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Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten

Titel: Ulysses Moore – Das Labyrinth der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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»Knebelt ihn wieder und kommt dann nach. Und macht schnell, ich warte oben auf euch.«
    »Ich komme nicht zu Kalypso mit!«, protestierte der mittlere Flint. »Sie zwingt mich immer, dicke Bücher mitzunehmen.«

Kapitel 27
Rückkehr an die Oberfläche
    Als Anita wieder zu sich kam, merkte sie, dass sich der Ballon nicht mehr bewegte. Ringsherum war es so dunkel, dass sie fast nichts erkennen konnte. Dann erst stellte sie fest, dass ihr ein Arm wehtat.
    Wie viel Zeit war vergangen?
    Wo war sie?
    Sofort darauf dachte sie an Jason, an Zephir und an das, was in den Zimmern des Schreckens passiert war. Ihr fiel das Ungeheuer wieder ein, der unförmige Schatten, der aus dem Nichts gekommen und auf sie losgerast war. In ihrer Erinnerung durchlebte sie noch einmal den Augenblick, in dem Jason den Weidenkorb des Heißluftballons losgelassen hatte und hinuntergestürzt war.
    Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten erkannte sie auf dem Boden des Korbs die beiden Steine, die Jason mitgenommen hatte. Außerdem war da noch ein seltsamer, rechteckiger Gegenstand, an dem sie sich vorhin den Kopf angestoßen hatte.
    Sie zog ihn mit dem Fuß zu sich heran. Es war ein Metallblock, so groß wie ein Schuhkarton, mit einem Loch in der Mitte und einem stabilen Schloss auf einer der langen Seiten. Er bestand offenbar aus zwei miteinander verbundenen Hälften.
    Der Ballon machte einen Satz nach unten, als würde er abstürzen.
    Anita schrie vor Angst.
    »Anita?«, rief eine vertraute Stimme. »Anita, hörst du uns?«
    Benommen schüttelte das Mädchen den Kopf.
    Wieder gab es einen Ruck. Bildete sie sich das nur ein oder senkte sich der Korb langsam?
    »Anita, geht es dir gut?«
    Ich träume, dachte sie. Ich träume, dass Jason mit mir spricht.
    Jason war vorhin in der Dunkelheit verschwunden. Im Staub. Zwischen den Krallen des Ungeheuers aus Schatten.
    »Vielleicht ist sie ohnmächtig geworden«, sagte eine zweite Stimme.
    Diese Stimme …
    Konnte das denn …
    … Rick sein?
    Sie drehte sich auf die Seite. Ihr Kopf fühlte sich an, als würde er gleich platzen. Ihre Finger streiften die beiden Steine.
    Der Ballon und sein Korb sackten abermals nach unten.
    »Er ist ziemlich klein«, stellte eine dritte Stimme fest. »Wir werden gar nicht alle reinpassen.«
    »Wir sind zu fünft, Bruder, nicht zu zehnt«, ließ sich eine weitere Stimme vernehmen. »Der Riese ist verletzt. Und er will nicht weg von hier.«
    Ballon und Korb sackten mit einem Ruck ab.
    Am Rand des Korbs erschienen die Umrisse von zwei Händen. Und das helle Oval von Jasons Gesicht.
    »Anita! Geht es dir gut?«
    Das ist ein Traum, dachte sie. Ich träume immer noch.
    »Du bist tot«, sagte sie laut. »Ich habe dich sterben sehen.«
    »Wo sind wir?«, fragte sie eine Weile später, als ihr der Kopf nicht mehr ganz so schlimm schmerzte.
    »Sie wacht auf!«, rief Jason und kniete sich neben sie.
    Anita öffnete die Augen, fühlte sich aber immer noch wie betäubt.
    Trotz der Dunkelheit konnte sie erkennen, dass viele Leute um sie herumstanden.
    Und Jason war da. Er trug einen Arm in einer Schlinge.
    »Hey!«, sagte er.
    »Du …«
    »Pscht … Du hast dir den Kopf angeschlagen.«
    »Was ist mit deinem Arm?«
    »Keine Sorge, nichts Schlimmes.«
    Rick kniete sich neben sie. »Hallo, Anita! Schön, dass wir dich gefunden haben.«
    Anita verstand nicht, warum Rick auf einmal da war. Und die anderen beiden? Wer waren sie?
    »Rick und die Gebrüder Schere haben mich gerettet«, erklärte Jason, der ihre Verwirrung bemerkte. »Sie haben dieses Ungeheuer verjagt. Als es die Flammen gesehen und die Schüsse gehört hat, ist es in den Gang geflüchtet. Es war, als hätte es sich in der Dunkelheit aufgelöst.«
    »Aber …«
    »Zum Glück ist der Ballon an einem Rest der Decke hängen geblieben und wir konnten ihn wieder runterziehen«, beendete Jason seinen Bericht.
    »Und was ist mit Zephir?«, fragte Anita.
    »Ihn hat es am schlimmsten erwischt«, sagte Jason. »Wir haben ihn zu den anderen Bewohnern des Labyrinths zurückgebracht und er wird bei ihnen bleiben.«
    »Es tut mir leid, Miss Anita«, sagte jetzt einer von ihren ehemaligen Verfolgern, der mit den Locken. Er wirkte ziemlich verlegen.
    »Was tut Ihnen leid?«, fragte Anita. Mit Jasons Hilfe setzte sie sich auf und lehnte ihren Rücken an die Wand des Weidenkorbs.
    »Dass wir dir vorher nicht geglaubt haben«, sagte der Blonde. »Wir konnten uns das alles nicht vorstellen.«
    Anita zog sich am Korbrand hoch, stand

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