Frau, die Stacy immer als Verbalentlüfter bezeichnet hat) â in ihren Bücherregalen stehen hatte, oder? Das Gesamtwerk von Kierkegaard. Natürlich hatte sie kein einziges davon gelesen, aber immerhin haben die Coverfarben zu ihren Sofakissen gepasst. Heather hat mich immer als ihr eins neunzig groÃes Scheckbuch gesehen, das die Rechnungen ihres Innenausstatters bezahlt.
Weshalb war Mim noch mal so unglücklich, als Heather und ich uns getrennt haben?
Oh, und als ich kam, hat sie mir ein Bier angeboten. Also, Melissa, meine ich. Kein Mineralwasser. Keinen Wein. Auch keinen Glenfiddich auf Eis oder einen Cosmopolitan. Nein, Bier. Sie habe zwei Sorten, hat sie gleich zur BegrüÃung gesagt: Alkoholfreies und Malzbier. Ich habe ein Malzbier getrunken. Sie auch.
Sie hat mir auch gezeigt, wo Maxâ Tante das Hunde- und Katzenfutter aufbewahrt. Und sie hat mir erklärt, wo ich Nachschub kaufen kann, für den Fall der Fälle. Sie hat mir gesagt, welche Strecken Paco am liebsten läuft. Und sie hat mir gezeigt, wie ich einen Kater namens Mr. Peepers (ganz im Ernst, so heiÃt er wirklich) unterm Bett hervorlocken kann.
Und sie hat mich nach meiner Arbeit bei Save the Children ausgefragt. Und wie meine Reise nach Ãthiopien gewesen sei. Sie wollte wissen, ob ich meine Tante schon im Krankenhaus besucht hätte und ob es sehr schlimm für mich gewesen sei, sie so dort liegen zu sehen mit all den vielen Schläuchen. Sie hat meinen Arm gestreichelt und gemeint, ich solle mir keine allzu groÃen Sorgen machen, denn wenn einer wieder aus dem Koma erwachen würde, dann meine Tante Helen.
Und ich habe einfach nur dagestanden, dämlich gegrinst und so getan, als sei ich Max Friedlander.
Jedenfalls werde ich definitiv dort einziehen. In Helen Friedlanders Wohnung. Wenn du mich also erreichen willst â die Telefonnummer dort ist 212-555-8972. Ruf aber bloà nicht an. Laute Klingeltöne regen Mr. Peepers nämlich auf, habe ich festgestellt.
Ich muss jetzt Schluss machen.
John
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Von: Jason Trent <
[email protected] >
An: John Trent <
[email protected] >
Betreff: Wer sind Sie?
Und was haben Sie mit meinem Bruder gemacht? Er war immer ein vernünftiger Mensch â solange zumindest, bis er anfing, sich als Max Friedlander auszugeben, und diese Melissa kennen lernte.
BIST DU ÃBERGESCHNAPPT ? Du kannst doch nicht einfach in die Wohnung von dieser Frau einziehen! HAU AB, SOLANGE DU NOCH KANNST.
Jason
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Von: Jason Trent <
[email protected] >
An: John Trent <
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Betreff: Ich finde das sehr süÃ
Hallo, John. Ich binâs, Stacy. Jason hat mich deine letzte E-Mail lesen lassen. Ich hoffe, es macht dir nichts aus.
Und ich hoffe auch, dass du nicht auf ihn hörst. Ich finde es nämlich sehr süà von dir, dass du diesem Mädchen von nebenan hilfst, sich um die Tiere der alten Frau zu kümmern. Jason will mir einreden, dass du das nicht machst, weil du nett bist, und faselt irgendwas von rotem Haar, aber ich höre einfach nicht hin. Er hat eine ziemlich kranke Fantasie. Gestern hat er allen Ernstes zu mir gesagt, dass sich die Musik auf meinem Schwangerschaftsgymnastik-Video wie Pornogedudel anhört!
Wann dieser Mann einen Porno gesehen haben will, würde mich ja wirklich interessieren.
Jedenfalls wollte ich dir sagen, dass du kein schlechtes Gewissen zu haben brauchst, weil du dich als dieser Max ausgibst. Immerhin geht es hier um ein höheres Ziel. Und warum willst du den kleinen Rotschopf nicht am Sonntag zum Abendessen mitbringen? Ich sorge auch dafür, dass die Mädchen dich Max nennen. Sie finden das bestimmt lustig, weil sie denken, es wäre ein Spiel.
Hoffentlich sehen wir uns bald.
Deine dich liebende Schwägerin
Stacy
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Von: John Trent <
[email protected] >
An: Michael Everett <
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Betreff: Abwesenheitsnotiz
Bis auf weiteres bin ich nur mobil zu erreichen. Nachrichten auf meinem privaten Anrufbeantworter werden nicht beantwortet. Weiterhin bin ich entweder unter dieser Adresse oder unter meiner neuen Adresse
[email protected] erreichbar.
Vielen Dank.
John Trent
Leitender Polizeireporter
New York Chronicle
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Von:
[email protected] An: