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Um Haaresbreite

Um Haaresbreite

Titel: Um Haaresbreite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Ausschnitt trug, meldete sich wieder.
    Bevor der Versteigerer ihr Angebot bekanntgeben konnte, hob Pitt erneut die Karte in die Luft. »Jetzt weiß sie, daß sie darum kämpfen muß«, sagte er zu Moon.
    »Vierundvierzig, und nun fünfundvierzig. Wer erhöht auf sechsundvierzig!«
    Das Bieten setzte aus. Mrs. O’Leery beriet sich mit einem jüngeren Mann, der neben ihr saß.
    Sie erschien selten auf zwei folgenden Versteigerungen in derselben Begleitung. Sie hatte sich aus eigener Kraft ein beträchtliches Vermögen mit dem Verkauf von Kosmetika erworben.
    Ihre Sammlung bestand aus fast hundert Wagen und war eine der schönsten der Welt. Als der Versteigerungsbeamte zu ihr trat, schüttelte sie den Kopf, drehte sich um und zwinkerte Pitt zu.
    »Das Zwinkern war aber gar nicht freundlich«, bemerkte Moon.
    »Sie sollten es einmal mit einer älteren Frau versuchen«, belehrte ihn Pitt. »Die wissen alles über Männer.«
    Ein hübsches Mädchen kam Pitts Gang herunter und bat ihn, den Kaufvertrag zu unterschreiben.
    »Jetzt?« fragte Moon hoffnungsvoll.
    »Wie sind Sie hierher gekommen?«
    »Meine Freundin brachte mich aus Arlington herunter.«
    Pitt erhob sich. »Während Sie sie suchen, gehe ich ins Büro und erledige die Bezahlung. Dann kann sie uns folgen.«
    »Uns folgen?«
    »Sie wollten unter vier Augen mit mir sprechen, Mr. Moon.
    Und deshalb tue ich Ihnen jetzt einen Gefallen und fahre Sie in einem richtigen Auto nach Arlington zurück.«
    Der Jensen rollte über den Highway nach Washington. Pitt blickte nach den Verkehrsstreifen aus und hielt sich bei einer Geschwindigkeit von hundert Stundenkilometern.
    Moon knöpfte den Mantel bis zum Hals zu und sah elend aus.
    »Hat dieses Museumsstück denn keine Heizung?«
    Pitt hatte das Eindringen der kalten Luft unter dem Verdeck nicht bemerkt. Er drehte an einem Knopf auf dem Armaturenbrett, und bald schlug ihnen warme Luft entgegen.
    »Okay, Moon, wir sind allein. Was haben Sie mir zu sagen?«
    »Der Präsident möchte, daß Sie Tauchexpeditionen im St.
    Lawrence und im Hudson leiten.«
    Pitt blickte von der Straße weg und starrte Moon an. »Soll das ein Witz sein?«
    »Es ist völliger Ernst. Seiner Meinung nach sind Sie am besten qualifiziert, um nach den verschwundenen Exemplaren des Nordamerikanischen Vertrags zu suchen.«
    »Sie wissen davon?«
    »Ja, zehn Minuten, nachdem Sie sein Büro verließen, hat er mich in sein Vertrauen gezogen. Ich soll während Ihrer Suche als Verbindungsmann fungieren.«
    Pitt verlangsamte das Tempo bis zur vorschriftsmäßigen Geschwindigkeit und schwieg eine Weile. Dann sagte er: »Ich glaube nicht, daß er weiß, was er tut.«
    »Ich versichere Ihnen, daß der Präsident jeden Gesichtspunkt berücksichtigt hat.«
    »Er verlangt das Unmögliche und erwartet ein Wunder.« Pitt machte ein skeptisches Gesicht, seine Stimme blieb ruhig. »Es ist völlig ausgeschlossen, daß ein Papier, nachdem es ein Dreivierteljahrhundert im Wasser gelegen hat, noch erkennbar ist.«
    »Ich gebe zu, daß das Projekt nicht gerade vielversprechend ist«, gestand Moon. »Und doch, falls auch nur eine millionstel Chance besteht, daß ein Exemplar des Vertrages existiert, so darf nach Meinung des Präsidenten keine Mühe unterlassen werden, es zu finden.«
    Pitt blickte auf die Straße, die sich jetzt durch die Landschaft von Virginia hinzog. »Nehmen wir einmal an, wir hätten Glück und legten ihm den Nordamerikanischen Vertrag in den Schoß.
    Was dann?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Sie können es nicht, oder Sie wo llen es nicht?«
    »Ich bin nur ein Sonderbeauftragter des Präsidenten… ein Botenjunge, wie Sie es ziemlich unhöflich ausdrückten. Ich tue, was mir gesagt wird. Ich habe Befehl, Ihnen auf jede Weise behilflich zu sein und dafür zu sorgen, daß Ihren Wünschen in bezug auf Geldmittel und Ausrüstung entsprochen wird. Was geschieht, wenn oder falls Sie ein lesbares Dokument gefunden haben, geht mich nichts an, und Sie bestimmt auch nicht.«
    »Sagen Sie mal, Moon«, Pitt lächelte schwach, »haben Sie je das Buch
Wie man Freunde gewinnt und Menschen beeinflußt
gelesen?«
    »Nie davon gehört.«
    »Das überrascht mich nicht.« Pitt fuhr an das Heck eines elektrischen Miniwagens heran, der die Straße nicht freigeben wollte, und gab ihm ein Lichtzeichen. Der andere Fahrer schwenkte endlich nach rechts ab. »Und wenn ich mich weigere?«
    Moon zuckte unmerklich zusammen. »Der Herr Präsident würde sehr enttäuscht sein.«
    »Ich

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