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Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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stand eine Tafel, auf die eine vollkommen unleserliche Speisekarte gekritzelt worden war.
    Die drei suchten sich den Tisch aus, der am weitesten vom Eingang entfernt war, drehten die umgekehrt auf die Servietten gestellten Gläser um und warteten, dass etwas geschah.
    Nach einer Weile kam die Wirtin durch einen Vorhang hinter dem Tresen in die Gaststube. Sie war eine gut aussehende, stattliche Frau mit einer beeindruckenden Nase. Ihr Haar hatte sie mit einem Tuch zurückgebunden, das aus demselben Stoff wie die Tischtücher war. Mit energischen Schritten und einer Karaffe Wasser in der Hand kam sie zu ihrem Tisch.
    Dort stellte sie den Krug mit Schwung ab und fragte, was sie zu essen haben wollten.
    Rick konnte nur ein Wort auf der Tafel entziffern und bestellte ein
cassoulet.
    »Dasselbe für mich«, entschied Jason.
    Die beiden Jungen sahen Anita an.
    »Schmeckt das gut?«, fragte sie.
    »Das schmeckt sehr gut«, bestätigte die Wirtin. »Dann also dreimal
cassoulet?
«
    »In Ordnung«, antwortete Anita, die sich ein bisschen über die schroffe Art der Frau ärgerte.
    »Wein?«
    »Nein«, erwiderte Jason. »Hätten Sie eine Cola?«
    »Nein.«
    »Limonade?«
    »Auch nicht. Wir haben Wein oder Wasser. Das Wasser steht schon auf dem Tisch. Den Wein könnt ihr bestellen.«
    »Dann bleiben wir bei Wasser«, erklärte Anita.
    Die Frau verschwand wieder hinter dem Vorhang. Ihre kräftigen Schritte auf den Holzdielen hörten sich wie Hammerschläge an.
    »Unglaublich freundlich.« Rick zog die Augenbrauen hoch.
    »Tja«, sagte Jason, »hier hören die Anweisungen also auf«, und goss ihnen der Reihe nach Wasser ein. »Von nun an müssen wir improvisieren.«
    Rick seufzte und trank hintereinander drei Gläser von dem eiskalten Wasser.
    »Das Buch hilft uns da nicht sehr viel weiter«, fuhr Jason fort. »Und die Zeichnungen sind alles andere als eindeutig. Erst schaut der Mann in einen Spiegel und dann geht er an einem Bach entlang.«
    »Also, erster Schritt: Wir müssen den Bach finden«, stellte Anita fest.
    »Und dann?«
    »Dann sehen wir weiter.«
    »Ein ausgezeichneter Plan!«
    Sie schwiegen eine Weile.
    »Ich möchte meiner Mutter eine SMS schicken, aber ich weiß nicht, was ich schreiben soll«, meinte Anita dann.
    »Schreib ihr, du wärst aus Versehen ins falsche Flugzeug eingestiegen.«
    »
Hallo Mama. Es geht mir gut. Saß im falschen Flugzeug. Komme morgen. Tolle Idee!
«
    Rick und Jason beteten insgeheim, dass die Ausrede mit der Londonfahrt glaubwürdiger geklungen hatte.
    Plötzlich hob sich der Vorhang hinter dem Tresen und die Wirtin kam mit drei getöpferten Suppentellern auf sie zu. Sie stellte die Teller vor ihnen ab, zog ein Feuerzeug aus der Tasche und zündete damit die Kerze an. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, drehte sie sich anschließend um und verschwand wieder in der Küche, während die drei neugierig auf das Essen schauten.
    Das
cassoulet
war ein dicker ziegelroter Eintopf.
    »Bohnen«, verkündete Jason, nachdem er seinen Löffel langsam in die heiße Suppe getaucht hatte. »Kartoffeln. Gemüse. Ein Stück Fleisch. Ein Stück komisches Fleisch. Oje … das hier sieht ja aus wie ein Schweinepfötchen. «
    »Das ist es auch«, befand Rick, der nun auch in seinem Teller herumrührte. Er kostete ein wenig von dem Eintopf und stellte fest, dass er höllisch scharf war.
    Mit gerunzelter Stirn schob Anita ihren Teller von sich weg. »Ich glaube, es ist nicht so ganz mein Fall.« Sie lehnte sich zurück und zog aus dem Rucksack Morice Moreaus Notizbuch. »Ich versuche mal, hier weiterzukommen.«
    »Pass wegen des Typs auf den Stühlen auf«, warnte Jason sie. »Ich habe ihn heute gesehen.«
    »Tatsächlich? Und was hat er gesagt?«
    Den beiden Jungen glühte inzwischen das Gesicht und ihre Augen tränten, aber sie aßen trotzdem weiter. Zwischen zwei Löffeln Eintopf berichtete Jason von seinem Gespräch mit dem Mann. Daraufhin blätterte Anita in dem kleinen Buch, um zu sehen, ob gerade sonst noch jemand darin las. Sie verweilte bei der Seite, auf der der Mann am Bach entlangging, und betrachtete anschließend die weißen Seiten, die so aussahen, als wäre Morice Moreau nichts mehr eingefallen. Oder als wäre ihm keine Zeit geblieben weiterzuzeichnen.
    Jason wischte sich den Mund mit der Serviette ab. »Isst du deinen Eintopf noch?«
    Anita schüttelte den Kopf. »Ist es nicht komisch«, sagte sie, »dass er das Buch nicht fertig gemacht hat?«
    Jason beugte sich über den Tisch, um Anitas Teller zu

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