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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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bist.«
    »Granatwerfer?«
    »Ja.«
    »Machst du Witze? Sag ihnen, sie können mich mal am Arsch lecken.«
    »Ich glaube, das ist keine gute Idee.«
    Jens war müde. Und wütend. Er legte die Hand über die Augen. »Doch, sag ihnen, sie können mich am Arsch lecken.«
    »Normalerweise würde ich das sogar tun, aber wir reden hier von Dmitri. Er ist … wie soll ich sagen: impulsiv. Sie geben dir eine Woche.«
    »Das ist unmöglich! Granatwerfer! Du weißt das, ich weiß das, alle wissen das.«
    »Das spielt hier leider keine Rolle.«
    Jens massierte sich die Stirn. »Vergiss es. Ich habe die Waffen, die sie bestellt haben, sie müssen sie nur noch abholen.«
    »Sie werden damit nicht einverstanden sein.«
    »Da scheiß ich drauf.«
    Risto schwieg.
    »Was würdest du denn an meiner Stelle tun, Risto?«
    »Ich würde versuchen, eine finanzielle Lösung zu finden. Ihnen die Waffen geben und das Geld zurückerstatten. Das ist zwar ein Verlust, aber dann bist du raus aus der Sache.«
    »Warum?«
    »Weil die zu allem fähig sind. Es war von Anfang an ein Fehler, dass ich dir diesen Job vermittelt habe.«
    »Nein, richte ihnen aus, dass wir eine Vereinbarung haben und dass ich bereit bin, ihnen aufgrund der Verspätung einen Preisnachlass zu gewähren. Ich bleibe dabei. Auf etwas anderes lasse ich mich nicht ein.«
    »Okay«, sagte Risto und legte auf.
    Jens setzte sich auf das Hotelbett. Sein Blick fiel auf ein Bild, das wohl moderne Kunst sein sollte. Ein schwarzes Dreieck, das über einem blauen Würfel schwebte. Auch dieses Bild machte ihn wütend.
    Er legte sich aufs Bett und starrte an die Decke. Jens atmete tief durch und schloss die Augen. Einen Moment später erwachte er mit einem Ruck. Doch als er auf die Uhr sah, stellte er fest, dass er mehrere Stunden geschlafen hatte.
    Er duschte, nahm ein schnelles Frühstück ein und machte sich auf den Heimweg. Nach einer Ewigkeit fuhr er endlich über die Öresundbrücke. Er war nervös, immerhin hatte er zwei Kisten mit Maschinenpistolen im Auto. Nach skandinavischer Art suchte er Augenkontakt mit dem bärtigen Zollbeamten in Schirmmütze. Das genügte offensichtlich, der Bartträger tippte mit zwei Fingern an den Rand seiner Schirmmütze und ließ ihn passieren. Jens war problemlos durchgekommen, aber noch bis Stockholm war ihm schlecht vor Aufregung, seine Nerven waren nicht mehr das, was sie früher einmal gewesen waren. Lag es am Stress, am Alter oder einfach an der Einsicht, dass er in seinem Leben schon so oft mit dem Feuer gespielt hatte, dass er sich irgendwann verbrennen musste?
    Ein paar Stunden später brauste er über den Essingeleden. Statt Richtung Stockholm-Zentrum abzufahren, fuhr er weiter gen Norden, bog an der Kirche von Danderyd ab und fuhr am Gymnasium vorbei. Dahinter, zwischen Tannen, lichtem Nadelwald und hässlichen Bürogebäuden, hatte er vor langer Zeit einen Schuppen angemietet.
    Er lud seine Waffen aus und fand dabei zu seiner großen Freude eine Taschenlampe wieder, die er seit Jahren gesucht hatte. Sie hing an einem Haken ganz hinten an der Wand. Er schloss die Tür ab und fühlte sich ein bisschen besser. Vielleicht weil er wieder zu Hause war, vielleicht auch weil seine alte Taschenlampe kühl in seiner Hand lag.
    Sophie setzte zwischen den Torpfosten zurück. Dann fuhr sie zwei Runden durch ihr Viertel, um zu sehen, ob etwas anders war als sonst, aber sie bemerkte nichts. Schließlich machte sich sich auf in Richtung Innenstadt, das Fenster hatte sie heruntergelassen. Sie fuhr die Birger Jarlsgatan bis zum Engelbrektsplan hinunter. An einer Telefonzelle hielt sie an und machte einen Anruf.
    »Ja?«
    »Ich bin es noch mal.«
    »Hallo.«
    Sie wartete einen Moment, um ihm Zeit zu geben, noch etwas zu sagen. Aber es blieb still in der Leitung.
    »Bist du jetzt zu Hause?«
    »Ja.«
    Er war einsilbig und seine Laune schwer zu deuten.
    »Können wir uns sehen?«
    »Ja.«
    Zwanzig Minuten später trafen sie sich am Kai unten am Strandvägen. Er saß schon auf einer Bank, als sie kam. Als er sie sah, stand er auf. Keine Umarmung, nicht einmal ein Händedruck. Er hielt Abstand. Sophie war ihm dankbar dafür.
    Sie setzten sich nebeneinander auf die Bank. Es war ein warmer Abend. Beide trugen Jeans, T-Shirt und Turnschuhe. Ein paar Spaziergänger kamen an ihnen vorbei. Sie holte eine neue Schachtel Zigaretten aus der Tasche, riss sie auf und nahm sich eine heraus.
    »Möchtest du?«
    Er bediente sich, sie zündete ihre Zigarette an und gab ihm das

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