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Ulysses Moore – Die Stadt im Eis

Ulysses Moore – Die Stadt im Eis

Titel: Ulysses Moore – Die Stadt im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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irgendetwas gedacht haben«, mur melte Jason, während er die Zettel durchsah.
    »Ja sicherlich. Aber was?«, fragte seine Schwester und packte die Muschel vorsichtig in Nestors Jägertasche ein, die neben ihr im Gras lag.
    Keiner hatte eine Ahnung. Aber der Umstand, dass sie in Dr. Bowens Haus Hinweise auf erträumte Orte, die Türen zur Zeit und den Ersten Schlüssel gefunden hatten, zwang sie, Dinge infrage zu stellen, die sie als gesichert angesehen hatten: Sie hatten bis dahin geglaubt, dass nur die Freunde des Großen Sommers von der Existenz der Türen gewusst hatten.
    »Wer in Kilmore Cove könnte denn sonst noch Bescheid wissen?«, fragte sich Jason. »Und vor allem: Wie kann es sein, dass Bowen mehr darüber weiß als wir?«
    Die anderen drei sahen ihn an. Es fiel ihnen schwer, sich vorzustellen, wie der langweilige Arzt und Apotheker durch eine Tür zur Zeit ging und Abenteuer an erträum ten Orten erlebte.
    Doch da fielen Jason wieder die Mittel ein, die Anita und er in den Kräuterdosen gefunden hatten. Waren sie nicht der beste Beweis dafür, dass Dr. Bowen mindestens schon einmal auf der anderen Seite der Türen gewesen war?
    »Es könnte aber auch sein, dass jemand sie ihm gebracht hat«, warf Rick ein.
    Dieser Gedanke eröffnete viel zu viele neue Möglich keiten. Und die ganze Angelegenheit war auch ohne sie schon kompliziert genug.
    »Ich schlage vor, dass wir uns aufteilen«, sagte Julia schließlich. »Jemand muss zur Villa Argo und sich verge wissern, dass es Nestor gut geht. Und ihm von Doktor Bowen erzählen.«
    Rick nickte. »Bei dieser Gelegenheit kann er auch die Schlüssel dorthin zurückbringen, wo sie hingehören.«
    »Warum fahrt ihr zwei nicht mit dem Motorrad rauf?«, schlug Jason vor. »Rick, du kannst doch damit umgehen, oder?«
    Der rothaarige Junge nickte abermals. »Und ihr?«
    »Jason und ich könnten nach Kilmore Cove zurückkehren«, meinte Anita.
    Dies schien ein guter Plan zu sein.
    »Und wenn Nestor nicht in der Villa Argo sein sollte«, sagte Julia, »oder wenn euch Bowen im Ort überrascht …«
    Anita hielt Morice Moreaus Notizbuch hoch. »Wir können hiermit ständig in Verbindung bleiben.«
    Jason erklärte rasch noch, wie sie Zeit gewinnen könnten: Er würde Anita ins Stadtzentrum bringen, damit sie sofort anfangen konnte, nach den Vermissten zu suchen. Danach würde er Rick und Julia das Motorrad übergeben, damit sie zur Villa Argo hinauffahren konnten und Anita suchen halfen.
    »Und dann gehe ich wieder hinunter in den Ort«, schloss er. »Und passe auf, dass mich dabei niemand sieht, denn offiziell bin ich ja immer noch auf einem Schulaus flug.«
    Jasons Vorschläge hörten sich sehr vernünftig an und die anderen ließen sich von ihm rasch überzeugen. Weder Rick noch Anita, und auch nicht Julia, hatten nur die geringste Ahnung, was Jason
tatsächlich
vorhatte.

Kapitel 19
Die Flucht
    Jason Covenant stand auf dem Hauptplatz von Kilmore Cove, mit den Füßen im Schlamm und dem Lenker der Augusta 125 in der Hand.
    Anita war soeben von dem Motorrad abgestiegen und zur Klinik gegangen.
    Es sah ganz so aus, als versuche der Ort, zu seinem gewohnten Alltag zurückzufinden. Die Glocken von St. Jacob’s hatten aufgehört zu läuten. Das Wasser floss in immer dünneren Rinnsalen zur Bucht und die Bewohner des Städtchens hatten die Reinigung der Straßen und die Entsorgung von Schlamm, Algen, durchweichtem Papier und Trümmern organisiert. Der Hauptplatz und die Kirche waren zu einem Zentrum geworden, das man aufsuchte, wenn man Informationen brauchte oder seine Hilfe anbieten wollte. Pater Phoenix hatte es geschafft, den Überblick über das Chaos zu behalten, und verteilte Aufgaben an die Helfer. Ort und Umgebung wurden systematisch nach Verletzten abgesucht, die man dann rasch in die Klinik brachte.
    Von Dr. Bowen aber war nichts zu hören oder zu sehen.
    Tausend Dinge gingen Jason durch den Kopf, während er sich auf dem Platz umsah. Zum x-ten Mal fragte er sich, ob es seinem Vater gut ging, wobei ihn der Gedanke beru higte, dass sich seine Mutter um ihn kümmern würde. Und was mochte mit Nestor sein? Wo befand er sich bloß? Wie war die Schachtel mit den Schlüsseln in Nes tors Tasche geraten und warum hatte der Arzt sie an sich genommen?
    Jason fluchte leise vor sich hin. Zu viele Fragen, zu wenig Antworten. Und dabei gab es noch so viele Dinge, über die er gar nicht nachgedacht hatte.
    Was weiß Bowen, was wir nicht wissen?
    Tief in seinem Innersten verspürte

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