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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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Nebeneinander traten sie in die Pedale. Dann bog Ludvig nach Hause ab. Er rief Albert noch zu, dass es bei Gustav etwas zu essen gebe, die Getränke müsse man selbst mitbringen.
    Albert winkte und fuhr weiter geradeaus. Er kämpfte sich einen Hügel hinauf und bog in einen Kiesweg ein, um eine Abkürzung zu nehmen. Er hörte ein Auto hinter sich und wollte es vorbeilassen. Es blieb hinter ihm, und Albert warf einen Blick über die Schulter. Ein Volvo, am Steuer saß dieser Polizist, Hasse Berglund.
    Er würde den schönsten Abend seines Lebens verpassen, das war der erste Gedanke, der Albert durch den Kopf schoss. Er erinnerte sich nur zu gut daran, was das letzte Mal geschehen war, als er diesem Mann begegnet war, und ihm wurde klar, dass er fliehen musste.
    Das Fahrrad wurde immer schneller, und er hörte, wie der Volvo hinter ihm beschleunigte. Auf halber Strecke den Hügel hinunter, bog Albert scharf ab und fuhr in einen Garten. Er rollte über den Rasen, sprang vom Fahrrad und begann zu laufen. Albert hörte, wie der Wagen scharf bremste. Eine Tür flog auf. Albert drehte sich um und sah einen Mann vom Beifahrersitz springen und ihm folgen. Dann fuhr der Wagen stark, offenbar versuchte er Albert den Weg abzuschneiden.
    »Stehen bleiben! Polizei!«, rief der Mann hinter ihm und kam rasch näher.
    Albert nahm Anlauf und sprang über einen Zaun in einen anderen Garten. Ein Junge und ein Mädchen winkten ihm fröhlich zu. Keuchend drehte er sich um, der Mann war nicht zu sehen. Albert sah eine Art Laube vor sich. Ihm tat alles weh. Er sprang über den Zaun und stolperte hinein.
    Still lag er da und atmete flach. Sein Puls dröhnte ihm in den Ohren. Albert schloss die Augen und presste sein Gesicht an den Boden. Er nahm ein paar tiefe Atemzüge, um zur Ruhe zu kommen. Er horchte auf die Schritte des Mannes. Er hob vorsichtig den Kopf. Der Volvo fuhr die Straße vor ihm hinunter. Dann hörte er Schritte, der Mann kam näher.
    »Er ist irgendwo in der Nähe«, rief er Berglund zu.
    Albert presste sein Gesicht wieder auf den Boden. Was hatte er sich nur gedacht? Dass er ihnen davonlaufen könnte?
    Die Schritte auf dem Asphalt kamen näher, sehr nah. Dann zögerten sie und entfernten sich wieder.
    Albert lauschte mit gespitzten Ohren und hörte, wie die Schritte erneut näher kamen. Der Mann ging suchend auf und ab.
    »Albert?«
    Es war eine ruhige Stimme, ganz in der Nähe. Albert versuchte, nicht zu atmen.
    »Albert, du bist doch hier irgendwo. Du kannst rauskommen. Deiner Mutter ist etwas passiert. Wir sind hier, um dich abzuholen. Hab keine Angst, komm einfach raus. Deine Mutter braucht dich.«
    Albert rührte sich nicht.
    »Albert!«, rief der Mann noch einmal.
    »Komm jetzt, Anders.« Das war Hasse Berglunds Stimme.
    »Er kann es nicht über die ganze Wiese geschafft haben. Er muss hier irgendwo sein«, beharrte der andere.
    »Steig ein!« Berglund wurde ungeduldig.
    Eine Autotür schlug zu, und der Volvo verschwand. Albert lag ganz still, sie würden sicher zurückkommen. Vielleicht waren sie nur ein kleines Stück gefahren, um ihn abzufangen, wenn er sich zeigte? Oder hatten sie tatsächlich aufgegeben?
    Eine Ewigkeit verging. Vorsichtig blickte Albert auf, zog sein Handy aus der Hosentasche und stellte es auf »lautlos«. Mit zitternden Fingern schrieb er eine SMS an seine Mutter: die polizei verfolgt mich ich habe mich versteckt der polizist von neulich ist dabei.
    Dann schickte er sie ab und fühlte sich plötzlich so elend, dass er beinahe geweint hätte. Während der Verfolgungsjagd selbst hatte er keine Angst gehabt. Aber jetzt kam die Angst und mit ihr das Gefühl, vollkommen allein zu sein.
    Da hörte er wieder ein Auto. Er lauschte auf das Motorengeräusch, ob es wieder der Volvo war, aber er konnte es nicht erkennen. Das Auto kam näher. Albert schaute auf sein Handy: keine neue Nachricht.
    ––––––––
    Erik hatte gemeint, sie könnten noch eine Wurst essen, bevor sie zu Carlos gingen. Das hatten sie dann am Valhallavägen an der Östra Station getan. Dass sie beide allein unterwegs waren, Erik und Lars, das hatte es noch nie gegeben und schon gar nicht, dass sie zusammen Wurst aßen.
    Erik stellte eine Menge Fragen. Ob es ihm gefalle, für sie zu arbeiten, was er für einen Eindruck von den Fortschritten der Ermittlungen habe. Lars begriff sehr wohl, was Erik von ihm wollte. Er hasste diesen alten Sack dafür. Er hasste sie alle dafür, wie sie ihn behandelten. Da er nichts Konkretes

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