Ulysses Moore - 02 - Die Kammer der Pharaonen
»ob Ulysses Moore tot ist oder lebt.«
Eine Viertelstunde später brachten die drei Freunde Teller und Gläser in die Küche zurück und begannen darüber zu diskutieren, wie sie den Tag verbringen wollten. Als sie sich nicht einigen konnten, beschloss Rick einen Spaziergang zu den Klippen zu machen, während Julia in ihr Zimmer ging, um sich endlich etwas Richtiges anzuziehen. Die vier Schlüssel steckte sie wieder in die Tasche ihrer Jeans. Als sie kurze Zeit später nach unten kam, saà Jason in der Küche und war dabei, etwas aufzuschreiben.
»Ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen soll«, murmelte er vor sich hin.
»Wissen wir denn, wo diese Oblivia Newton wohnt?«, fragte Julia, nachdem sie gelesen hatte, was auf dem Zettel stand.
Jason kam nicht dazu, seiner Schwester zu antworten, denn in diesem Moment stürmte Rick in die Küche. »Gerade sind zwei Fischerboote in den Hafen eingelaufen. Wir könnten ihnen Hummer für unser Mittagessen abkaufen.«
Die Vorstellung, mit den schweren Fahrrädern der Moores die steile StraÃe erst hinunter- und anschlieÃend wieder hinauffahren zu müssen, gefiel Jason überhaupt nicht. Er schüttelte den Kopf. »Bitte, nicht heute. WeiÃt du, wo Oblivia wohnt, Rick?«
»Nein, warum?«
Jason zeigte seinem Freund, was er notiert hatte.
1. Oblivia die Karte wieder abnehmen.
2. Herausfinden, warum die Karte so wichtig ist, eventuell bevor wir nach ihr suchen.
3. Alles über die Tür zur Zeit herausfinden.
4. Die gesamte Villa Argo vom Keller bis zum Dach durchsuchen.
»Ich wusste gar nicht, dass du so ordentlich sein kannst.« Julia hatte sich die Bemerkung einfach nicht verkneifen können. »Die Reise nach Ãgypten hat einen anderen Menschen aus dir gemacht.«
Rick zog einen Stuhl zu Jason heran und setzte sich. »Wie viel Zeit haben wir für das alles?«
»Nur heute.«
»Warum?«, wollte Julia wissen.
»Weil Mum und Dad gegen Abend zurückkommen. Und Rick dann wieder nach Hause muss.«
Ihr Freund machte ein enttäuschtes Gesicht, so als hätte er nicht daran gedacht, dass er die Villa Argo irgendwann wieder verlassen musste.
»Es fehlt noch etwas«, murmelte Julia.
Genervt verdrehte Jason die Augen. »Na klar, was habe ich denn vergessen?«
»Wir wissen nicht, was ⦠mit
ihm
passiert ist«, flüsterte Julia und sah zu den Felsen hinüber in der Hoffnung, dass die beiden verstanden, wen sie mit »ihm« meinte.
Rick nickte und hatte genügend Taktgefühl, nichts zu sagen, während Jason einen weiteren Punkt auf seiner Liste hinzufügte:
5. Nach Manfreds Leiche suchen.
»Du bist immer so zartfühlend«, meinte Julia pikiert.
In diesem Moment hörten sie jemanden heftig husten. Nestor hinkte auf sie zu und zog einen roten Rechen hinter sich her, um die Autospuren im Kies zu beseitigen. »Unten am Strand habe ich ihn nicht gefunden«, brummte der Gärtner, als hätte er ihre Unterhaltung mitbekommen. »So einer wie der hat sieben Leben.« Er musste wieder niesen.
»Schreib auch auf: Hustensaft für Nestor kaufen«, sagte Julia laut.
»Heute ist Sonntag«, erinnerte Rick sie. »Doktor Bowens Apotheke wird zu sein.«
»Ich will keinen Hustensaft«, protestierte Nestor. »Es ist nur ein kleiner Schnupfen.«
»Man soll einen Schnupfen niemals unterschätzen«, erklärte Julia. »Vor allem nicht in deinem Alter.«
»Was hast du gerade gesagt?«, fragte ihr Bruder fast im gleichen Moment Rick.
»Dass heute Sonntag ist«, wiederholte dieser. »Und dass â¦Â«
»Doktor Bowen? Hast du gerade Doktor Bowen gesagt? Ist das nicht auch der Name von dem, der die Karte von Kilmore Cove gezeichnet hat?«
»Wenn ich überhaupt so alt geworden bin«, sagte Nestor gerade zu Julia, »dann nur, weil ich mein ganzes Leben lang keine Medikamente genommen habe. Und ich habe nicht die Absicht, ausgerechnet jetzt damit anzufangen. «
»âºErste und einzige genaue Karte der in Cornwall gelegenen Stadt Kilmore Cove.â¹ Ist denn das möglich?«, stieà Rick verblüfft hervor.
»Wir sollten uns inzwischen an den Gedanken gewöhnt haben, dass es in dieser Geschichte keine Zufälle gibt«, entgegnete Jason.
»Jungs!«, mischte sich Julia ein. »Warum sagt ihr Nestor nicht auch, dass â¦Â«
Rick sprang wie von der Tarantel gestochen
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