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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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verstanden hatte, dass ihm die beiden Jungen unbedingt ihr Boot zeigen wollten. Vielleicht wollten sie ihn ja zu einer kleinen Tour auf dem Meer einladen. Er lächelte freundlich und erwiderte: »Nächstes Mal, meine Lieben, nächstes Mal!« Und er wandte sich von ihnen ab und ging auf eine Gaststätte zu, vor der ein paar Tische und Stühle in der Sonne standen.
    »Und?«, fragte ungeduldig der kleine Flint, als seine beiden Cousins in den Keller zurückgekehrt waren. »Wie ist es gelaufen?«
    Die beiden machten lange Gesichter. »Ich verstehe das nicht«, beklagte sich der große Flint. »Er hat uns nicht einmal zugehört.«
    »Aber habt ihr ihm denn nicht das Boot gezeigt?«, fragte der kleine Flint ungläubig.
    »Nein, es schien ihn überhaupt nicht zu interessieren.«
    »Wieso das denn?«
    Verwirrt starrte der kleine Flint Tommaso an. »Gestern haben sie doch klar und deutlich gesagt, dass …«
    »Das wissen wir doch!«
    »Wir haben es doch auch gehört!«
    »Jetzt reicht’s!«, sagte daraufhin der kleine Flint entschlossen. »Wir werden jetzt erst einmal ein paar Dinge klarstellen.« Er stellte sich vor Tommaso hin und befahl ihm: »Schau dir das hier gut an. Kennst du das? Überlege dir, was du sagst!«
    Tommaso erschrak, als er sah, wie der kleine Flint den Schlüssel mit dem Wal aus der Tasche zog.
    Der kleine Flint erkannte an Tommasos Gesichtsausdruck, dass sein Gefangener wusste, was er vor sich hatte. »Sehr gut, sehr gut …«, fuhr er fort. »Denn jetzt dürfen wir keine Fehler mehr machen. Also, sag schon! Was ist es?«
    Tommaso gab ein paar unverständliche Töne von sich.
    »Nehmt ihm den Knebel raus!«
    Als das Ding endlich aus seinem Mund raus war, holte Tommaso erst einmal tief Luft und setzte sich dann bequemer hin. »Verdammt noch mal!«, jammerte er. Er hatte es satt, ständig entführt zu werden.
    »Also?«, fragte der kleine Flint drohend.
    »Dieser Schlüssel gehört euch nicht«, protestierte Tommaso. »Ihr müsst ihn sofort zurückgeben!«
    »Wir wissen, wem er gehört«, sagte der mittlere Flint. »Ich habe ihn gestern Abend selbst gestohlen!«
    Und niemand hat es gemerkt, dachte Tommaso verwundert.
    »Was wird unser Chef sagen, wenn wir ihm den hier zeigen?«, wollte der kleine Flint wissen.
    »Nichts, nehme ich an«, antwortete Tommaso.
    »Nichts?«
    »Das ist einfach nur ein Schlüssel.«
    »Aber warum ist er dann so wichtig?«, fragte der kleine Flint weiter. »Wir wissen, dass ihr sie verstecken wollt. Warum?«
    »Der Schlüssel mit dem Wal bedeutet überhaupt nichts!«, entgegnete Tommaso.
    »Siehst du?«, beklagte sich der mittlere Flint beim kleinen. »Ich hätte doch besser den mit dem Drachen nehmen sollen!«
    »Das ist doch dasselbe!«, schrie Tommaso wütend. »Es sind einfach nur Schlüssel!«
    Aber der kleine Flint ließ sich nicht so leicht hereinlegen. »Ach, tatsächlich?« Er ging zu dem Gulli im Kellerfußboden und hielt den Schlüssel darüber. »Hier geht es direkt in die Kanalisation. Und von dort aus fließt das Wasser ins Meer. Du sagst also, ich kann da so einfach den Schlüssel reinwerfen und dir ist das vollkommen egal?«
    Tommaso wurde nervös. Der kleine Flint konnte seine Drohung wahr machen und den Schlüssel tatsächlich wegwerfen. »N… nein! Tu das nicht«, stammelte er.
    »Dann hat der Schlüssel doch irgendeine Bedeutung.«
    »Er ist ein Erinnerungsstück, nicht mehr und nicht weniger.«
    Der kleine Flint bückte sich und hielt den Schlüssel so, dass er zwischen den Löchern des Gullideckels hindurchfallen würde, wenn er ihn losließ.
    »NEIN!«, schrie Tommaso. »Ich verrate es dir! Ich verspreche, dass ich es dir verrate, aber wirf bitte nicht den Schlüssel weg!«
    Der kleine Flint lachte hämisch. »Allmählich wirst du vernünftig.«
    Niedergeschlagen senkte Tommaso den Blick. Ohne die drei Flints anzuschauen, erklärte er, was es mit dem Schlüssel auf sich hatte.
    »Man kann damit eine Tür in Kalypsos Buchladen öffnen?«, fragte der kleine Flint überrascht nach. »Ja und? Was soll denn da so Besonderes dran sein?«
    »Du lügst!«, rief der große Flint aus.
    »Nein, ich schwöre euch, dass es die Wahrheit ist.«
    »Wie du willst«, sagte der kleine Flint. »Ganz offensichtlich willst du uns nicht helfen. Weißt du, was wir deshalb jetzt tun werden?«
    Tommaso antwortete nichts darauf.
    »Wir gehen jetzt zu Kalypso und fragen sie, ob das stimmt«, fuhr der kleine Flint fort. Dann zeigte er auf Tommaso und befahl seinen beiden Cousins:

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