Ultimatum von den Sternen
ich tun sollte. Ich packte die erste beste Waffe … ich glaube, es war ein Besen… und rannte nach draußen. Die Bestie kam auf mich losgestürmt …«
Drriiing!
»Sollen wir auf die letzte Aussage noch einmal genauer eingehen, Mistreß Donahue?«
»Nun … auf alle Fälle lief ich dem Ungeheuer entgegen und schlug ihm mit dem Besenstiel auf den Kopf. Es schnappte nach mir. Diese Riesenzähne …«
Drriiing!
»Und was geschah dann, Mistreß Donahue?«
»Nun, der Feigling lief weg. Ich weiß nicht, wohin. Aber da stand ich nun – mein herrlicher Garten ein einziges Trümmerfeld.« Die Nadel schwankte, aber noch blieb die Klingel ruhig.
Greenberg wandte sich an den Anwalt. »Mister Beanfield, haben Sie den Schaden in Mister Donahues Garten untersucht?«
»Ja, Euer Ehren.«
»Können Sie uns das Ausmaß des Schadens nennen?«
Mister Beanfield kam zu der Ansicht, daß es besser war, eine Klientin zu verlieren, als öffentlich von diesem verrückten Spielzeug blamiert zu werden. »Fünf Büsche waren ganz oder zum großen Teil gefressen, Euer Ehren. Leichterer Schaden entstand am Rasen, und der Zierzaun weist ein Loch beträchtlicher Größe auf.«
»Finanzieller Schaden?«
»Den Betrag, den wir vergütet haben wollen, finden Sie in der Klage, Herr Richter.«
»Das ist nicht maßgebend.«
Im Geiste zuckte Mister Beanfield die Achseln und strich Mistreß Donahue von seiner Klientenliste. »Oh, ein paar hundert Dollar, Euer Ehren. Aber das Gericht sollte eine zusätzliche Summe als Schmerzensgeld für den ausgestandenen Schrecken in Betracht ziehen.«
Mrs. Donahue wurde fleckig im Gesicht. »Das ist doch un-er-hört! Meine prämiierten Rosen …!«
Die Nadel machte einen Sprung in das rote Feld und schwang wieder zurück.
»Was für prämiierte Rosen, Mistreß Donahue?« fragte Greenberg müde.
Der Anwalt antwortete für sie. »Sie standen direkt neben Mistreß Donahues Preisrosen. Nur durch ihr mutiges Eingreifen blieben die wertvollsten Stöcke verschont.«
»Danke. Haben Sie noch etwas hinzuzufügen?«
»Nein. Halt – hier sind die Fotos, die das Ausmaß des Schadens am deutlichsten zeigen.«
»Danke.«
Mrs. Donahue funkelte ihren Anwalt an. »Aber ich habe etwas hinzuzufügen. Ich bestehe darauf, daß dieses Ungeheuer vernichtet wird.«
Greenberg wandte sich an Beanfield. »Ist das ein offizieller Antrag? Oder können wir ihn als rein rhetorisch betrachten?«
Der Anwalt sah Greenberg unbehaglich an. »Wir haben einen dementsprechenden Antrag eingebracht, Euer Ehren.«
»Das Gericht wird ihn zur Kenntnis nehmen.«
»Halt, einen Augenblick.« Betty war aufgesprungen. »Nur weil Lummie ein paar von den schäbigen alten Rosen fraß …«
»Später, Miß Sorensen.«
»Aber …«
»Später, bitte. Sie werden schon noch zu Wort kommen. Das Gericht ist der Ansicht, daß es jetzt über genügend sachdienliche Mitteilungen verfügt. Hat jemand noch eine Mitteilung zu machen?«
»Wir möchten noch einen Zeugen anmelden«, erklärte Betty.
»Was?«
»Wir möchten einen Zeugen anmelden«, wiederholte Betty.
»Schön. Wo haben Sie ihn?«
»Draußen, Euer Ehren. Ich meine Lummox.«
Greenberg sah sie nachdenklich an. »Wenn ich Sie recht verstehe, wollen Sie Lummox in eigener Sache aussagen lassen.«
»Und warum nicht? Sprechen kann er.«
Ein Reporter flüsterte seinem Kollegen etwas zu, dann verließen sie beide den Raum. Greenberg kaute an seiner Unterlippe. »Ich weiß«, sagte er. »Ich habe selbst ein paar Worte mit ihm gewechselt. Aber sein Sprechtalent allein genügt nicht, um seine Aussagen zu akzeptieren. Auch Kinder mit zwei Jahren können sprechen, aber es kommt selten vor, daß man einem Kind unter sechs Jahren das Aussagerecht vor Gericht zugesteht. Dem Gericht ist bekannt, daß Mitglieder nichtmenschlicher Rassen vor Gericht aussagen können. Aber wir wissen nicht, inwieweit dieses außerirdische Wesen befähigt ist, eine gültige Aussage zu machen.«
John Thomas beugte sich beunruhigt zu Betty hinüber. »Ist denn bei dir eine Schraube locker? Wir haben keine Ahnung, was Lummie sagen würde.«
»Pscht.« Sie wandte sich an Greenberg. »Sehen Sie, Herr Richter, Sie haben eine ganze Menge schöner Worte gebraucht, aber was soll das? Sie sind im Begriff, Lummox zu verurteilen … und wollen sich nicht einmal die Mühe machen, ihm eine oder zwei Fragen zu stellen. Sie sagen, er könne nicht als Zeuge auftreten. Nun, ich habe Zeugen in dieser Verhandlung gesehen, die diesen Namen
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