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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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den Arzt an.
    In diesem Augenblick betrat Edna Bowen die Küche. »Ich habe mich um das Fahrrad gekümmert. Es steht draußen«, sagte sie mit säuerlicher Miene. Dann ging sie zur Spüle und wusch sich sehr gründlich die Hände.
    Â»Schön, Edna. Du bist gerade im richtigen Moment gekommen. Erinnerst du dich, was aus der Karte geworden ist, die in der Küche hing?«
    Â»Diese unverständliche Zeichnung? Aber natürlich! Wir haben sie vor einigen Jahren dem Leuchtturmwärter geschenkt. Nein, das stimmt nicht! Nicht ihm, sondern Penelope Moore!«
    Â»Ach ja! Die Geschichte mit dem Hai! Verrückt, das hatte ich ganz vergessen.«
    Julia, Jason und ihr Freund Rick hingen förmlich an seinen Lippen.
    Â»Kennt ihr den Leuchtturmwärter?«, fragte Doktor Bowen.
    Â»Sie nicht«, antwortete Rick und zeigte auf Julia und Jason. »Sie sind gerade erst hergezogen. Aber ich kenne Mister Minaxo.«
    Â»Deshalb kamen sie mir nicht bekannt vor!«, mischte sich Edna wieder ein. »Seid ihr etwa die Zwillinge aus London?«
    Â»Richtig«, antwortete Julia.
    Â»Siehst du, Roger? Es sind die Kinder von den Leuten, die die Villa Argo gekauft haben. Gwendaline erzählte es mir gestern, als sie hier war, um mir die Haare zu machen.«
    Â»Wenn man im Ort etwas erfahren will, muss man die Friseurin fragen«, meinte Doktor Bowen amüsiert und beglückwünschte Julia und Jason zu ihrem neuen Haus. Die beiden lächelten höflich.
    Â»Sie sagten, dass der Leuchtturmwärter …«, fing Jason an zu sprechen.
    Doch er wurde sogleich von Edna unterbrochen. Während sie sich die Hände abtrocknete, murmelte sie kopfschüttelnd: »Er hatte eine hässliche Verletzung am Arm. Ein Hai hatte ihn gebissen.«
    Â»Nein, am Auge«, stellte der Arzt richtig.
    Â»Außerdem war auch noch Sonntag, aber mein Mann hat ihn trotzdem behandelt.«
    Â»Beinah hätte er auch noch das andere Auge verloren. Er blutete sehr stark. Und stellt euch nur vor, Penelope Moore hat ihn persönlich hergebracht. Im Beiwagen ihres Motorrads. Sie erzählte mir … Ja, was war das denn noch? Ach ja, dass sie ihn am Strand gefunden hatte. Es war eine sehr schwierige Operation, aber ich konnte sein anderes Auge retten. Ich habe ihm die Wange zusammengenäht, so gut es ging. Es hat nicht sehr schön ausgesehen, aber wenigstens hat er überlebt.«
    Â»Roger ließ sich nicht einmal dafür bezahlen. Er ist eben so. Er ist schrecklich großzügig, auch wenn es eigentlich nicht angebracht ist.« Edna schaute durchs Fenster zu dem Fahrrad hinüber, das auf dem Hof neben einem Gartenzwerg stand.
    Â»Die Moores waren aber auch sehr nett. Eine Woche später schauten sie bei uns vorbei. Da waren sie mit dem Motorrad unterwegs. Ulysses blieb draußen. Ich weiß noch, dass er einen furchtbar altmodischen Helm trug und sich so einen komischen weißen Schal bis über den Mund gezogen hatte. Penelope dagegen kam herein und überreichte mir das Bild, das ihr dort an der Wand seht. Edna und ich wussten nicht, wo wir es hinhängen sollten.«
    Edna Bowen hatte offenbar das Bedürfnis, das näher zu erklären. »Hässliche Bilder sind nichts als Staubfänger. Und schöne locken nur Einbrecher an, die das Haus auseinandernehmen. Meiner Mutter ist das passiert, als wir noch in Clonakilty wohnten.« Dann seufzte sie. »Aber das Bild mussten wir ja aufhängen, weil Penelope Moore es selbst gemalt hatte.«
    Julia zuckte zusammen und sah sich das Aquarell von der Bucht von Kilmore Cove genauer an. »Meinen Sie wirklich, dass es von ihr stammt?«
    Â»Jaja. Es ist nicht schlecht, nicht wahr?« Doktor Bowen wurde traurig, als er sich das Bild ansah. »Sie war wirklich so ein netter Mensch … und sie liebten sich so sehr! Ach, was für eine unglaublich tragische Geschichte ihr Leben doch war!«
    Â»Und die Karte?« Jason ließ nicht locker.
    Â»Ja, die Karte! Wir schenkten sie Penelope, im Austausch für das Bild«, erklärte Edna. »Auf diese Weise bin ich sie endlich losgeworden.«
    Die Kinder starrten sich gegenseitig erstaunt an.
    Â»Aber es war kein Verlegenheitsgeschenk. Penelope Moore hatte sie sich in der Küche länger angesehen, als mein Mann den Leuchtturmwärter operiert hatte. Sie hatte mir zu der Karte eine Menge Fragen gestellt. Als sie dann mit ihrem Bild kam, habe ich die Gelegenheit

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