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Ultimo

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Titel: Ultimo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Peter Vertacnik
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den Beamten ihre Aufgaben. Während er die namentliche Einteilung der Mitarbeiter vornimmt, verzieht sich Zoff in sein neues Büro. Gerade rechtzeitiggenug, um Bruno Pollis Anruf entgegenzunehmen.
    Der Mädchenmord sei geklärt, erzählt ihm sein Stellvertreter. Zoff gratuliert.
    Den raschen Erfolg habe er vor allem Britta Seitz zu verdanken, berichtetPolli. Eine derartige Expertin könne man mit der Lupe suchen.
    „Gut, dass die Sache ausgestanden ist“, resümiert Zoff. „Ich brauche euch nämlich hier in Salzburg. Heute noch.“
    „Das ganze Team?“
    „Britta und dich. So schnell wie möglich.“
    „Von mir aus. Übrigens weiß ich jetzt, wie sich diese Sache mit Sudek und dem Türken weiterentwickelt hat.“
    „Dann sag schon.Lass dir nicht alles so aus der Nase ziehen.“
    „Das Haus, in dem der Türke wohnhaft war, ist abgebrannt. Es hat ein Todesopfer gegeben. Die Vermieterin.“
    „Brandstiftung?“
    „Das blieb ungeklärt. Und Sudek hatte ein Alibi. Der war zur Tatzeit bei einem Fußballmatch. In Begleitung eines gewissen Erwin Spitzer.“
    „Alles klar“, freut sich Zoff. „Gute Arbeit. Grüße Britta von mir und sieh zu, dass ihr spätestens um 15 Uhr in Salzburg seid.“
    Nach diesem Gespräch zieht Zoff Erkundigungen beim Verkehrsamt ein.Dass auf den Namen Bettina Wagner kein Zweitwagen angemeldet ist, bringt ihn ins Grübeln. Daraufhinstattet er der Personalabteilung im Hause einen Besuch ab, lässt sich die Dienstzeitdokumentation von Frau Oberst Wagner vorlegen und fertigt zwei Kopien an. Schließlichsetzt er sich an den Computer und tippt einen Anlassbericht.
    Eine Stunde später hat er das Schriftstück fertiggestellt, druckt es aus, sperrt das Büro ab und begibt sichzur Staatsanwaltschaft.
    15 Uhr. InPimmingers Begleitung marschieren Zoff, Britta Seitz und Bruno Polli durch das Vorzimmer in die verwaiste Kanzlei von Bettina Wagner.Mitten auf deren Schreibtisch liegt ein Mobiltelefon.
    „Ist das Frau Wagners Handy?“, fragt Zoff.
    „Keine Ahnung“, antwortet der Major. „Aber wir verwenden eigentlich Geräte der Marke Nokia. Dienstlich, meine ich.“
    „Samsung“, liest Zoff laut vom Telefon ab,ohne es dabei anzurühren.
    „Hinaus mit euch“, befiehlt Britta Seitz. „Ohne Schutzkleidung habt ihr hier nichts verloren. Da vernichtet ihr bloß Spuren. Ich führe die Durchsuchung alleine durch. Ihr könnt ja durch die offene Tür dabei zusehen.“
    Dazu fehlt den Herren nun aber jegliche Lust. Sie machen sich auf den Rückzug. „An DNA-Material unserer liebenFrau Kollegin heranzukommen, wäre auch nicht schlecht“, meint Zoff im Weggehen. „Vielleicht findest du ein Wasserglas oder so.“
    „Das ist nicht meine erste Durchsuchung“, erwidert Britta schnippisch.
    „Schreibpapier und Briefumschläge sindmöglicherweise auch noch zu finden“, brummt Zoff ungerührt.„Das könnten wir als Vergleichsmaterial gebrauchen. Und stelle ihre Dienstwaffe sicher. Die müssen wir uns ganz genau ansehen.“
    Während Britta mit ihrer Arbeit beginnt, verziehen sich die Herren in die zweite Etage. Pimminger schaut nach den Kollegen der Sonderkommission, Zoff undPollistudieren deren erste Unterlagen und Protokolle. Dass Grein sich während der Tatzeit in der Aula aufhielt und die beiden Leibwächter vor der Aula standen, ist Zoff ja bekannt. Dass Susanne Vogt mit zehn Burschen aus der parteiinternen Jugendorganisation in Treppenhaus und Korridor Informationsmaterial an die Studenten verteilte, ist ihm allerdings neu.Nach und nach lesen sie, auf welche Weise drei Bundesminister, zwei Landespolitiker, Rieders Finanzstadtrat, der Sozialstadtrat, der Bildungssprecher und etliche Bezirks- und Stadtparteifunktionäre sowieRieders Chauffeurdie Zeit zwischen 18 Uhr und dem Auffinden von Rieders Leiche verbrachten.Kommentarlos legen Zoff und Polli die Protokollezurück auf den Tisch. Pimmingerkommt und steckt sie in eine Mappe. Plötzlich ist er überaus freundlich. „Kaffee?“, fragt er.
    Die beiden Grazer Ermittler nicken.
    Ein wenig Koffein kann jetzt auf keinen Fall schaden.
    ***
    Britta Seitz lässt sich Zeit.
    Sie weiß, was von ihrer Arbeit abhängt.
    In Schutzkleidung und Latexhandschuhen untersuchtsie das Handy auf Fingerabdrücke und packt es ein. Anschließend streift sie durch den Raum, öffnet Kastentüren, nimmt Gewebeproben von Uniformstücken und Privatkleidung, findet Bettina Wagners Dienstwaffe, riecht an der Mündung und steckt sie in eine durchsichtige Plastiktüte.

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