vor Schreck fast das Glas fallen, als er sie erblickte. »Was wollt ihr denn hier? Alkohol ist für Kleinkinder verboten.« Justus ließ sich nicht beirren und setzte sich direkt vor ihn auf einen Barhocker. »Hallo, Skinny. Wenn’s kein Bier für uns gibt, wie wäre es dann vielleicht mit ein bisschen Benzin?« Jetzt ließ Skinny Norris das Glas tatsächlich fallen. Auch Bob begriff nun, was Justus vorhatte.
»Uns würde schon eine Flasche davon reichen«, ergänzte er und setzte sich ebenfalls auf einen Hocker. Skinny Norris sammelte nervös die Scherben vom Boden. »Was, was wollt ihr von mir?«, stammelte er mit einem leichten Zittern in der Stimme. Ängstlich blickte er nach oben in die Gesichter der drei ???. Justus nahm eine Hand voll Erdnüsse, die in einer Schale auf dem Tresen standen. »Wir wollen gar nichts von dir«, sagte er in fast gelangweiltem Tonfall. »Anders ist es mit diesem Typen.
Du weißt schon. Lederjacke mit Nieten, überall Tätowierungen, mindestens zwei Meter groß.«
»So jemanden kenne ich nicht. Von wem sprecht ihr eigentlich?« Justus stopfte sich noch mehr Erdnüsse in den Mund. »Merkwürdig, ich dachte, er wäre ein guter Bekannter von dir. Immerhin hast du von ihm Benzin ausgeliehen, wenn man das so nennen kann. Gleich zwei volle Flaschen.« Skinny Norris wurde schlagartig blass im Gesicht, doch Justus ließ nicht locker. »Aber wenn das für dich kein Problem ist, dann sagen wir ihm, dass es sich um ein Versehen von dir gehandelt hat. Der war mächtig sauer, dass sein Tank alle war. Mächtig sauer.«
»So habe ich Eisenfaust noch nie gesehen«, bemerkte Peter trocken.
»Eisenfaust?«, wiederholte Skinny Norris mit halb erstickter Stimme. »Wieso heißt der denn Eisenfaust?«
»Das war sein Spitzname, als er noch Boxer war. Wenn du ihn siehst, weißt du warum.« Justus’ letzte Bemerkung gab ihm den Rest.
»Okay, was wollt ihr von mir? Ich gebe die Sache mit dem Benzin ja zu. Aber schickt mir nicht diesen Boxer auf den Hals!« Jetzt hatte Justus Skinny Norris genau da, wo er ihn haben wollte. »Nun gut, kommen wir zur Sache. Uns geht es nicht um die paar Liter Benzin. Wir wissen, dass du gestern Abend mehr mitbekommen hast, als du dir hast anmerken lassen. Wem hast du davon erzählt?«
»Niemandem. Ich habe von Technik und dem Laserzeugs keine Ahnung. Ich schwöre!« Justus Jonas schüttelte fast mitleidig den Kopf.
»Schade, wirklich schade. Und Eisenfaust hatte sich schon auf einen ruhigen Nachmittag gefreut. Bis später, Skinny. Wir kommen dich vielleicht mal besuchen – im Krankenhaus.« Jetzt gab es für Skinny Norris kein Halten mehr.
»Wartet, wartet! Ich werde euch alles erzählen. Ich wusste doch nicht, dass diese Geschichte für euch so wichtig ist. Also, ich habe tatsächlich alles mitbekommen – aber wirklich nur rein zufällig. Das scheint ja tatsächlich eine unheimlich tolle Erfindung zu sein.«
»Wem hast du davon erzählt?«, wiederholte Justus seine Frage im scharfen Ton.
»Nur zwei Gästen in der Bar. Stammgäste. Wir plaudern öfter über dies und das. Die Sache fanden die beiden auch sehr interessant. Sehr sogar. Besonders diese Randolph I mit der Formel.«
»Namen!«
»Also ehrlich gesagt, so genau weiß ich das jetzt gar nicht mehr.«
»Namen!!«
»Jetzt fällt es mir wieder ein. Elliot und Jimmy Rattler. Es sind zwei Brüder. Waren lange im Knast. Jetzt wohnen sie auf einem schäbigen Hausboot im kleinen Fischereihafen. Mehr weiß ich aber wirklich nicht.« Justus war zufrieden mit dem Ergebnis. »Na, bitte! Warum denn nicht
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