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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Ausgrabungsstätte einen Schatz gab. Das hätte einen Einbruch oder einen gewaltsamen Überfall heraufbeschwören können.
    „Alchemie ist Betrug“, meinte Jada, der man ihre Frustration deutlich ansehen konnte. „Gold ist Gold. Es entsteht nicht aus etwas anderem.“
    „Sie wissen das, und ich weiß das“, entgegnete Welch. „Aber es gab einmal eine Zeit, da glaubten die Leute an Alchemie, und ein paar ziemlich charismatische Personen behaupteten, sie könnten Gold herstellen.“
    „Man musste nur den nötigen Vorrat haben, um die Geschichte glaubhaft zu verkaufen“, warf Drake ein.
    „Genau“, stimmte Sully zu. Er sprach, ohne sie anzusehen. Sein Blick glitt nun wieder wie ein Suchscheinwerfer durch das Restaurant. „All die guten Alchemisten – St. Germain, Fulcanelli, Ostanes, der Freund des jungen Nathan – , man hätte ihnen ihre Behauptungen nie abgekauft, hätten sie nicht einen Batzen Gold besessen, den sie vorzeigen konnten. Und es muss wirklich ein großer Batzen gewesen sein, sonst hätte es nicht funktioniert.“
    Welch zog anerkennend die Augenbrauen hoch. „Dann muss ich Sie also nicht über die Geschichte der Alchemie belehren.“
    „Nein. Wenden wir uns lieber wieder Midas zu“, drängte Sully.
    Der Archäologe sah Jada an. „Ihr Vater hat mir dabei geholfen, die Schrifttafel zu übersetzen, von der ich erzählte. Wir waren beide davon überzeugt, dass die Inschrift sich auf Dädalus bezieht. Unter anderem stand da auch, dass Diebe ständig versucht haben ihn zu bestehlen, auch nachdem das Labyrinth bereits fertiggestellt war. Es wird zudem auf die Hüterin des Labyrinths und ihren Honig Bezug genommen – und auf ein Monster.“
    „Ein Monster?“, wiederholte Jada. „Das hier ist Ägypten, nicht Kreta.“
    „Ja.“ Welch gefiel sich sichtlich in der Rolle des Dozenten. „Laut der Schrifttafel gab es in allen drei Labyrinthen Wächter. Monströse Gestalten. Vermutlich große, starke, vernarbte Männer, aber natürlich nicht die stierköpfigen Kreaturen aus dem Mythos. Es hat zudem den Anschein, als hätte Dädalus in dem Labyrinth hier gewohnt und dass die Hüterin und das Monster auch dort lebten. Aber irgendwann haben sich dann einige der Arbeiter, die am Bau beteiligt waren, zusammengeschlossen und den Kult von Sobek angegriffen. Sie töteten viele Leute und drangen dann in das Labyrinth ein. Diese Möchtegerndiebe fanden aber keine Spur von dem Gold, und auch Dädalus fanden sie nicht. Der Meisterbauer und sein Schatz waren offensichtlich verschwunden. Falls es uns gelingt, das dritte Labyrinth zu finden, können wir dieses Rätsel vielleicht lösen.“
    Jada wollte ihm schon weitere Fragen stellen, aber da kam der Kellner mit ihrem Essen an den Tisch, und die Unterhaltung wurde auf Eis gelegt, während er die Speisen servierte. Als er wieder gegangen war, blickte Drake Welch durchdringend an.
    „Ich verstehe, warum Sie so aus dem Häuschen sind, Ian“, sagte er. „Diese Ausgrabung hat bereits jetzt mehr Informationen über das Altertum zutage gefördert, als irgendeine andere Entdeckung während der vergangenen hundert Jahre. Sie und Ihre Chefin, Sie werden mit dieser Sache Karriere machen. Sie werden Bücher schreiben und in Talkshows auftreten. Das ist ein Pfund, mit dem Sie wuchern können, keine Frage. Aber so cool einiges von dem, was Sie gerade erzählt haben, auch ist – und glauben Sie mir, für jemanden wie mich ist das extrem cool – , habe ich noch nichts gehört, was einen Mord rechtfertigen würde.“
    Welch warf Jada einen entschuldigenden Blick zu. „Es tut mir leid, aber ich habe keine Ahnung, was Ihr Vater entdeckt hat. Ich weiß auch nicht, welche Schlussfolgerung sein Leben in Gefahr gebracht hat, und selbst wenn mich das vielleicht zu einem Feigling macht, bin ich froh, dass es so ist.“
    Sully rückte seinen Stuhl näher an Welch heran. „Fühlen Sie sich nicht zu sicher, Dr. Welch. Cheney wusste auch nicht, welches Geheimnis Luka da gelüftet hat – zumindest glaubt Ihre Schwester, dass er es nicht wusste. Und trotzdem ist er jetzt tot. Bis wir dieser Sache auf den Grund gegangen sind, sollten Sie lieber auf der Hut sein.“
    Zum ersten Mal sah Welch richtiggehend verängstigt aus. „Aber ich kenne dieses Geheimnis doch auch nicht. Falls es einen Schatz gibt und wir ihn nicht im Laufe dieser Ausgrabung finden, dann habe ich auch keine Ahnung, wo er ist.“
    „Seien Sie einfach vorsichtig“, sagte Sully, bevor er einen Bissen von seinem

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