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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Kammer, und dann hörte Drake Olivias Rufe. Er befürchtete, dass sie hier nicht mehr lange allein sein würden.
    „Der Schalter!“, drängte er Jada. „Such den … “
    „Schon dabei!“, antwortete sie, während sie die Ecken des Vorraums mit ihrer Taschenlampe absuchte. Im Widerschein des Lichts sah er, wie ihre Augen aufleuchteten, dann beugte sie sich vor. Erst drückte sie gegen einen Steinblock an der Wand, dann begann sie dagegenzutreten.
    Ein lautes Scharren von Stein auf Stein ertönte, als der Altar sich um ein paar Zentimeter verschob. Jada hatte den geheimen Schalter gefunden.
    Ein paar Sekunden lang konnten Henriksen und Drake nur dastehen und den Altar anstarren. Auf dem Boden zwischen ihnen begann Sully zu stöhnen und sich zu bewegen, während er langsam das Bewusstsein wiedererlangte. Drake wusste nicht, welcher Sully da gerade aufwachte: der, den er kannte, oder der, den das Gift des Weißen Nieswurz aus ihm gemacht hatte.
    Er blickte zu Jada hinüber. Trotz ihres Planes, die Blume, die so viel Leid und Trauer verursacht hatte, zu zerstören, konnte er doch sehen, dass sie ebenso neugierig wie er oder Henriksen war. Sie wollte auch wissen, was sich in der Kammer unter ihnen befand.
    „Schieben Sie!“, rief Drake Henriksen zu.
    In dem kurzen Tunnel hinter ihnen wurden Schritte und die Stimmen von Olivia und ihrem Söldner-Trio laut. Am Boden stöhnte Sully lauter, und dann begann er mit der wütendsten, tiefsten Stimme, die Drake je aus seinem Mund gehört hatte, äußerst bildhafte Beschimpfungen und Racheschwüre gegen die Wächter der Verborgenen Welt zu schleudern.
    Henriksen und Drake warfen sich gegen den achteckigen Altar, und gemeinsam schoben sie den Steinblock mit einem lauten Scharren nach hinten.
    Das Erste, was Drake in der Schwärze darunter auffiel, war der Übelkeit erregende Gestank, der zu ihnen heraufwehte. Dann sah er zwei gelbe Augen, die in der Dunkelheit aufleuchteten und hörte das Knurren einer wilden Bestie. Der Minotaurus sprang geifernd und sabbernd die Stufen herauf und streckte den Arm nach Henriksens Hals aus.
    Drake hatte keine Waffe, also legte er seine ganze Kraft in einen Faustschlag, der auf den empfindlichen Muskelknoten unter dem Arm der Bestie zielte. Er spürte, wie seine Knöchel beim Aufprall knirschten, und Schmerz schoss durch seine Hand, als er fluchend zurückwich.
    Der Minotaurus riss den Kopf herum und knurrte ihn an, während er eine Pranke um Henriksens Kehle legte. Jada versuchte ihn mit ihrer Taschenlampe zu blenden, und die Bestie zuckte tatsächlich erschrocken zusammen.
    Henriksen schoss ihm zweimal in die Brust, und das entfernt menschenähnliche Monster lockerte seinen Griff lange genug, dass der Norweger sich herauswinden konnte. Der Minotaurus blickte hinab auf die Löcher in seiner Brust, aus denen zunächst nur wenig Blut sickerte, bevor es plötzlich in Fontänen hervorschoss. Während dieses Augenblicks hatte Drake die Gelegenheit, sich das Gesicht und den Kopf der Kreatur genauer anzusehen. Es bestand kein Zweifel daran, dass das Wesen vor ihnen ein Mensch war, zwar deformiert und grausig anzusehen, aber nichtsdestotrotz ein Mensch. Ein langhaariger Pelz bedeckte sein Gesicht, und darunter waren Wulste zu erkennen, die wie Knochen aussahen. Die Hörner auf seinem Schädel gehörten eindeutig einem Tier. Sie steckten in mattgoldenen Halterungen und waren mit Lederriemen fixiert. Das Biest trug keine Kleidung, und das stumpfe Haar, das seinen Körper bedeckte, lichtete sich bereits an mehreren Stellen. Überhaupt sah der Minotaurus aus, als wäre er krank.
    Doch die Kugeln hatten ihn nicht aufgehalten.
    Hinter Drake wurde das Klacken der Stiefel noch lauter, und dann hörte er plötzlich Garza fluchen.
    „Heilige Scheiße!“, rief Suarez aus.
    Massarsky packte Olivia und schob sie hinter sich, während er und Garza ihre Waffen hoben und zielten.
    „Macht, dass ihr von dem Ding wegkommt!“, schrie Garza.
    Drake musste man das nicht zweimal sagen. Der kurze Blick, den er auf den Minotaurus geworfen hatte, ließ ihm das Mark in den Knochen gefrieren, und er beeilte sich, Jada zu packen und mit ihr an die Wand zurückzuweichen. Henriksen sprang ebenfalls aus der Schussbahn, und Drake fragte sich, warum er nur zweimal abgedrückt hatte. Seine Waffe war direkt auf das Herz des Minotaurus gerichtet gewesen, aber es schien fast so, als hätte er die Bestie überhaupt nicht töten wollen. Als hätte er andere Pläne mit ihr.
    Sully kam

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