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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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stehen, mit der Überschrift Internationaler Zwischenfall ? Wir müssen unauffällig bleiben. Also bitte: Setz dich hin.“
    Jada drehte den Kopf und starrte wieder ihre Stiefmutter an. Olivias Miene wirkte beinahe mitleidig; ein Gefühl, das nicht so recht zu dem unnahbaren und intelligenten Ausdruck passen wollte, den ihre Züge sonst zeigten.
    „Auf gar keinen Fall werde ich mit ihr am selben Tisch sitzen“, knurrte Jada. Sie warf Drake einen vernichtenden Blick zu und schaute dann Sully an. „Falls ihr euch mit ihr unterhalten wollt, viel Spaß. Aber wundert euch nicht, wenn ihr morgen mit einem Messer im Rücken aufwacht.“
    Nach diesen Worten wirbelte sie auf dem Absatz herum und stürmte auf den Ausgang zu. Sully und Olivia riefen ihr nach, aber Jada blickte nicht einmal zurück. Als Sully Anstalten machte, ihr zu folgen, stand Drake auf und fasste ihn an der Schulter.
    „Nein, bleib du bei ihr.“ Er deutete auf Olivia. „Ich hole Jada zurück. Ob es ihr nun gefällt oder nicht, wir müssen uns unterhalten.“
    Er ging zum Ausgang und war sich der auf ihn gerichteten Blicke bewusst. Die meisten Gäste schauten aber Jada nach. Eine attraktive, junge Amerikanerin mit violetten Strähnen hätte die Blicke der Anwesenden wohl auch dann auf sich gezogen, wenn sie nicht wie ein verzogener Teenager aus dem Restaurant gestampft wäre.
    Doch als er noch einmal darüber nachdachte, musste er zugeben, dass er Jada gegenüber nicht ganz fair war. Wäre er an ihrer Stelle und würde glauben, dass Olivia etwas mit dem Mord an Luka zu tun hätte, könnte er auch nicht einfach so dastehen und zusehen, wie sie ihr Netz aus Lügen wob. Doch Jada hatte ihre Stiefmutter auch schon gehasst, als Luka noch am Leben gewesen war. Drake musste ihr also klarmachen, dass sie die Dinge vielleicht nicht ganz objektiv betrachtete. Falls es auch nur die geringste Möglichkeit gab, dass sie sich irrte, würden sie hier eine unschuldige Frau der Willkür eines Killers überlassen, und das musste sie erkennen.
    Als er in die Lobby hinaustrat, konnte er gerade noch sehen, wie Jada das Hotel verließ. Vor den Türen befanden sich Lampen, aber ihr Schein erhellte nur einen kleinen Teil der Finsternis, und so beschleunigte Drake seine Schritte. Er wollte sie schließlich nicht in einer fremden Stadt aus den Augen verlieren.
    Er schob die Tür auf und blieb vor dem Ausgang stehen, um sich umzublicken.
    „Jada!“, rief er.
    In welche Richtung war sie gegangen?
    Vermutlich zurück zum Wagen , dachte er. Sie war stur, aber dumm war sie nicht. Also wandte er sich nach links, dem zur Hälfte belegten Parkplatz zu. Er joggte los und blickte zwischen den Autos umher. Dabei fielen ihm ein paar Männer in dunklen Anzügen auf, die dicht gedrängt neben einer schwarzen Limousine standen.
    Drakes Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, und so blieb er abrupt stehen, als zwischen den Gestalten der Männer violettes Haar aufblitzte.
    Einen Moment später schrie Jada und trat nach einem der Kerle. Sie versuchte sich zu befreien, aber dann funkelte das Metall einer Waffe in der Dunkelheit des Parkplatzes.
    Drake griff nach seiner Pistole und rannte los.

9.
    Er kauerte sich hinter einen verbeulten Viertürer und zielte.
    „Lasst das Mädchen los, oder ich schieße!“, rief er.
    Einer der Kerle wirbelte herum und feuerte auf ihn. Die Heckscheibe des Sahin zerbarst in einem Scherbenregen. Drake drückte zweimal ab, und der schmaläugige Typ führte einen bizarren Tanz auf, als ihn die eine Kugel in die Schulter und die andere in die Brust traf. Die Waffe segelte aus seiner Hand und fiel scheppernd zu Boden.
    Jada schlug dem Kerl, der sie festhielt, gegen den Hals, und er ließ sie los, um sich nach Luft ringend an den Kehlkopf zu fassen. Ehe die anderen reagieren konnten, warf Jada sich nach vorne auf die Pistole zu und rutschte mit ausgestreckten Armen bäuchlings über den Boden. Einer der Kidnapper sprang hinter ihr her, die beiden anderen zogen ihre Pistolen.
    Drake schoss noch einmal, verfehlte sein Ziel aber, sodass die Kugel zwischen den geparkten Autos hindurch in die Schwärze hinter dem Hotel zischte. Die beiden Bewaffneten eröffneten das Feuer, und einen Moment später durchbohrte ein Kugelhagel die Karosserie des Sahin. Die restlichen Fenster zersplitterten ebenfalls, und Drake warf sich nach rechts, in der Hoffnung, dass die Nacht seine Bewegungen verschleiern würde. Er rollte sich hinter einen roten Tata-Geländewagen und

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