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Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel

Titel: Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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schon wieder mit seiner hinterlistigen Chefin unterwegs war.
    Â»Danke, Leonard. Wenigstens haben wir es versucht.«
    Leonard Minaxo verschränkte die Arme vor der Brust und stieß einen weiteren langen Pfiff aus. »Wir hatten beschlossen aufzuhören.«
    Ein Rabe flog auf den höchsten Ast eines Ahorns und schien die beiden Freunde neugierig zu beobachten.
    Â»Leonard, ich glaube, dass …«
    Der Leuchtturmwärter verzog den Mund zu einem eigentümlichen Lächeln und flüsterte mit einem bitteren Unterton in der Stimme:
    Einsam blieb ein König zurück,
das Spiel wird ihn verderben.
Den dreien wünscht er böses Glück,
er will sie sehen sterben.
    Nestor wurde totenbleich. »Ist das eines von deinen hellseherischen Gedichten, Leonard?«
    Minaxo zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Du weißt, dass sich meine Vorahnungen so gut wie immer bewahrheiten.«
    Â»Warum hast du es mir vorgetragen?«
    Â»Weil du endlich begreifen musst, dass das Spiel für dich zu Ende ist, Nestor.«
    Â»Ich habe noch eine Aufgabe …«
    Â»Nein!«, stieß Minaxo hervor und schüttelte wütend den Kopf. »Und du kannst sie auch nicht drei Kindern übertragen! Sei doch vernünftig! Die alten Zeiten sind vorbei!«
    Â»Wir müssen Oblivia besiegen.«
    Der Leuchtturmwärter trat noch einen Schritt näher an den Gärtner heran. Er deutete erst zu dem Haus und dann zu dem Tisch im Garten, an dem Julia, Jason und Rick am Morgen gefrühstückt hatten. »Sie haben nichts damit zu tun.«
    Â»Aber Oblivia …«, fing Nestor an zu sprechen.
    Â»Hast du vergessen, was alles passiert ist?«, fuhr Minaxo ihn an. »Ist nicht schon genug Unglück geschehen?«
    Lange Zeit schwiegen beide.
    Der Rabe flog krächzend aus dem Ahorn auf.
    Leonard Minaxo wartete, bis er sich wieder ruhiger fühlte. Dann legte er seinem Freund eine Hand auf die Schulter. »Verzeih mir. Ich wollte nicht so hart zu dir sein. Aber jemand musste es dir sagen, bevor es zu spät ist.«
    Nestor nickte betrübt. Er nahm Leonards Hand und drückte sie. Dann trennten sie sich.
    Noch lange nachdem Minaxo die Treppe hinuntergestiegen und in das Boot geklettert war, schaute Nestor aufs Meer hinaus.
    Tränen schwammen in seinen Augen. Er fühlte sich einsam und allein.



Das Schloss sprang auf und die drei konnten das Eisengitter zur Seite schieben. Die Ladentür war nicht abgesperrt. Sie ließ sich mühelos öffnen. Jason, Julia und Rick betraten das Geschäft.
    Draußen in der Gasse breiteten sich die ersten Schatten des Nachmittags aus, aber noch stand die Sonne hoch am Himmel. Im Inneren des Hauses war es jedoch dunkel. Nur durch die offen stehende Ladentür drang etwas Licht herein. Sofort fiel den dreien auf, was für eine furchtbare Unordnung in dem kleinen Raum herrschte.
    Jason ließ seinen Freund vorgehen, der das, was er sah, in Gedanken mit den Erinnerungen an jenen lang zurückliegenden Besuch mit seinem Vater verglich.
    Das Geschäft bestand aus einem Verkaufsraum, an dessen Wänden Vitrinen voller Uhren hingen. Uhren aus Stahl und Perlmutt, aus Gold und Elfenbein. Sie alle hatten aufgehört zu ticken.
    Die zahlreichen Schubladen der Ladentheke standen offen, so als hätte jemand sie durchsucht. Der glänzende Stoff, mit dem sie ausgelegt waren, war mit einem Messer zerschnitten worden. Prospekte und Uhrenarmbänder bildeten am Boden ein wüstes Durcheinander und die Registrierkasse war umgekippt.
    An den dunklen Vorhang, der den Verkaufsraum von der Werkstatt trennte, konnte Rick sich noch gut erinnern. Er schob ihn zur Seite und versuchte in dem hinteren Zimmer, das in fast völliger Dunkelheit lag, etwas zu erkennen.
    Jason ging zu der Tür, die auf der Hinterhofseite eingesetzt worden war. Er konnte sie öffnen und auf diese Weise etwas mehr Licht hereinlassen.
    Â»Was für ein Chaos«, meinte Julia. »Hier hat sich aber jemand sehr gründlich umgesehen.«
    Ãœberall in der Werkstatt lagen Instrumente, winzige mechanische Teile und haufenweise zerbrochene Schallplatten herum. Hier waren ebenfalls alle Schubladen geöffnet worden. Auch die Türen einer Glasvitrine standen offen und gaben den Blick frei auf kunstvoll verzierte Uhren, ein Schachbrett mit einigen Figuren, eine schwere Tischuhr und eine Lampe aus einer mehrfach zusammengeschweißten Eisenkette.
    Â»Sie haben die Schubladen

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