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Ultimatum von den Sternen

Ultimatum von den Sternen

Titel: Ultimatum von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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erfuhr, worum es überhaupt ging.«
    Greenberg fragte: »Und als Sie es erfuhren, wußten Sie, daß die Suche umsonst sein würde? Weshalb?«
    »Ist das nicht offensichtlich? Wir Rargyllier sind das geschwätzigste Volk im All. Wir kommen überall herum, wir kennen jeden, wir sprechen alle Sprachen. Ich mußte in keinem Geschichtsbuch nachblättern, um zu wissen, daß die Terraner nie in der Hauptstadt der Hroshii gewesen waren. Wenn ihr ihre Aufmerksamkeit so auf euch gelenkt hättet, dann wäre ein Krieg unvermeidlich gewesen. Und wir Rargyllier hätten bestimmt davon gewußt. So war mir klar, daß sie sich täuschten.«
    »In anderen Worten«, meinte Greenberg, »hat Ihr Volk den falschen Planeten genannt.«
    »Bitte«, protestierte Ftäml, »unsere Identifizierung war korrekt – nicht die des Planeten, denn die Hroshii wußten nicht, woher ihr kamt – sondern die eurer Rasse. Sie beschrieben euch in den kleinsten Einzelheiten.«
    »Und doch wußten Sie, daß sie sich irren mußten. Doktor, ich bin nicht der Semantiker, der Sie sind. Aber das Ganze scheint mir widersprüchlich zu sein.«
    »Gestatten Sie mir eine Erklärung. Wir Rargyllier sind Dolmetscher und Unterhändler. Wir wissen daher, wie billig Worte sind. Ein Paradoxon kann nur in Worten existieren, niemals in Tatsachen. Da die Hroshii genau die Menschen der Erde beschrieben, und da ich wußte, daß sie die gesuchte Hroshia nicht entführt haben konnten, schloß ich, daß es in der Galaxis eine Rasse geben muß, die der Menschenrasse wie ein Ei dem anderen ähnelt. Ist Ei das richtige Idiom?«
    »Ja, ja«, bestätigte Kiku nüchtern.
    »Danke. Ihre Sprache ist reich an Bildern. Ich muß meine Kenntnisse ein wenig auffrischen, solange ich die Gelegenheit habe. Stellen Sie sich vor, der Mann, von dem ich Ihre Sprache lernte, brachte mir Dinge bei, die man in Gesellschaft gar nicht aussprechen kann. Zum Beispiel …«
    »Ich glaube es Ihnen gern«, unterbrach ihn Kiku hastig. »Einige unserer Mitbürger haben einen seltsamen Sinn für Humor. Sie schlossen also, daß es im Raum eine Rasse geben muß, die der unseren völlig gleicht. Das finde ich vom statistischen Standpunkt unwahrscheinlich, ja sogar unmöglich.«
    »Das ganze Universum ist unmöglich, Herr Staatssekretär. Deshalb wissen wir Rargyllier auch, daß Gott ein Humorist ist.« Er machte ein Kreuzzeichen.
    »Und haben Sie Ihre Folgerung Ihren Auftraggebern vorgetragen?«
    »Gewiß. Aber das Ergebnis war vorauszusehen.«
    »Ja?«
    »Jede Rasse hat ihre Talente und Schwächen. Wenn die Hroshii einmal aufgrund ihrer überragenden Intelligenz zu einem Entschluß gekommen sind, dann kann nichts mehr sie davon abbringen. Sie sind stur, wie die Terraner sagen würden.«
    »Sturheit kann nur mit Sturheit begegnet werden, Doktor Ftäml.«
    »Bitte, Sir. Lassen Sie sich nicht verleiten! Darf ich den Hroshii berichten, daß es Ihnen bisher unmöglich war, ihr geliebtes Kind zu finden, daß Sie aber neue, gründliche Forschungen anstellen werden? Ich spreche als Ihr Freund … geben Sie nicht zu, daß die Verhandlung als mißglückt zu betrachten ist.«
    »Ich habe noch nie in meinem Leben eine Verhandlung unerledigt abgebrochen«, erklärte Kiku säuerlich. »Manchmal siegt man durch Ausdauer, wenn man durch Argumente nichts erreichen kann. Aber ich weiß nicht, was ich diesen Hroshii noch anbieten kann. Außer der Möglichkeit, die wir das letzte Mal besprachen … Haben Sie die Koordinaten ihres Planeten mitgebracht? Oder weigerten sie sich?«
    »Ich habe sie. Ich sagte Ihnen schon, daß sie sich nicht weigern würden, da die Hroshii sich nicht vor der Welt verbergen.« Doktor Ftäml öffnete eine Mappe. »Dennoch war es nicht leicht. Ich mußte ihnen die Konzepte der Rargyllier erklären, damit sie ihren Planeten in unseren Koordinaten erklären konnten. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich die Einheiten nicht in das terranische System umzusetzen vermag – ich werde wohl die Hilfe eines Spezialisten brauchen.«
    »Deswegen brauchen Sie sich doch nicht zu schämen«, meinte Kiku verwundert, »ich selbst habe nicht die geringste Ahnung des rargyllischen Maßsystems. Solche Dinge erledigen unsere Wissenschaftler für uns.« Er drückte auf seinen Kommunikatorknopf. »Verbinden Sie mich bitte mit der Astro-Abteilung.«
    »Bis auf den diensthabenden Beamten ist niemand mehr hier«, erklärte eine unpersönliche weibliche Stimme.
    »Dann verbinden Sie mich mit ihm. So schnell wie möglich.«
    Kurz

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