heiÃt? Dass sie ihren Angreifer wahrscheinlich gekannt hat, George. Wahrscheinlich hat sie ihn sogar reingelassen.
Und, was noch viel verrückter ist: In ihrem Geldbeutel waren 276 $. Auch ihr Schmuck war noch da, George â das war kein Raubüberfall.
George, warum glaubst du nicht, dass das hier eine heiÃe Story ist? Hier stimmt doch was nicht. Ganz und gar nicht.
Als ich schlieÃlich im Krankenhaus ankam, sagte man mir, dass Mrs. Friedlander gerade operiert werde und die Ãrzte fieberhaft versuchten, ihren Hirndruck abzusenken. Direkt unter ihrer Schädeldecke hatte sich nämlich ein riesiges Blutgerinnsel gebildet! Was hätte ich also tun sollen, George? Abhauen? Die Polizei konnte keinen ihrer Angehörigen erreichen. AuÃer mir hat sie niemanden.
Zwölf Stunden. Zwölf Stunden haben sie gebraucht. Ich musste zweimal zurück zu ihrer Wohnung und Paco rauslassen. Und als die OP endlich vorbei war, kamen die Ãrzte raus und meinten, sie seien nur teilweise erfolgreich gewesen. Mrs. Friedlander liegt im Koma, George! Vielleicht wacht sie nie mehr auf.
Dreimal darfst du raten, wer sich jetzt um Paco, Tweedledum und Mr. Peepers kümmern muss.
Na los, rate, George!
Ich drücke hier nicht auf die Tränendrüse, George. Ich weiÃ, ich hätte anrufen sollen. Aber unter diesen Umständen stand arbeiten leider nicht an erster Stelle auf meiner Prioritätenliste.
Aber ich mache dir einen Vorschlag: Was hältst du davon, mich einen kleinen Artikel über den Vorfall schreiben zu lassen, wo ich ja sowieso drinstecke? Aufhänger könnte etwas im Sinne von »Pass-auf-wen-du-in-deine-Wohnung-lässt!« sein. Die Polizei sucht immer noch nach Mrs. Friedlanders nächstem Angehörigen â ich glaube, es ist ihr Neffe. Falls sie ihn finden, könnte ich ihn doch interviewen.
Die Frau ist übrigens unglaublich: Sie geht mit achtzig dreimal die Woche zum Fitnesstraining, und letzten Monat ist sie nach Helsinki zu einer Aufführung von Wagners Ring geflogen. Ehrlich.
Ihr Ehemann war Henry Friedlander â der Henry Friedlander aus dem Friedlander-Twistie-Clan. Du weiÃt schon, die das Patent für diese Schnellverschlüsse für Müllsäcke haben. Die alte Lady ist bestimmt 6 oder 7 Millionen schwer.
Komm schon, George, gib mir eine Chance. Du kannst mich nicht den Rest meines Lebens in der Klatschspalte versauern lassen.
Mel
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Von: George Sanchez <
[email protected] >
An: Mel Fuller <
[email protected] >
Betreff: Klatschspalte lebenslänglich
Klar, kann ich das.
Und weiÃt du auch, warum? Weil ich der Redaktionsleiter dieses Blattes bin und tun kann, was ich will.
Nebenbei gesagt, Fuller, brauchen wir dich auf Seite 10. Und möchtest du wissen, warum? Weil du rührselig bist, Fuller. Dir gehen Katie Holmes und ihre Probleme mit Tom Cruise und Scientology an die Nieren. Du machst dir Sorgen, weil Harrison Ford sich ein chemisches Peeling hat verpassen lassen. Du interessierst dich für Courtney Loves Brüste und dafür, ob sie echt sind oder nicht.
Gibâs zu, Fuller. Du fühlst mit allem und jedem mit.
Diese Sache mit deiner Nachbarin ist keine Story, Fuller. Dass alte Damen eins übergebraten bekommen â und seiâs nur wegen ein paar lausiger Kröten â, ist heutzutage leider an der Tagesordnung.
Ach übrigens, das Ding, mit dem man kommunizieren kann, heiÃt Telefon. Nächstes Mal rufst du an.
Kapiert?
Und jetzt schick mir den Artikel über diese Prada Geschichte.
George
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Von: Mel Fuller <
[email protected] >
An: George Sanchez <
[email protected] >
Betreff: Courtney Loves Brüste sind mir so was von schâ¦
⦠und dir wird es noch leidtun, dass du mich die Friedlander-Story nicht machen lässt. Ich sage dir, hier stinkt irgendwas ganz gewaltig. Ich rieche es förmlich.
Ach übrigens: Harrison würde sich NIEMALS ein chemisches Peeling verpassen lassen.
Mel
P. S.: Sag mir lieber, wer sich nicht um Katie Holmes sorgt. SchlieÃlich ist sie so was von süÃ. Willst du nicht auch, dass sie von dieser Sekte loskommt, George?
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Von: Mel Fuller <
[email protected] >
An: Personalabteilung <
[email protected] >
Betreff: Meine Verspätung
Sehr geehrte