Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
Vom Netzwerk:
Leonard und Kalypso?«, fragte sie schließlich. »Sie waren es doch, die diesem Übersetzer deine Tagebücher gaben, oder? Und weil diese Bücher inzwischen veröffentlicht wurden, konnte Anita Kilmore Cove finden. Vielleicht geht es um etwas, das nicht einmal du weißt. Um ein
Geheimnis,
das nicht einmal der große Ulysses Moore kennt. Schließlich hat Leonard nie die Hoffnung aufgegeben, herauszufinden, wer die Erbauer der Türen waren. Vielleicht ist das ja das Geheimnis, das der ganzen Geschichte zugrunde liegt.«
    Nestor lehnte sich an den Türrahmen. »Nicht alle Rätsel lassen sich lösen, Julia. Wir haben zwanzig Jahre lang versucht, genau diese Art von Fragen zu beantworten.«
    »Und dann?«
    »Dann ist es zu gefährlich geworden weiterzusuchen«, antwortete er leise. »Keiner von uns hat herausfinden können, wer die Erbauer der Türen waren. Weder ich noch Penelope noch unsere Freunde. Nicht einmal meine Vorfahren wussten es. Alles, was wir haben, sind die Schlüssel und die Türen. Wenn man mit Geheimnissen zu tun hat, muss man aufpassen, nicht zu weit zu gehen.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung, Nestor. Aber offenbar denken Leonard, Kalypso und auch mein Bruder anders darüber.«
    »Die Erbauer der Türen zur Zeit sind tot, Julia«, erwiderte Nestor. »Es gibt nichts mehr zu entdecken.«
    »Und warum hast du dann die drei losgeschickt, um diese Frau zu suchen?«
    Nestor rieb sich die Hände, ohne etwas zu sagen.
    »Weil es immer noch Imaginäre Reisende gibt?«, versuchte sich Julia ihre Frage selbst zu beantworten.
    Mit einem Mal sprang die Spiegeltür des Turmzimmers auf und schlug gegen die Wand. Ein plötzlich aufgekommener Wind pfiff über die Treppe und rüttelte an den Rahmen der Familienporträts der Moores.
    Nestor beeilte sich, das Fenster zu schließen.
    »Was ist los?«, fragte er Julia, die ganz blass geworden war. »Es war der Wind.«
    »Da … da bin ich mir nicht so sicher …«, stammelte sie.
    Nestor verriegelte das Fenster. Dann fuhr er sich mit einer Hand durch das Haar. Auf seiner Stirn zeichnete sich eine tiefe Falte ab. »Du irrst dich«, sagte er, aber es klang wenig überzeugt.

Kapitel 8
Das Gasthaus mit den Kerzen
    »Und jetzt?«, fragte Rick die anderen beiden.
    Der Bus hatte sie auf dem Dorfplatz von M. abgesetzt. Die Luft war prickelnd und frisch und man hatte von hier aus einen fantastischen Blick auf die Pyrenäen und ihre von dichten grünen Wäldern bedeckten Hänge. Im Süden thronten ihre Gipfel über dem kleinen Dorf, im Norden liefen die Hügel zur Ebene hin aus.
    Rick stellte den Rucksack ab und sah sich um. Der Platz, auf dem sie sich befanden, war klein und nahezu rund. In der Mitte stand ein Springbrunnen.
    Der einzige Mensch, den er weit und breit sehen konnte, saß an einem Tischchen unter einem Schild mit der Inschrift
Auberge de la Paix.
    Auf diesem und den anderen Tischen ringsherum standen Vasen mit wilden Blumen, die einen betörenden Duft verströmten.
    »Sollen wir nicht etwas essen?«, schlug Jason vor. »Vielleicht könnten wir bei der Gelegenheit gleich ein paar Informationen sammeln.«
    Rick wäre am liebsten sofort aufgebrochen. Die Sonne und der Anblick der Berge hatten ihn in Wanderstimmung versetzt.
    »Wir könnten den alten Herrn dort fragen«, witzelte Anita. »Vielleicht kennt er ja den Weg zum imaginären Dorf Arcadia.«
    Als ob er sie gehört hätte, hob der Mann das kleine Glas, das vor ihm gestanden hatte, an die Lippen und leerte es in einem Zug. »Prost!«, sagte er.
    »Prost!«, erwiderte Anita.
    Der alte Mann sah sie lächelnd an und stellte sein Glas ab.
    »Wir suchen ein Lokal, wo wir etwas zu essen bekommen«, sagte Jason in etwas angestrengt klingendem, aber korrektem Französisch.
    »Ihr habt es gefunden«, erwiderte der Alte und hustete. »Das beste im Ort, aber um die Wahrheit zu sagen, auch das einzige, hehe.«
    Hinter der schweren Tür aus massivem Holz betraten die drei eine Gaststube, die aussah, als stamme sie aus einer längst vergangenen Welt. Unter der niedrigen Decke verliefen dunkle Holzbalken und die runden Tische waren mit Tischtüchern aus grobem Stoff gedeckt. Auf ihnen standen kleine Vasen mit Trockenblumensträußen und Kerzen. Es roch unwiderstehlich gut nach Käse und gebratenem Fleisch.
    »Wir müssen aufpassen, was wir sagen, und dürfen nicht auffallen«, raunte Jason Rick und Julia zu.
    »Das wird ja ein Kinderspiel«, erwiderte Anita grinsend, als sie sich in dem menschenleeren Raum umsah.
    In einer Ecke

Weitere Kostenlose Bücher