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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Olivia mit ihrer Vorstellung des armen Unschuldsengels ja vielleicht getäuscht, aber ich kenne sie. Sie steckt da definitiv mit drin.“
    „Tja, sie hat sämtliche Schuld auf Henriksen geschoben“, erinnerte Sully sie. „Entweder hat sie wirklich Angst vor ihm, was bedeutet, dass er hinter allem steckt, oder sie arbeitet mit ihm zusammen, und auch das bedeutet, dass er hinter allem steckt.“
    „Dann sind wir uns also einig, dass Henriksen hinter allem steckt“, sagte Drake.
    Jada boxte ihn unsanft gegen den Arm.
    „Autsch“, machte er.
    „Steig einfach in den Wagen und halt den Mund, ja?“, bat Sully mit einem Seufzen. „Das ist nicht der Moment für dumme Witze.“
    Drake runzelte die Stirn. „Vergangene Nacht hat jemand versucht, uns umzubringen. Da waren vermummte Attentäter – und ich meine wirklich, wirklich talentierte, vermummte Attentäter. Es ist ein Wunder, dass wir noch leben, und so nervös ich auch bin, ich finde, jetzt ist genau der richtige Moment für dumme Witze.“
    Drei Meter von ihrem Volvo entfernt blieb Jada plötzlich wie erstarrt stehen.
    Sully warf ihr einen Blick zu. „Ist alles in Ordnung?“
    Sie drehte sich zu Drake um, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Sully habe ich gestern Nacht schon Danke gesagt. Dir, glaube ich, noch nicht. Dafür, dass du mir das Leben gerettet hast, meine ich.“
    Fast hätte Drake sie daran erinnert, dass sie sich selbst ganz gut zu helfen gewusst hatte, aber er wollte den Moment nicht ruinieren.
    Sully lächelte. „Ich wusste, das würde ihn zum Schweigen bringen.“
    Die Uhr am Armaturenbrett des Volvo hatte ihren Geist schon lange, bevor sie zum ersten Mal in den Wagen gestiegen waren, aufgegeben, aber Drake schätzte, dass es etwa halb zehn Uhr vormittags war, als sie am Tempel von Sobek in einer Staubwolke vorbeifuhren. Man hatte schon vor Jahren weite Teile des Tempels ausgegraben, aber ihr Interesse galt dem Streifen felsengespickter Einöde, der sich auf den ersten Blick in nichts von jedem anderen Flecken ägyptischer Wüste unterschied.
    Erst als sie an den freigelegten Tempelresten vorbeigefahren waren und auf die Ausgrabungsstätte des Labyrinths zufuhren, fielen ihnen die Eigentümlichkeiten der Landschaft auf. Sie entdeckten mehrere Zelte, die aber nicht an das Lager von Forschern, sondern vielmehr an einen militärischen Stützpunkt erinnerten. Jeeps und andere wüstenerprobte Fahrzeuge standen in ordentlichen Reihen daneben, obwohl es keine Markierungen auf dem Boden gab, die den Bereich als Parkplatz kennzeichneten. Hinter den Wagen und den Zelten befand sich eine gewaltige Vertiefung, wo die Wüste sich über das Labyrinth geschoben hatte, und dem Umriss dieser Mulde nach zu schließen, hatte der Irrgarten eine grob rund e Form.
    Am östlichen Rand der Ausgrabungsstätte hatte man bereits einen Teil der Wände des Labyrinths freigelegt, und ein anderer Abschnitt, wo ebenfalls gearbeitet wurde, war mit einer großen Plane bedeckt. Drake konnte trotzdem eine beeindruckende Steinkonstruktion ausmachen, bei der es sich wohl um den Eingang zum Labyrinth handelte. Eine kleine Schar von Arbeitern war damit beschäftigt, ebenso langsam wie vorsichtig die Außenwände freizulegen, und der Sand, den sie in Eimern von den beiden Sektionen fortschafften, wurde anschließend auf der Suche nach Artefakten gründlich gesiebt. Weitere Männer und Frauen trugen Holzbalken durch den Eingang, vermutlich, um Wände und Decke abzustützen, die nun seit Äonen erstmals wieder freigelegt waren.
    „Es ist größer, als ich erwartet hätte“, sagte Jada.
    „Die Ausgrabung oder das Labyrinth?“, fragte Sully.
    „Beides.“
    Drake besah sich noch einmal die grob zu erkennenden Umrisse des Irrgartens. „Und das ist vermutlich nur ein Teil des Labyrinths. Bestimmt gibt es noch weitere Ebenen unter dieser hier, mit Schächten und Fallen und Sackgassen. Solche Irrgärten sind nie so simpel, wie sie auf den ersten Blick aussehen.“
    Jada betrachtete die seltsamen Verwehungen im Wüstensand, die den grundlegenden Aufbau des Labyrinths verrieten. „Also für mich sieht das überhaupt nicht simpel aus.“
    Sully nickte. „Als sie da drüben das Becken für ihren See ausheben wollten … “ Er deutete auf den ersten Ausgrabungspunkt, eine halb eingestürzte Mauer. „… ist der Sand ins Labyrinth eingedrungen. Dadurch hat sich die Wüste abgesenkt. Anderenfalls könnten wir hier nämlich gar nichts sehen. Die meisten

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