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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Jahrtausende der Geschichte, die hier in der Luft lagen, schmecken. Drake hatte keine so romantischen Illusionen, aber nichtsdestotrotz spürte auch er das ungeheure Alter dieser Wände, und er kam sich wie ein Eindringling vor.
    Doch dieses Gefühl war er gewohnt. Er hatte gelernt, es zu ignorieren, auch wenn es ihm manchmal schwerfiel, sonst hätte er nie erreicht und entdeckt, was er erreicht und entdeckt hatte. Die Vergangenheit hielt ebenso viele Geheimnisse bereit wie die Zukunft – eher noch mehr – , und es gab Leute, die Unsummen investierten, um diese Geheimnisse zu lüften und Hinterlassenschaften dieser lange vergangenen Welt ihr Eigen zu nennen.
    Drake konnte ihnen keinen Vorwurf machen, denn er liebte alles, was mit Geschichte zu tun hatte, ebenfalls. Als Junge hatte er Abenteuergeschichten und Berichte über unglaubliche archäologische Entdeckungen verschlungen, und seine Lieblingsfilme waren voller Mumien und Wagenrennen gewesen. Doch im Gegensatz zu den Imhoteps in diesen alten Streifen waren die Mumien, denen er später im echten Leben begegnete, nie aus ihren Grüften gestiegen. Na schön, einmal, in Karpathos in Griechenland, hatte er geglaubt, dass eine von ihnen sich bewegte, aber das war wirklich das einzige Mal gewesen. Doch neben diesen außergewöhnlichen Entdeckungen faszinierte es ihn einfach zu erfahren, wie der Alltag der Menschen vor Hunderten oder Tausenden Jahren ausgesehen hatte.
    So beschleunigte sich zwar nicht sein Atem, als er das Labyrinth von Sobek betrat, wohl aber sein Puls.
    Die Wände hatten verschiedene Orangetöne und schienen aus Lehm zu bestehen, und die Lampen, die in gleichmäßigen Abständen den Gang erhellten, erklärten die brummenden Generatoren am Eingang. Die Glühbirnen unter ihren Plastikgittern waren durch ein Kabel verbunden und mit Haken an der Decke befestigt, sodass sie an eine zu groß geratene Weihnachtslichterkette erinnerten. Vor ihnen, wo der Korridor sich teilte, verschwanden sie um die Ecke, wie Drake mit einem kurzen Blick feststellte.
    „Hier entlang“, sagte Welch, dann trat er in den Gang.
    Jada blickte Sully an. Sie wollte ihre Aufregung, die sie kurzzeitig sogar ihre Trauer vergessen ließ, mit ihm teilen. Aber er bemerkte es nicht. Als sie sich anschließend zu Drake umdrehte, erwiderte er ihr Lächeln und nickte. Ja, er verstand sie.
    Sie eilten hinter Welch in den Tunnel, wo die Lichtinseln um die Lampen sich mit tiefen Schatten abwechselten und die orangefarbenen Wände immer näher zusammenzurücken schienen. Der trockene Atem der Geschichte wehte ihnen sanft ins Gesicht.
    Drake hatte einige Fragen zum Bau des Labyrinths, die er Welch gerne gestellt hätte. Aber der Archäologe ging hastigen Schrittes voran, und so entschied Drake, dass er seine Neugier auch später noch würde befriedigen können. Sie waren schließlich aus einem anderen Grund hier: Sie wollten Hinweise zu den Geheimnissen finden, die Jadas Vater das Leben gekostet hatten. Falls es so etwas wie ein viertes Labyrinth wirklich gab – ganz gleich, ob nun mit oder ohne Schatz – , mussten sie es unter allen Umständen zuerst finden. Und kaum weniger wichtig war, dass die Welt erfuhr, wer diese Entdeckung tatsächlich gemacht hatte und sogar dafür gestorben war: Luka Hzujak.
    Tja, und falls sie dabei über einen Schatz stolperten, wäre das natürlich auch nicht übel.
    Das Labyrinth krümmte sich ein ums andere Mal, es war voller falscher Gänge und optischer Trugbilder. Es musste ein hartes Stück Arbeit gewesen sein, den richtigen Pfad zu finden. Glücklicherweise blieb ihnen diese Mühe erspart. Die Tunnel, die in Sackgassen endeten, waren mit Seilen gesperrt, und der richtige Weg wurde durch die Lichterkette markiert, sodass sie nicht einmal langsamer werden mussten. Der Boden neigte sich nach unten, und immer wieder passierten sie Durchgänge, die den Eindruck erweckten, sie könnten jeden Moment in sich zusammenstürzen. An einigen Stellen waren Wände und Decke mit Holzbalken abgestützt, und diese krude zusammengehämmerten Gerüste sahen aus, als hätten Bauarbeiter hier zwar mit der Arbeit begonnen, dann aber die Lust verloren und die halbfertige Konstruktion einfach so stehen lassen.
    Zweimal mussten sie dicht an die Wände gepresst Schächte im Boden umgehen, die fünfzehn oder mehr Meter senkrecht nach unten in die Finsternis liefen.
    „Wofür ist das?“, fragte Jada, als sie sich am ersten Abgrund vorbeischoben. Eine Glühbirne füllte den Schacht

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