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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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glaube Ihnen kein Wort, und ich kann beweisen, dass Sie in Irrach waren. Zur Tatzeit. Mit ihrem Wagen. Und sie befanden sich in Graz, als Paul Freiher ermordet wurde. Auf einem zweitägigen Seminar. Sie sind mit dem Zug gereist. Von Graz nach Unterpremstätten ist es nur ein Katzensprung. Wahrscheinlich haben sie sich einen Mietwagen besorgt. Ein Cabrio. Sagen Sie uns, wo die Armbrust ist. Wir finden sie sowieso.“
    „Ich werde jetzt einen Anwalt anrufen, Herr Kollege“, kündigt sie gleichmütig an und greift nach dem Telefon.
    „Gute Idee. Sollten Sie tun“, kontert Zoff kühl, und geht zu den Bücherregalen.
    „Was tun Sie da?“
    „Ich suche etwas.“ Vorsichtig zieht Zoff einen schmalen Band aus dem rechten Regal. Ein Lesezeichen ist eingelegt.
    „Was fällt Ihnen ein?“, protestiert Bettina Wagner hilflos.
    „ Wir schulden den Königen samt und sonders Ergebenheit und Gehorsam, denn beides gilt ihrem Amt “, zitiert Zoff laut, während Bettina Wagner ihr Mobiltelefon stumm wieder zur Seite legt. „Achtung und Zuneigung aber schulden wir nur ihrer Tugend.“
    „Eine Lebensweisheit“, erklärt die aparte Schwarzhaarige beherrscht, geht zur Tür und bleibt vor Polli stehen.
    „Das kann man wohl sagen“, stimmt ihr Zoff hinter ihrem Rücken zu. „Montaigne. Ein kluger Mann.“
    „Ein faszinierender und viel zu wenig beachteter Philosoph“, bestätigt sie. „Gibt es einen Haftbefehl?“
    „Selbstverständlich“, bestätigt Zoff und greift unter seine Jacke. „Verdacht der Brandstiftung und des zweifachen Mordes. Einen Hausdurchsuchungsbefehl kann ich auch vorweisen. Die beiden Kollegen werden sich Ihre Wohnung vornehmen. Wollen Sie dabei anwesend sein?“
    Sie dreht sich zu Zoff um und schüttelt den Kopf.„Ich packe noch ein paar Sachen. Das werden Sie mir nicht verwehren.“
    „In Ordnung“, sagtder Oberstleutnant und wirft Britta einen kurzen Blick zu. „Die Kollegin wird Ihnen dabei behilflich sein. Sie machen uns doch keine Schwierigkeiten?“
    „Das habe ich nicht vor. Ich brauche zehn Minuten. Dann können wir gehen.“
    ***
    Der nächste Morgen ist nasskalt.
    Die Grazer Kriminalbeamten verlassen ihr Salzburger Hotel kurz nach acht. Britta fährt ins Landeskriminalamt, um sich mit den Kollegen der Salzburger Spurensicherung zu besprechen.Zoff und Polli eilen zum Landesgericht. Obwohl das Ministerium zur Festnahme Bettina Wagners strikte Nachrichtensperre verhängt hat, wimmelt es vor dem Eingang nur so vor Journalisten. Zum Glück kennt sie keiner. So gelingt es den beiden, sich an den vier Justizwachebeamten an der Pforte vorbeizudrücken und das Gebäude unbelästigt zu betreten.
    Der Direktor des Landesgerichtlichen Gefangenenhauses erwartet sieauf demKorridor undgeleitet sie in die oberste Etage des vierstöckigen Komplexes. Unmittelbar neben dem Aufzug treffen sie auf Wagners Rechtsanwalt. Die Herren begrüßen sich. Die Atmosphäre ist kühl.
    „Das gestrige Verhör mit meiner Mandantin ist natürlich null und nichtig“, schnarrt der Jurist empört. „Ihnen ist schon klar, dass Sie ihrunverzüglich juristischen Beistand hätten besorgen müssen, oder?“
    „Sie können sich wieder abregen“, brummt Zoff genervt. „Nach der Festnahme ein paar Fragen zu stellen, ist ja nicht verboten. Sie hat keine einzige davon beantwortet. Somit besteht kein Grund,sich zu beklagen. Seit einer Stundewissen wir, dass Rieder mit der Dienstwaffe ihrer Mandantin erschossen worden ist. Machen Sie ihr klar, was wir gegen sie in der Hand haben, bevor wir mit ihr reden. Mit Schweigen allein wird esjetzt nicht mehr getan sein.“
    Der Anwalt schluckt und nickt.
    Frau Wagner warte bereits im Verhörzimmer, raunt ihm der Direktor beflissen zu und bittet ihn höflich weiter.
    „Du bist so blass. Ist dir übel?“Polliist hörbar beunruhigt.
    „Keine Spur“, lügt Zoff, greift in seine Jackentasche, nimmt die Tablettenschachtel heraus und schluckt eine Pille. „Zur Vorbeugung“, erklärt er lapidar, hustet und fährt sich mit einem Papiertaschentuch über die schweißnasse Stirn.
    „Soll ich dir ein Glas Wasser bringen?“, fragtPolli beharrlich.
    Unwillig schüttelt der Oberstleutnant den Kopf.„Es geht schon wieder“, behauptet er. „Pimminger geht mir nicht aus dem Sinn.“
    „Ja, die Reaktion auf die Festnahme seiner Chefin war tatsächlich eigenartig.Ein Jubel, als wolle er die ganze Welt umarmen.“
    „Ja. Er hasst sie“, seufzt Zoff. „Aus tiefstem Herzen.“
    „Ich denke, den

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