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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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hatte.
    „Also, wie kommen wir vor den anderen ins Labyrinth?“, fragte er. „Sie können jede Minute zum Eingang gehen.“
    Welch lächelte und nickte. Die Geste schien mehr ihm selbst als den anderen zu gelten. „Hilary will ihren neuen Geldgeber beeindrucken, außerdem hat Henriksen ja seine angebliche Doku-Crew dabei. Sie wird das Ganze also aufbauschen und sie durch den Haupteingang ins Labyrinth führen.“
    Drake starrte ihn an. „Soll das heißen, es gibt noch einen Seiteneingang?“
    Jada deutete auf die größere, ursprüngliche Ausgrabungsstelle, wo die Labyrinthwand eingestürzt war. „Gibt es dort auch einen Weg nach innen? Ist er sicher?“
    „Er ist nicht nur sicher, er liegt auch viel näher an der Gebetskammer und dem Vorraum, den wir gerade frei räumen. Einer der Studenten, die uns hier helfen, hat mir erst heute Morgen erzählt, dass sie auf Tonvasen und Steintafeln gestoßen sind. Vermutlich kamen sie bei den Ritualen zum Einsatz, die die Hüterin des Labyrinths dort durchführte.“
    „Und niemand wird uns aufhalten?“, fragte Sully skeptisch.
    Welch runzelte grüblerisch die Stirn, dann schüttelte er den Kopf. „Soweit es mich betrifft, arbeiten Sie alle drei für das Smithsonian Institute.“
    „Wir reisen bereits unter falscher Identität“, sagte Drake. „Sie können diese Namen benutzen.“
    Falls Welch sich darüber wunderte, ließ er es sich, abgesehen von einem weiteren Stirnrunzeln, nicht anmerken. „Also gut. Hilary ist die Einzige, die weiß, dass wir heute keine Besucher vom Smithsonian erwarten, und wenn wir unsere Karten richtig ausspielen, werden wir ihr gar nicht begegnen.“
    „Ich hätte nichts dagegen, Henriksen zu begegnen“, murmelte Jada.
    Ihre Hand glitt hinter ihren Rücken, wo die Pistole in ihrem Hosenbund steckte, als wollte sie sich davon überzeugen, dass sie auch wirklich da war – kalt und schwer und tödlich. Auf halbem Wege verharrte ihre Hand, und nach einem Augenblick sank sie wieder an Jadas Seite. Aber Drake hatte die Bewegung gesehen, und er hoffte, dass sie Henriksen nicht über den Weg laufen würden. Selbst wenn es Jada gelingen sollte ihn zu töten, würde sie sich damit nur eine Gefängnisstrafe einhandeln. Und die Geheimnisse, für die ihr Vater gestorben war, würden vielleicht nie ans Licht kommen.
    Sie beobachteten, wie Hilary Russo die Gruppe von Phoenix Innovations unter die Plane führte – zum Eingang des Labyrinths von Sobek.
    „Beeilen wir uns“, sagte Sully.
    Sie verließen den Schutz der Zelte und marschierten über einen Streifen Wüste auf die Stelle zu, wo die eingestürzte Außenwand des Labyrinths freigelegt war. Dabei gingen sie schnell, aber nicht zu schnell. Sie wollten keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dennoch hoben die Arbeiter die Köpfe und runzelten die Stirn, während sie sich den Schweiß vom Gesicht wischten und die Fremden anstarrten.
    Mehrere Leitern lehnten am Rand der Grube rings um die freigelegte Mauer, aber Drake stellte überrascht fest, dass Russos Leute auch eine provisorische Treppe gebaut hatten, die vom Rand des Grabens hinunter zu den Trümmern vor der zerbröckelten Wand führte. Er fragte sich, wie viele Tonnen Sand die Arbeiter bereits fortgeschafft hatten, nur um diesen winzigen Teil des Labyrinths ans Tageslicht zu bringen.
    An einer Ausgrabungsstätte wie dieser legten die Archäologen die Ruinen nur stückweise frei, dann kartographierten und fotografierten sie, was sie gefunden hatten, und anschließend schütteten sie die Stelle vorsichtig wieder zu, um zu verhindern, dass die Witterungsverhältnisse sie beschädigten oder der natürliche Verfall sich fortsetzte. Doch so, wie Welch es ihnen beschrieben hatte, wurde der Großteil des Labyrinths nicht von oben, sondern von innen freigelegt. Solange sie Decken und Wände richtig abstützten, würden Russo und ihr Team einen großen Teil des Irrgartens erforschen können, ohne ihn wieder verschließen zu müssen.
    Rasch stiegen sie die Treppe hinab. Zwei gewaltige Generatoren brummten im Graben; einer befand sich links des Eingangs, der andere rechts davon. Die Stoffplanen, die nachts die Mauer bedeckten, um zu verhindern, dass wieder Sand ins Innere des Labyrinths wehte, waren zurückgezogen – tagsüber war den Arbeitern die kühlende Brise vermutlich wichtiger als die Sorge um den Sand – , und darunter konnte Drake einen Riss im Fels entdecken.
    Als sie das Labyrinth betraten, atmete Jada so tief ein, als könnte sie die

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