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Um Mitternacht mit dir im Bett

Um Mitternacht mit dir im Bett

Titel: Um Mitternacht mit dir im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Gabriel
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“Hoppla.”
    “Macht nichts. Ich hab hier noch mehr davon”, erklärte Seamus mit einer wegwerfenden Handbewegung, verlor dabei das Gleichgewicht und fiel seinem Enkel in die Arme. “Tschuldigung.”
    Michael drückte ihn einen Moment an sich. “Ich bin ja so froh, dass es dir gut geht.”
    “Gut?”, fuhr Seamus auf. “Wenn Whisky ausgeschüttet ist?”
    Michael lächelte. “Ich glaube, du hattest genug Whisky. Jetzt wirst du ins Bett verfrachtet.”
    Seamus wandte sich zu Bertram um. “Da siehst du, weshalb ich mich hier verkriechen muss, wenn ich einen Drink brauche. Der Bengel verbietet mir alles.”
    Michael traute seinen Ohren nicht. “Heißt das, du warst freiwillig hier drin?”
    “Das will ich meinen!”, rief Seamus. “Dies ist der einzige Ort im Haus, wo der Mensch seine Ruhe hat. Bei all den bellenden Hunden und dem Herumgerenne die ganze Nacht.” Dann fasste er Sarah ins Auge und wies mit zitterndem Finger auf sie. “Wusstest du, dass diese Frau eine Hewitt ist?”
    “Ja”, erwiderte Michael und sah Sarah liebevoll an. “Das wusste ich.”
    “Und ihr habt also tatsächlich miteinander geredet?”, fragte Sarah, plötzlich verlegen geworden.
    “Es gab ja nichts anderes zu tun”, brummte Bertram.
    Seamus nickte. “Ich sitze hier seit gestern Abend fest. Dann kam Bertram herein, und ich wollte ihm schon eine Belohnung für meine Rettung anbieten, aber der Dummkopf ließ die verdammte Tür zufallen.”
    “Da saßen wir beide in der Falle”, ergänzte dieser ungerührt.
    Sarah sah von einem zum anderen. “Das war doch die beste Gelegenheit, eure Streitigkeiten beizulegen.”
    “Keineswegs”, widersprach Bertram. “Ich habe noch immer vor, ihm eine gehörige Abreibung zu geben. Aber nicht, solange er am Stock geht. Das wäre zu einfach.”
    Seamus trat drohend, wenngleich ziemlich schwankend, auf seinen alten Widersacher zu. “Das wollen wir doch mal sehen.”
    Michael packte ihn am Arm und hielt ihn zurück. “Ich finde, das sollten wir morgen besprechen.”
    “Genau”, sagte Sarah und half ihrem Großvater auf die Beine. “Ich fahre dich jetzt nach Hause.”
    “Es ist schon spät”, wandte Michael ein. “Und er ist nicht in der Verfassung, weiter als bis zum nächsten Bett zu laufen. Er kann in einem der Gästezimmer übernachten.”
    “Unter einem Dach mit einem Wolff?”, protestierte Bertram lautstark. “Niemals!” Dann gaben seine Beine plötzlich unter ihm nach, und er sank zu Boden.
    “Memme. Aber der Kerl konnte ja noch nie Alkohol vertragen”, bemerkte Seamus, der ebenfalls gefährlich schwankte.
    Michael nahm seinen Arm und legte ihn sich um die Schultern. “Ich hole deinen Großvater, wenn ich meinen zu Bett gebracht habe”, sagte er zu Sarah gewandt.
    Sie nickte. Ein Glück, dachte sie, dass Seamus und Bertram während ihrer unfreiwilligen Gefangenschaft sich nicht an die Kehle gegangen sind. Denn offenbar war die Fehde noch lange nicht beendet.
    Aber immerhin hatte Bertram nicht versucht, sie von dem Mann, den sie liebte, zu trennen, oder, noch schlimmer, sie vor die Wahl zwischen ihnen beiden zu stellen. Die Whiskyflasche hatte erst einmal für Aufschub gesorgt.
    Aber wie würde es morgen weitergehen?
    Am nächsten Nachmittag fanden sich alle vier in der Bibliothek ein. Die Hewitts saßen in Lehnsesseln an einer Seite des Perserteppichs, die Wolffs auf der anderen. Napoleon lag schlafend in der Mitte, und Michael fragte sich, auf wessen Seite sich der Hund wohl schlagen mochte.
    Bertram und Seamus waren sichtlich verkatert, besaßen jedoch noch genügend Energie, um sich drohende Blicke zuzuwerfen.
    Michael liebte seinen Großvater und Sarah ihren. Sie hatten beide zu deren Wohl einiges auf sich genommen. Und vielleicht war das ein Fehler gewesen. Vielleicht sollten sie es endlich aufgeben, die beiden Streithähne beschützen zu wollen.
    Michael stand auf und schaute abwechselnd Seamus und Bertram an. “Ich finde, ihr solltet jetzt erfahren, wie Sarah und ich uns kennengelernt haben.”
    Seamus schnaubte. “Ich würde lieber erfahren, weshalb sie diese Maskerade als Pflegerin gespielt hat. Vermutlich wollte sie in Bertrams Auftrag spionieren.”
    Bertram erhob sich halb aus seinem Sessel. “Meine Enkeltochter ist keine Spionin. Ich brauchte keinen Komplizen, um dir das Halsband zu stehlen. Sogar zwei Mal!”
    Seamus zog die Stirn kraus. “Zwei Mal? Was zum Teufel redest du da? Müssen wir dich etwa durchsuchen, bevor du gehst? Was ich übrigens kaum

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