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Um Haaresbreite

Um Haaresbreite

Titel: Um Haaresbreite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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haben?«
    »Ihr habt den Vertrag nicht gefunden«, sagte er mit Bestimmtheit.
    »Das sagst du aufs Geratewohl.«
    »Ich weiß, daß Pitt von Washington nach New York geflogen ist, und daß die Suche im Hudson weitergeführt wird. Das ist mir Beweis genug.«
    »Du hast mir noch nicht gesagt, was du von mir willst«, ermahnte sie ihn.
    Er blickte ihr fest in die Augen. »Du sollst deinem Präsidenten eine Botschaft von meinem Premierminister überbringen.«
    Sie funkelte ihn an. »Du bist tatsächlich verrückt.«
    »Nicht im geringsten. Offiziell weiß die Regierung Ihrer Majestät angeblich nicht, was deine Regierung im Schilde führt, und da wäre es verfrüht, direkte Verhandlungen einzuleiten. In einer so heiklen Lage können es sich zwei befreundete Nationen nicht leisten, die Diplomatie einzuschalten, und daher müssen alle Mitteilungen auf Umwegen an ihre Empfänger gelangen.
    Das ist nicht ungewöhnlich. Die Russen tun es besonders gern.«
    »Aber ich kann doch nicht einfach den Präsidenten anrufen«, sagte sie bestürzt.
    »Nicht nötig. Du brauchst dich nur an Alan Mercier zu wenden. Er wird es weiterleiten.«
    »Der Sicherheitsberater?«
    Shaw nickte. »Den meine ich.«
    Heidi blickte unschlüssig drein. »Was soll ich ihm sagen?«
    »Du sollst ihm nur sagen, daß England nicht wegen eines Stück Papiers gewillt ist, einen Staat seines Commonwealths aufzugeben. Und wir werden uns einem Vordringen über die Grenzen dieses Staates mit allen militärischen Mitteln widersetzen.«
    »Soll das heißen, ihr wollt es mit Amerika auf einen Krieg ankommen lassen…«
    »Ihr würdet natürlich gewinnen, aber es wäre das Ende des Atlantischen Bündnisses. Der Premierminister hofft, daß dein Land nicht einen so hohen Preis für Kanada bezahlen will.«
    »Das ist doch lächerlich«, sagte sie. »Warum sollten wir Kanada übernehmen wollen?«
    »Meinst du? Aus welchem anderen Grunde bemüht ihr euch so verzweifelt, ein Exemplar des Vertrags zu finden?«
    »Es muß andere Gründe geben.«
    »Vielleicht
…«
Er zögerte, nahm ihre Hand in die seine. »Aber irgendwie glaube ich nicht daran.«
65
    »Der Zug liegt also unter der eingestürzten Brücke begraben«, sagte Pitt.
    Glen Chase nickte. »Alles weist in diese Richtung.«
    »Es ist die einzige Möglichkeit«, fügte Giordino hinzu.
    Pitt beugte sich über die Reling des Bergungskahns. Er sah den langen schrägen Arm des Krans umschwingen und eine triefende Masse rostiger Brückenbalken in den Laderaum befördern. Dann schwang er wieder herum und tauchte seine Pratze in den Fluß zurück. »Auf diese Weise verlieren wir eine Woche, bis wir den Flußgrund untersuc hen können.«
    »Die Trümmer müssen aber zuerst aus dem Wege geschafft werden«, sagte Giordino.
    Pitt wandte sich Chase zu. »Lassen Sie einen Ihrer Leute mit einem Schneidbrenner einige Verbindungsstücke des ursprünglichen Brückenoberbaus herauslösen. Ich möchte Sie in einem chemischen Laboratorium untersuchen lassen.«
    »Was erhoffen Sie sich davon?« fragte Chase.
    »Vielleicht einen Hinweis, warum die Brücke einstürzte«, erwiderte Pitt.
    Ein Mann mit Schutzhelm hielt einen tragbaren Lautsprecher hoch und brüllte über den Lärm des Dieselmotors der Kranwinde hinweg: »Mr. Pitt, Telefon.«
    Pitt entschuldigte sich und trat in den Befehlsraum des Bergungskahns. Moon war am Apparat. »Irgend etwas Neues?«
    »Nichts«, antwortete Pitt.
    Eine Weile Schweigen. »Der Präsident muß bis Montag das Exemplar des Vertrags haben.«
    Pitt war bestürzt. »In knapp fünf Tagen?«
    »Falls Sie bis Montag um dreizehn Uhr nichts gefunden haben, wird die ganze Suchaktion eingestellt.«
    Pitt preßte die Lippen zusammen. »Verdammt noch mal, Moon! Für ein Projekt von diesen Ausmaßen können Sie mir nicht einen derartigen Termin setzen.«
    »Tut mir leid, aber so ist es nun einmal.«
    »Warum diese kurze Frist?«
    »Ich kann Ihnen nur sagen, daß die Lage es erfordert.«
    Pitt umklammerte den Hörer so fest, daß seine Finge r weiß wurden. Er fand keine Worte.
    »Sind Sie noch da?« fragte Moon.
    »Ja, ich bin da.«
    »Der Präsident möchte wissen, welche Fortschritte Sie bisher gemacht haben.«
    »Wie soll ich das wissen?«
    »Bitte keine Ausreden«, sagte Moon gereizt.
    »Alles hängt davon ab, ob wir den Zug und das Abteil, in dem Essex saß, finden.«
    »Und das wäre schätzungsweise wann?«
    »Die Archäologen haben dafür eine alte Redensart«, sagte Pitt.
    »Man findet nichts, was nicht gefunden

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