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Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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heißt? Dass sie ihren Angreifer wahrscheinlich gekannt hat, George. Wahrscheinlich hat sie ihn sogar reingelassen.
    Und, was noch viel verrückter ist: In ihrem Geldbeutel waren 276 $. Auch ihr Schmuck war noch da, George – das war kein Raubüberfall.
    George, warum glaubst du nicht, dass das hier eine heiße Story ist? Hier stimmt doch was nicht. Ganz und gar nicht.
    Als ich schließlich im Krankenhaus ankam, sagte man mir, dass Mrs. Friedlander gerade operiert werde und die Ärzte fieberhaft versuchten, ihren Hirndruck abzusenken. Direkt unter ihrer Schädeldecke hatte sich nämlich ein riesiges Blutgerinnsel gebildet! Was hätte ich also tun sollen, George? Abhauen? Die Polizei konnte keinen ihrer Angehörigen erreichen. Außer mir hat sie niemanden.
    Zwölf Stunden. Zwölf Stunden haben sie gebraucht. Ich musste zweimal zurück zu ihrer Wohnung und Paco rauslassen. Und als die OP endlich vorbei war, kamen die Ärzte raus und meinten, sie seien nur teilweise erfolgreich gewesen. Mrs. Friedlander liegt im Koma, George! Vielleicht wacht sie nie mehr auf.
    Dreimal darfst du raten, wer sich jetzt um Paco, Tweedledum und Mr. Peepers kümmern muss.
    Na los, rate, George!
    Ich drücke hier nicht auf die Tränendrüse, George. Ich weiß, ich hätte anrufen sollen. Aber unter diesen Umständen stand arbeiten leider nicht an erster Stelle auf meiner Prioritätenliste.
    Aber ich mache dir einen Vorschlag: Was hältst du davon, mich einen kleinen Artikel über den Vorfall schreiben zu lassen, wo ich ja sowieso drinstecke? Aufhänger könnte etwas im Sinne von »Pass-auf-wen-du-in-deine-Wohnung-lässt!« sein. Die Polizei sucht immer noch nach Mrs. Friedlanders nächstem Angehörigen – ich glaube, es ist ihr Neffe. Falls sie ihn finden, könnte ich ihn doch interviewen.
    Die Frau ist übrigens unglaublich: Sie geht mit achtzig dreimal die Woche zum Fitnesstraining, und letzten Monat ist sie nach Helsinki zu einer Aufführung von Wagners Ring geflogen. Ehrlich.
    Ihr Ehemann war Henry Friedlander – der Henry Friedlander aus dem Friedlander-Twistie-Clan. Du weißt schon, die das Patent für diese Schnellverschlüsse für Müllsäcke haben. Die alte Lady ist bestimmt 6 oder 7 Millionen schwer.
    Komm schon, George, gib mir eine Chance. Du kannst mich nicht den Rest meines Lebens in der Klatschspalte versauern lassen.
    Mel
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    Von: George Sanchez < [email protected] >
    An: Mel Fuller < [email protected] >
    Betreff: Klatschspalte lebenslänglich
    Klar, kann ich das.
    Und weißt du auch, warum? Weil ich der Redaktionsleiter dieses Blattes bin und tun kann, was ich will.
    Nebenbei gesagt, Fuller, brauchen wir dich auf Seite 10. Und möchtest du wissen, warum? Weil du rührselig bist, Fuller. Dir gehen Katie Holmes und ihre Probleme mit Tom Cruise und Scientology an die Nieren. Du machst dir Sorgen, weil Harrison Ford sich ein chemisches Peeling hat verpassen lassen. Du interessierst dich für Courtney Loves Brüste und dafür, ob sie echt sind oder nicht.
    Gib’s zu, Fuller. Du fühlst mit allem und jedem mit.
    Diese Sache mit deiner Nachbarin ist keine Story, Fuller. Dass alte Damen eins übergebraten bekommen − und sei’s nur wegen ein paar lausiger Kröten −, ist heutzutage leider an der Tagesordnung.
    Ach übrigens, das Ding, mit dem man kommunizieren kann, heißt Telefon. Nächstes Mal rufst du an.
    Kapiert?
    Und jetzt schick mir den Artikel über diese Prada Geschichte.
    George
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    Von: Mel Fuller < [email protected] >
    An: George Sanchez < [email protected] >
    Betreff: Courtney Loves Brüste sind mir so was von sch…
    â€¦ und dir wird es noch leidtun, dass du mich die Friedlander-Story nicht machen lässt. Ich sage dir, hier stinkt irgendwas ganz gewaltig. Ich rieche es förmlich.
    Ach übrigens: Harrison würde sich NIEMALS ein chemisches Peeling verpassen lassen.
    Mel
    P. S.: Sag mir lieber, wer sich nicht um Katie Holmes sorgt. Schließlich ist sie so was von süß. Willst du nicht auch, dass sie von dieser Sekte loskommt, George?
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    Von: Mel Fuller < [email protected] >
    An: Personalabteilung < [email protected] >
    Betreff: Meine Verspätung
    Sehr geehrte

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