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Ulysses Moore – Die Stadt im Eis

Ulysses Moore – Die Stadt im Eis

Titel: Ulysses Moore – Die Stadt im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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…« Sie zählte irgendetwas an den Fin gern ab. »Rick, sag Jason, dass er fünf, vier und dann … drei einstellen soll.«
    »Und warum ausgerechnet drei?«, wollte Rick wissen.
    »Weil Zahlen nicht nur Ziffern sind, sondern auch Wörter«, erwiderte Julia strahlend. »Und das Wort ›zwölf‹ hat fünf Buchstaben, ›zehn‹ hat vier und ›elf‹ hat drei Buchstaben.«
    »Jason!«, rief Rick durch die Tür hindurch. »Wir sind vielleicht draufgekommen.«
    Sie hörten das gewohnte Ticken und dann setzte sich der mit der Verriegelung verbundene Mechanismus laut quietschend in Gang.
    Und die Stahltür ging auf.

Kapitel 18
Der Plan
    So leise wie möglich verließen die vier das Haus in der Hummingbird Alley.
    Ohne es zuvor abgesprochen zu haben, schlugen sie den Weg zum Turtle Park ein. Hier würden sie ein ruhi ges Plätzchen finden, an dem sie ihr weiteres Vorgehen besprechen konnten. Nachdem sie über eine Ziegel mauer geklettert waren, setzten sie sich unter die dichten Äste eines Baums ins Gras. Inmitten der dicken, von Efeu überwucherten Baumstämme fühlten sie sich sicher und unbeobachtet.
    Dann begannen sie zu reden – zuerst noch abwech selnd, aber bald alle durcheinander.
    »Halt! Seid mal still! So versteht man ja gar nichts!«, unterbrach Julia die anderen. »Wir müssen besprechen, wo wir anfangen.«
    »Bei Doktor Bowen«, kam Jason den anderen zuvor. »Er steckt hinter allem. Und wie es gerade aussieht, wis sen das nur wir. Ich frage mich, wie er es geschafft hat, sie in seinen Besitz zu bekommen«, sagte er und zeigte auf die Schachtel mit den Schlüsseln, die er vor sich im Gras abgestellt hatte. »… und was er damit vorhatte.«
    »Wir müssen Nestor warnen«, schlug Rick vor.
    »Ja klar, Nestor. Wo steckt er eigentlich?«, fragte Julia.
    »Vielleicht sollten wir das als Erstes herausfinden«, meinte Jason.
    »Ich schlage vor, zur Villa Argo zurückzukehren«, sagte Julia nachdrücklich.
    »Ich bin dagegen«, widersprach Anita. »Ich will zurück in den Ort. Wir haben schon zu lange nichts mehr von den anderen gehört. Außerdem war Nestors Tasche in Bowens Apotheke. Deshalb könnte auch er irgendwo in Kilmore Cove sein.«
    Schweigend dachten sie eine Weile über das nach, was Anita gesagt hatte. Tatsächlich war die Einzige, von der sie wussten, dass es ihr gut ging, Ricks Mutter, die Anita und Jason in der Klinik gesehen hatten. Alle anderen, ein schließlich der Brandstifter, schienen sich in Luft aufge löst zu haben.
    Jason nahm drei Zweige und legte sie als Gedächtnis stützen in einer Reihe vor sich hin. »Die anderen suchen. Bowen enttarnen. Und dann?«
    Rick kramte aus seinem Rucksack die Zettelchen, die er von der Pinnwand gepflückt hatte. Er legte sie auf die Schachtel mit den Schlüsseln und die weiße Muschel daneben.
    »Dann wäre da noch die Muschel«, sagte er. »Wie wir schon erzählt haben, scheint sich Doktor Bowen vor allem mit zwei Dingen zu beschäftigen: Er ist davon überzeugt, dass Fred Halbwach nicht den Ersten Schlüssel haben kann. Und außerdem ist er von der Vorstellung besessen, dass er in Agarthi die Antworten auf all seine Fragen finden würde.«
    »›Agarthi‹ und ›Antworten finden‹ hat er auf mindes tens zehn Zettelchen geschrieben«, fügte Julia hinzu, die immer noch ziemlich blass aussah.
    Die Muschel ging von Hand zu Hand.
    »Sie ist kalt«, stellte Jason fest. Dann sah er seine Fin ger an: Sie waren feucht. Anscheinend war die Muschel aus Eis geformt und schmolz langsam.
    »Auf einem der Zettelchen steht etwas …« Rick ging sie rasch durch. »Wo ist es denn? Ach ja, hier: ›Um Agarthi erreichen zu können, muss man an die Schnee muschel denken.‹«
    Die anderen sahen ihn schweigend an. Sie wussten alle, dass Agarthi ein erträumter Ort war, den man durch die Türen zur Zeit erreichen konnte. Eine Stadt, die noch keiner von ihnen betreten hatte. Ulysses Moores diesbezügliche Notizen rieten davon ab, Agarthi zu besuchen. Er hatte nur kurz geschrieben, dass das Klima unerträglich sei, dass es so hoch liege, dass die Luft kaum Sauerstoff enthalte, und dass die nur aus Eisformationen und Schneefeldern bestehende Landschaft langweilig sei. Außerdem schrieb er, die einzigen Reiseberichte über diesen Ort klängen ziemlich konfus: Ihre Autoren schrieben von Schneemenschen, von Gletschern, die sie nachts herbeigepfiffen hatten, und von Städten, die in den Spiegelungen des Sonnenlichts auf dem Eis erschienen und verschwanden.
    »Er muss sich dabei

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