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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Dächer sind noch intakt, das Ausgrabungsteam wird also bestimmt nicht annehmen, dass die Umrisse, die man hier oben sieht, Aufschluss über Form und Umfang des eigentlichen Labyrinths geben.“
    „Das sage ich doch“, meinte Drake. „Ganz egal, wie komplex es von oben aussieht, unten ist es noch viel verworrener.“
    Die meisten der Arbeiter ignorierten sie, als sie das Auto hinter den anderen Fahrzeugen abstellten und ausstiegen. Ihr Volvo war nicht der einzige Wagen, der hier ganz offensichtlich nicht hingehörte. Zwischen den alten, ausgebleichten Pickups und Lieferwagen der Arbeiter und den Jeeps der Archäologen entdeckten sie auch einige luxuriöse Limousinen.
    Drake betrachtete sie kurz, dann entdeckte er zwei Männer in langen, blauen Hemden und losen Baumwollhosen, die zwischen den Autos herumstapften. Einer von ihnen hatte einen beige-blauen Turban auf dem Kopf, aber keiner von ihnen trug eine Galabija, die traditionelle Oberbekleidung, die unter den Wüstenbewohnern so weitverbreitet war.
    „Entschuldigen Sie“, wandte sich Drake an sie. „Können Sie uns sagen, wo wir Ian Welch finden?“
    Der Mann mit dem Turban ging weiter, als hätte er nichts gehört und nichts gesehen. Aber der andere blieb stehen und musterte sie. Vermutlich fragte er sich, ob sie für seinen Boss arbeiteten. Im Gegensatz zu seinem Begleiter schien er genau zu überlegen, wen er ignorierte und wen nicht. Schließlich schenkte er ihnen ein Lächeln, nickte und deutete zu einer Gruppe von Zelten.
    „Dr. Welch kleine Zelt“, erklärte er.
    Seine Englischkenntnisse waren bestenfalls rudimentär, aber Drake bedankte sich dennoch herzlich. Wie hätte er den Mann auch verurteilen können, wo er selbst doch kaum mehr als eine Handvoll arabischer Worte beherrschte?
    Sie gingen weiter, und die Sonne, die unaufhaltsam höher stieg und den Morgen fortbrannte, trieb sie zur Eile an. Schließlich fanden sie Welch in einem der kleineren Zelte, wo der Archäologe gerade aus einer Feldflasche trank. Die Hitze war brutal, und er hatte bereits zu schwitzen begonnen. Mit seinen wirren Haaren und seinen vor nervöser Energie zuckenden Händen sah er aus, als würde er ziemlich oft schwitzen, fand Drake.
    „Schön, dass Sie hier sind“, meinte Welch und begrüßte sie. Seine Brille hing an einem Band um seinen Hals, und nachdem er allen die Hand geschüttelt hatte, setzte er sie auf. „Ich hätte die Arbeiten nicht viel länger aufschieben können. Eigentlich hätten wir das Innere der Ruinen schon längst untersuchen sollen.“
    „Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen, als sie gestern Nacht das Labyrinth verlassen haben?“, fragte Sully. „Oder irgendjemand?“
    Welch legte die Stirn in Falten. „Nein, warum? Ist etwas passiert?“
    Sully schüttelte den Kopf. „Vergessen Sie, dass ich gefragt habe.“
    Drake musterte den Wissenschaftler. „Sie sind heute Morgen ein wenig nervös, Ian. Was haben Sie denn?“ Nervöser als sonst, hatte Drake eigentlich sagen wollen, aber er wählte seine Worte mit Bedacht.
    „Oh, es ist nichts weiter“, meinte Welch, und seine Stimme troff vor Sarkasmus. „Wir haben nur seit letzter Nacht einen neuen Sponsor. Raten Sie mal, wen?“
    Jada wurde blass. „Phoenix Innovations.“
    Welch richtete den Zeigefinger auf sie. „Hundert Punkte. Und gleich beim ersten Versuch.“
    „Henriksen“, knurrte Sully. Er blickte sich um. „Ist er hier?“
    „Es wundert mich, dass sie sich noch nicht über den Weg gelaufen sind“, entgegnete Welch.
    Er nahm seinen Stoffhut von einem Klapptisch und setzte ihn sich auf den Kopf. Dann marschierte er aus dem Zelt, und die anderen folgten ihm. Drake warf Sully dabei einen kurzen Blick zu. Ihm gefiel diese jüngste Entwicklung ebenso wenig wie seinem Freund.
    Henriksen war also hier. Er hatte gewusst, dass ihre Pfade sich früher oder später einmal kreuzen mussten, aber er hatte gehofft, dass er das Labyrinth bereits mit Welch inspiziert haben würde, wenn dieser Zeitpunkt kam.
    „Es könnte schlimmer sein“, murmelte Jada, als sie hinter Drake das Zelt verließ. „Immerhin kann er uns vor so vielen Zeugen nicht einfach erschießen.“
    Draußen blendete die Sonne sie, und der Wind blies ihnen den Sand ins Gesicht, sodass Drake die Augen abschirmen musste, als er sich überrascht zu ihr umdrehte.
    „Was ist?“, fragte Jada. „Ich versuche doch nur, das Positive zu sehen.“
    „Für eine Optimistin bist du ziemlich pessimistisch“, meinte er, aber dann musste er

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