mit einem schönen groÃen Glas Milch dazu.
Paul
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Von: John Trent <
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An: Max Friedlander <
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Betreff: Deine Tante
Max!
Hat deine Tante irgendwelche Feinde? Gibt es jemanden in ihrem Umfeld, der sie am liebsten tot sehen würde?
Ich weiÃ, wie schwer es dir fällt, an irgendjemand anderen zu denken als an dich selbst, aber ich bitte dich, eine Ausnahme zu machen. Für mich.
Du weiÃt ja, wo du mich erreichst.
John
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Von: Max Friedlander <
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An: John Trent <
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Betreff: Tante Helen
Erst höre ich wochenlang nichts von dir, und wenn du endlich aus der Versenkung auftauchst, ist es mit irgendeiner dämlichen Frage wegen meiner Tante? Was ist los mit dir, Mann? Seit du angefangen hast, diesen blöden Köter auszuführen, bist du echt schräg drauf.
Feinde? Natürlich hatte sie Feinde. Die alte Dame war ein Miststück vor dem Herrn. Jeder, der sie kannte, hat sie gehasst, alle bis auf diese durchgeknallte Tiernärrin von nebenan. Tante Helen hat pausenlos gegen irgend etwas protestiert oder irgendwelchen Unsinn unterstützt. »Rettet die Tauben«, »Nieder mit Starbucks« oder was auch immer. Ich sage dir, würde ich gern auf einer Parkbank sitzen und Kaffee trinken, wäre sie mein Lieblingsopfer.
AuÃerdem war sie geizig. Ekelerregend geizig. Wenn man sie um ein kleines Darlehen bat â mickrige fünfhundert Piepen oder so â, hätte man glatt glauben können, der Zweite Weltkrieg wäre wieder ausgebrochen. Mit dir als Flüchtling in London und ihr als Oberstem Befehlshaber der Luftwaffe. Eine Frau, die 12 Millionen schwer ist!
Okay, Trent, ich hab keine Zeit für so was. Leider läuft es hier nicht ganz so gut wie angenommen. Es stellt sich heraus, dass Vivica anspruchsvoller ist, als ich dachte. Diese Frau gibt das Geld mit beiden Händen aus. Wogegen es ja nichts einzuwenden gäbe, wenn es ihr eigenes wäre. Aber sie hat doch glatt ihre Scheckkarte vergessen. Ich frage dich â wie kann jemand seine Karte vergessen, wenn er in den Urlaub fährt?
Es wäre mir ja egal, wenn es nur darum ginge, ihr das eine oder andere Sandwich zu spendieren, aber sie mault ständig herum, dass sie neue Schuhe, neue Shorts, einen neuen Bikini braucht. Diese Frau besitzt neunzehn Bikinis mit passendem Outfit! Wie viele Bikinis braucht eine Frau, bitteschön? Besonders wo der Concierge und ich die Einzigen sind, die sie zu sehen bekommen.
Ich muss Schluss machen. Sie muss auf der Stelle zu Gucci. GUCCI ! GroÃer Gott!
Max
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Von: Sebastian Leandro <
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Betreff: Deine Nachricht
Max!
Ich hab deine Nachricht erhalten. Tut mir leid, aber ich war gerade unterwegs. Von woher hast du angerufen? Aus Hemingways Haus oder was? Offenbar treibt sich da eine Horde streunender Katzen herum, anders lässt sich das Gejaule im Hintergrund nicht erklären.
Pass auf, leider siehtâs mit Aufträgen nicht gerade rosig aus. Ich hab dir gleich gesagt, du sollst dir das mit der Auszeit gut überlegen, oder wie auch immer du diesen verlängerten Urlaub nennst. Eine Woche hier oder da ist eine Sache, aber aus deiner kleinen schöpferischen Pause ist mittlerweile eine halbe Ewigkeit geworden. Sich so aus dem Verkehr zu ziehen ist nun mal ein Karrierekiller.
Aber, hey, andererseits ist es gar nicht so übel. Wenn du noch ein paar Wochen dranhängst, stehen bald die »Strand-und-Yachtmoden«-Sonderkataloge für J. Crew und Victoriaâs Secret an. Für dieses Jahr haben sie Korfu und Marokko ins Auge gefasst. Finanziell nicht gerade der groÃe Kracher, ich weiÃ, aber immerhin.
Keine Panik. Die Bademodenkataloge stehen auch demnächst auf dem Programm.
Ruf mich an, dann checken wir alles.
Sebastian
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Von: Max Friedlander <
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Betreff: Hol mich hier raus!!
Du kapierst es offenbar nicht. Ich brauche einen Auftrag. Dringend. Ich muss hier weg. Vivica hat völlig den Verstand verloren. Das ist es, was du im Hintergrund gehört hast. Das waren keine Katzen, das war sie . Sie hat geflennt.
Und ich