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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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rannten sie zur Tür.
    Ein zweites Mal ließ der Portier sich nicht einschüchtern. Drake und Sully erklärten ihm, dass der Raum, den man ihnen gegeben hatte, einfach nicht ihren Ansprüchen genüge, und erklärten dann, dass Zimmer 271 ihren Wünschen schon viel näher käme. Aber der Mann zeigte sich wenig kooperativ. Als Jada darum gebeten hatte, im selben Zimmer schlafen zu dürfen wie ihr Vater, war das eine Sache gewesen. Aber nun schien der Knilch in der roten Jacke zu der Überzeugung zu gelangen, dass die Amerikaner einfach nur exzentrisch waren – oder dass sie etwas im Schilde führten. Dass sie ihn vorhin so grob angepackt hatten, machte die Sache nicht besser.
    Als Drake ein Bündel Geldscheine aus der Tasche zog, waren aber alle etwaigen Bedenken schnell vergessen. Einmal mehr war er dankbar für seinen Abstecher nach Ecuador, auch wenn sich das Geld, das er bei diesem Job verdient hatte, schneller In Luft auflöste als die Assistentin eines Zauberers. Der Portier blieb seinem strengen, misstrauischen Gesichtsausdruck treu, während er die Scheine einsteckte, und seine Miene änderte sich auch nicht, als er zwei Schlüsselkarten für Zimmer 271 hervorholte und sie Drake in die Hand drückte.
    Anschließend strich der Kerl über die Brusttasche seiner roten Jacke, und Drakes Geld knisterte leise darin.
    „Es ist ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Sir“, sagte er und lächelte. Unter seinem schwarzen Schnurrbart sahen seine gelben Zähne aus wie reife Maiskörner.
    „Sie sind ein wandelndes Klischee, Kumpel“, murmelte Drake.
    Jada packte ihn am Arm und zog ihn von der Empfangstheke weg, hin zu den Treppen. Der Portier begrüßte ein paar neue Gäste, als sie davongingen, aber kurz hob er noch den Kopf und sah ihnen nach. Dabei lächelte er Drake erneut zu. Er tätschelte seine Brusttasche und reckte den Daumen nach oben.
    „Dieser Mistkerl hat mein Geld“, grummelte Drake, als sie die Stufen hinaufeilten. „Und ich hätte mir so viele schöne Dinge davon kaufen können.“
    „Wenn wir diesen Schatz finden, wirst du noch viel mehr Geld haben“, sagte Jada leise. „Deine Spesen werden auf jeden Fall gedeckt sein.“
    Ihr Tonfall hatte nichts Anklagendes an sich, aber allein diese Worte aus ihrem Mund zu hören, erinnerte ihn daran, warum sie hier waren. Dieses Abenteuer kostete ihn ein Heidengeld, und er hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, am Ende auch ein paar Goldmünzen zu ergattern, aber in erster Linie ging es um Luka.
    Er kam sich wie ein Idiot vor, weil Geld ihm so viel bedeutete.
    „Es tut mir leid“, flüsterte er, als sie den Treppenabsatz erreichten.
    Jada berührte ihn am Arm. „Das muss es nicht“, sagte sie. Ihre Augen suchten erst Drakes Blick, dann Sullys. „Ich muss euch beiden danken. Was immer wir in diesem Zimmer finden, ohne euch wäre ich nicht so weit gekommen.“
    Sie gingen an einem Pagen vorbei, der einen Servierwagen durch den Korridor im ersten Stock schob. Als sie um eine Ecke bogen, bot ihnen ein vom Boden bis zur Decke reichendes Panoramafenster einen herrlichen Blick auf den See. Die Sonne hatte den Spätnachmittag in einen goldenen Schein getaucht, und ein einsames Segelboot glitt langsam über das Wasser. Drake dachte an die beiden Schnellboote, die ihm vorhin aufgefallen waren, aber sofern sie noch irgendwo dort draußen waren, mussten sie zu einer anderen Stelle des Sees weitergefahren sein.
    Vor der Tür von Zimmer 271 streckte Sully die Hand aus, und Drake gab ihm die Schlüsselkarte. Dann blickten sie sich in beide Richtungen des Korridors um. Lukas Mörder hatten nicht gewusst, dass er sein Geheimnis in diesem Raum versteckt hatte – andernfalls wäre die Notiz nicht mehr auf dem Ventilatorblatt befestigt gewesen – , doch es war immer ratsam, vorsichtig zu sein.
    „Wir haben ziemliches Glück, dass das Zimmer heute nicht belegt ist, hm?“, meinte Sully, als wäre dieser Zufall von großer Bedeutung.
    „Man kann nicht immer Pech haben“, sagte Jada.
    Drake zuckte mit den Schultern. „O doch. Glaub mir, ich spreche da aus Erfahrung.“
    Sully fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und strich über seinen Schnurrbart, dann zog er die Schlüsselkarte durch den Schlitz. Drake spürte das Gewicht der Pistole an seinem Rücken, aber er würde sie erst ziehen, wenn unmittelbare Gefahr drohte. Die Tür klickte. Sully schob sie auf und nickte Drake zu, aber als Jada vortrat, hob er den Arm. Er wollte nicht, dass sie mit hineinging,

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