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Um Haaresbreite

Um Haaresbreite

Titel: Um Haaresbreite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nicht?«
    »Mit dieser Negerschminke schaut ihr alle gleich aus.«
    »Tut mir leid.«
    »Haben Sie Ihre Leute beisammen?«
    »Alle vierzehn Mann, gesund und frisch. Und bei einem Sprung in die Finsternis will das schon was heißen.«
    »Ich möchte, daß ihr nach einem Schacht im Hügel sucht.
    Nach irgendeinem Zeichen einer Bohrung oder Erdvertiefung.
    Fangt am Fuße des Hügels an und arbeitet euch bis zum Gipfel auf der nördlichen Seite empor.«
    Macklin wandte sich an Bentley. »Sergeant, versammeln Sie die Leute und lassen Sie die Gegend in je drei Meter Abstand absuchen.«
    »Zu Befehl, Sir.« Bentley verschwand im Dickicht.
    »Ich frage mich nur…« sagte Macklin beiläufig.
    »Was?« fragte Shaw.
    »Die Amerikaner. Wie werden sie reagieren, wenn sie einen Fallschirmjägertrupp der Royal Marines hier im Staate New York verschanzt vorfinden?«
    »Schwer zu sagen. Die Amerikaner haben Sinn für Humor.«
    »Der wird ihnen aber vergehen, wenn wir ein paar von ihnen erschießen müssen.«
    »Wann war dies das letzte Mal?« murmelte Shaw gedankenverloren.
    »Sie meinen, seit die Engländer in die Vereinigten Staaten eingefallen sind?«
    »So ungefähr.«
    »Ich glaube, das war achtzehnhundertvierzehn, als Sir Edward Parkenham auf New Orleans marschierte.«
    »Den Krieg haben wir verloren.«
    »Die Yanks waren böse, weil wir Washington niederbrannten.«
    Plötzlich lauschten beide gespannt. Sie hörten das Aufheulen eines Wagenmotors, der heruntergeschaltet wurde. Dann wurden zwei Scheinwerfer sichtbar, als der Wagen von der Straße in die verlassene Bahnspur einbog. Shaw und Macklin duckten sich und spähten durch das Gras am Hügelhang.
    Der Wagen holperte über den unebenen Boden und hielt, wo die Bahnspur unter dem Hügel verschwand. Der Motor verstummte, ein Mann stieg aus und trat vor die Scheinwerfer.
    Shaw fragte sich, was er tun würde, wenn er Pitt wieder begegnete. Sollte er ihn töten? Er brauchte Macklin nur einen Befehl zuzuflüstern, brauchte nur die Hand zu heben und schon würden sich diese auf lautlosen Mord trainierten Männer auf Pitt stürzen und ihn mit ihren Messern erstechen.
    Pitt stand eine lange Weile da, starrte zum Hügel hinauf, als ob er ihn herausforderte. Er las einen Stein auf und warf ihn an den Abhang. Dann drehte er sich um, setzte sich wieder ans Steuer, startete den Motor, fuhr in der entgegengesetzten Richtung davon.
    Erst als die Schlußlichter nur noch winzige kleine Punkte waren, standen Shaw und Macklin auf.
    »Ich dachte schon einen Augenblick, Sie würden mir befehlen, den Kerl umzulegen«, sagte Macklin.
    »Der Gedanke war mir gekommen«, erwiderte Shaw. »Aber es hat keinen Sinn, in ein Hornissennest zu stoßen. Bei Tageslicht wird es noch heiß genug werden.«
    »Wer war er wohl?«
    »Er?« sagte Shaw langsam. »Er war der Feind.«
76
    Es war gut, einen kurzen Augenblick des Zusammenseins zu genießen. Danielle sah blendend in ihrem weitausgeschnittenen grünen Kleid aus Chiffonseide mit Schattenmuster aus. Ihr Haar war in der Mitte gescheitelt und auf der einen Seite von einem Kamm mit vergoldetem Blumenschmuck zurückgehalten. Ein goldenes Spiralenhalsband zierte ihren Hals. Das flackernde Kerzenlicht spiegelte sich in ihren glänzenden Augen, als sie über den Tisch blickte.
    Während das Mädchen die Teller abservierte, lehnte sich Sarveux herüber und küßte sanft ihre Hand. »Mußt du wirklich gehen?«
    »Leider ja«, sagte sie und schenkte ihm einen Cognac ein.
    »Meine neue Herbstgarderobe ist bei Vivonnes fertig, und ich bin morgen früh für die letzte Anprobe verabredet.«
    »Warum mußt du immer nach Quebec fliegen? Gibt es denn keine Schneider in Ottawa?«
    Danielle lachte und streichelte ihm das Haar. »Ich ziehe die Modeschöpfer in Quebec den Schneiderinnen in Ottawa vor.«
    »Wir haben nie einen Augenblick für uns allein.«
    »Du bist eben ständig von deinen Regierungsgeschäften in Anspruch genommen.«
    »Das kann ich nicht bestreiten; Aber wenn ich mir mal Zeit für dich nehme, bist du immer anderswo beschäftigt.«
    »Ich bin die Frau des Premierministers«, sagte sie lächelnd.
    »Und ich kann mich meinen Pflichten nicht entziehen.«
    »Geh’ nicht«, sagte er tonlos.
    »Du willst doch bestimmt nicht, daß ich bei unseren gesellschaftlichen Anlässen in abgetragenen Kleidern herumlaufe«, schmollte sie.
    »Wo wirst du wohnen?«
    »Wo ich immer wohne, wenn ich in Quebec City übernachte… bei Nanci Soult.«
    »Es wäre mir lieber, wenn du am

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