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UNBÄNDIGE LUST - 1. Teil (German Edition)

UNBÄNDIGE LUST - 1. Teil (German Edition)

Titel: UNBÄNDIGE LUST - 1. Teil (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pauline Aury
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brünette
Schönheit mit blaugrünen Augen, hohen Wangenknochen und Traummaßen. Ihr freier
Geist, ihre schnelle Auffassungsgabe und ihre besondere erotische Ausstrahlung
versetzen die Männer reihenweise in Verzückung, wechselweise auch in Angst.
Denn Frauen, die sich nicht unterordnen, machen Männern nun mal Angst. Ein
leicht bitterer Zug in den Mundwinkeln kündet von ihrem ausschweifenden Leben.
Sie trug ein helles, körperbetontes Wollkleid und nietenbesetzte Stiefel von
Azzedine Alaia.  
    Elaine setzte sich mir gegenüber auf die
schwarze Ledercouch, schlug ihre endlos langen Beine elegant übereinander und
fragte lächelnd:
    »Was macht die Liebe, Melina? Bist Du immer noch
mit diesem Langweiler von Anwalt zusammen?«
    Unwillkürlich musste ich lachen. Das ist Elaine.
Ohne Umschweife kommt sie direkt auf den Punkt.
    »Es gibt eine tolle Neuigkeit. Robert und ich
werden heiraten. Er hat mir einen Antrag gemacht«, antwortete ich und zeigte
ihr freudig meinen imposanten Verlobungsring. Elaine nahm meine Hand und hielt
sie unter das Licht der Stehlampe, wo der Ring wunderbar funkelte.
    »Wow, das ist doch mal ein Geschenk. So
großzügig hätte ich Deinen Anwalt gar nicht eingeschätzt. Er muss Dich wirklich
lieben.«
    Sie ließ meine Hand los und sah mich mit ihren
Katzenaugen eine Zeitlang nachdenklich an.
    »Du bist unsicher! Liebst Du ihn? Ist der Sex
noch gut?«
    Ich holte tief Luft und sah verlegen zu Boden.
    »Ja, Elaine, ich liebe ihn und der Sex ist
wirklich gut.«
    »Aber? Ich spüre doch, dass da noch was ist?«, hakte
sie nach.
    »Ich habe Robert erst vor kurzem betrogen!«
    So nun war es raus. Obwohl ich wusste, dass es
Elaine mit der Treue selbst nicht so genau nahm - sie führt wohl so etwas, wie
eine offene Beziehung mit ihrem Ehemann Maurice - war es mir schwer gefallen
erneut zu beichten. Ich hasse mich, wenn ich Fehler mache, wenn ich nicht
perfekt bin.
    »He, meine kleine Meli wird erwachsen«,
antwortete Elaine lachend und prostete mir zu. »Welcome to the club. Er weiß es
nicht?«
    »Doch, ich habe es ihm sofort gebeichtet.«
    »Wow, dann ist er toleranter als ich dachte!«
    »Ja, das ist er. Ich hätte auch nicht vermutet,
dass Robert so reagiert. Er führt meinen Seitensprung darauf zurück, dass er zu
viel gearbeitet und mich zu oft allein gelassen hat.«
    »Aber, das war es nicht, nicht wahr? Du steigt
nicht so einfach mit einem anderen Mann ins Bett.«
    »Nein, das war es nicht. Ich bin mit einem Mann
ins Bett gegangen, dem ich vorher noch nie begegnet bin.«
    »Wer ist es? Kenne ich ihn?«
    »Der Künstler André Donat. Ich habe ein
Interview mit ihn gemacht.«
    »Wow, Du erstaunst mich immer mehr. Ich habe
zufällig einige seiner Skulpturen in einer kleinen Galerie in SoHo gesehen.
Ganz schön verwegen und sehr erotisch. Und ganz schön teuer«, fügte Elaine
hinzu.
    Ich war fast ein bisschen stolz.
    »Er macht auch sehr erotische Fotografien.
Jedenfalls hat er mich nach einem Rundgang in seinem Atelier ohne zu Fragen
einfach so gepackt und...«
    »…und gefickt!«, ergänzte Elaine.
    Ich nahm einen Schluck Rotwein und sagte leise:
»Ja, und ich verstehe es nicht. Es war so anders, so animalisch.«
    Elaine sah mich wissend an, ein Schleier lag auf
ihren Augen.
    »Und dabei hast Du das erste Mal gespürt, was
Wollust ist?«
    »Ja, so in etwa. Erinnerst Du Dich, wie es
Julien Offray de La Mettrie in seinem Buch Die Kunst, Wollust zu empfinden beschrieben hat. So habe ich mich gefühlt. Ich habe mich überhaupt nicht
wiedererkannt, ich war sozusagen außer mir. André hat mich rücksichtslos
benutzt wie eine Sexpuppe und ich…«, ich stockte. »Ich hatte einen Dauerorgasmus.
Stell Dir vor, es war wie ein Rausch, und das ohne jeglichen Alkohol oder
Drogen. Wie ist so etwas möglich? Ich verstehe es nicht!«
    »Animalischer Sex ist nicht zu verstehen. Er ist
nicht vernünftig, er ist einfach nur geil!«
    Elaine hielt kurz inne und sagte träumerisch:
    »Und in ganz seltenen Fällen berührt er einen
Teil Deiner Seele, zeigt Dir was Dich wirklich ausmacht.«
    Ungläubig schüttelte ich den Kopf.
    »Aber es war so verdorben, so schweinisch. Ich
schäme mich so. So etwas kann man als Frau und Feministin nicht gutheißen. Wenn
Robert so etwas mit mir gemacht hätte, hätte ich ihn zum Teufel gejagt.«
    Elaine lächelte süffisant.
    »Macht Ihr nur Blümchensex, mit Licht aus und
so?«
    »Nein, natürlich nicht. Nach seinem
Heiratsantrag ging es in Paris richtig zur Sache.«
    »Was heißt

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