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umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition)

Titel: umgenietet: Maggie Abendroth und der alten Narren tödliches Geschwätz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minck
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leider, leider hab ich keine Assistentin, die für mich zum Waschsalon geht und mir die gebügelten Socken mit UPS hinterherschickt. Können wir uns hier irgendwo ungestört unterhalten?«
    »Ja, nebenan gibt es eine Kneipe.«
    Zwei verschwitzte junge Männer hievten die Vitrine weg.
    »Das alles hier muss noch in den Transporter. Ich bin in einer halben Stunde wieder da. Und wenn eins von den kleinen Frettchen auch nur irgendwas anfasst, knallt’s«, befahl Frau Heckel, und die beiden nickten ergeben. Ohne sich zu vergewissern, ob ich ihr auch folgte, bahnte sie sich rücksichtslos einen Weg durch die herumwuselnden Kinder, lief die Treppe hinunter zur Tür hinaus, eine andere Treppe wieder hinauf, bog links ab und marschierte in die angrenzende Kneipe, die zum Tagungszentrum gehörte. Sie setzte sich an den nächstbesten Platz direkt neben der Tür. Es war nur noch ein weiterer Tisch am anderen Ende des Raumes besetzt. Dort saßen drei Männer, die schweigend ihr Bier tranken. Den schwarzen Trauerbinden nach zu urteilen, gehörten sie ebenfalls zu den ›Freunden der Alten Musik‹.
    Ich setzte mich und packte mein Notizbuch aus.
    »Was möchten Sie trinken?«
    »Kamillentee.«
    »Kuchen?«
    »Ich esse keinen Kuchen«, sagte sie spitz.
    Kamillentee lag voll in meinem Budget, und ich bestellte einen für sie und für mich einen doppelten Espresso.
    »Sind Sie schon von Kommissar Seidel befragt worden?«, eröffnete ich das Gespräch. Den Namen des leitenden Beamten zu nennen und so zu tun, als pflege man allerbeste Beziehungen zur Schaltzentrale, brachte mir von ihr immerhin ein Heben der rechten Augenbraue ein.
    »Bin ich, gestern Nacht und heute Morgen um sieben Uhr. Warum interessiert sich ein so großes Magazin für einen Mord in Bochum?«
    »Weil Herr Van der Baack in Kennerkreisen großes Ansehen genossen hat«, schoss ich ins Blaue. Kennerkreise und Anerkennung klingt immer gut – für was auch immer. Was seine Sammlung alter Musikinstrumente anging, konnte ich nicht so falsch liegen. Und ich hatte Recht. ›Miss Beige 2002‹ entspannte sich ein wenig. Der Kamillentee wurde serviert. Die Bedienung ließ den Zuckertopf auf dem Tisch stehen. Umgehend nahm Frau Heckel das Ding und stellte es auf den Nebentisch. »Das sagten Sie schon am Telefon. Ich habe Ihnen etwas mitgebracht, damit Sie sehen können, wie sehr sich Herr Van der Baack engagiert hat.«
    Frau Heckel legte den schmalen Ausstellungskatalog auf den Tisch, den ich mir vorhin nicht hatte leisten können. Ich las den Titel noch mal: ›Tage Alter Musik in Herne – 14. bis 17. November 2002‹.
    »Schauen Sie rein. Van der Baack hat für die Ausstellung einige Exponate beigesteuert. Sehr wertvolle Exponate.«
    Ich blätterte in dem Heft, aber für ihre Begriffe wohl nicht enthusiastisch genug. Frau Heckel nahm mir den Katalog aus der Hand und zeigte auf einige Bilder. »Sehen Sie?«
    »Aha«, sagte ich pflichtschuldig und schrieb die Namen der Musikinstrumente in mein Heft.
    »Sie brauchen nicht mitzuschreiben, Sie können den Katalog behalten.« Sie sagte es, als würde sie ein üppiges Trinkgeld an mich verteilen.
    »Danke«, sagte ich, »aber der Stern wird mir den Katalog bestimmt gerne sponsern.«
    Als Frau Heckel die Seite 70 überblättern wollte, legte ich meine Hand auf die Seite und sagte: »Die sieht ja toll aus.«
    »Ach das …«, Frau Heckel räusperte sich. »Ein außergewöhnliches Stück, in der Tat.« Sie wollte unbedingt weiterblättern, aber ich zog meine Hand nicht weg.
    »Sieht sehr schmuck aus. Schade, dass es nicht ausgestellt wurde«, sagte ich.
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Weil Stephen es gesagt hat.«
    »So ein Quatsch.«
    »Also ist das Instrument hier?«
    »Natürlich.«
    »Kann ich es mir mal anschauen? Es sieht sehr wertvoll aus.«
    »Können Sie nicht. Die ist bereits verpackt.« Frau Heckel zupfte am grünen Tischtuch herum.
    »Schade. Hätte sich gut für die Fotostrecke gemacht.«
    Du lügst doch, hätte ich am liebsten herausposaunt. Für Stephen gab es gar keinen Grund, mir einen Bären aufzubinden. Aber warum log Frau Heckel?
    »Hm. Wo bewahrt Herr Van der Baack eigentlich diese wertvollen Sachen auf?«, schlug ich einen neuen Pfad ein.
    Selbst auf dem Schwarzweißfoto konnte man erkennen, dass es sich um ein sehr prachtvolles Stück handeln musste. Die kunstvoll verschnörkelten Intarsienarbeiten auf der Rückseite des Instrumentes, das aussah wie eine Gitarre, nur mit mehr Wirbeln zum Stimmen, waren

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