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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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und zu Gott betete, daß Travis nicht den Halt verlieren möge. Es war deutlich zu merken, daß etwas nicht stimmte mit ihm und er nicht nur mit Wind und Wellen zu kämpfen hatte.
    Einen Arm an die Reling gehakt, angelte sie ein Tau von den Pinnen, das so mächtig war wie ihr Arm, und bewegte sich damit auf den Hauptmast zu.
    Das Gebrüll der Männer, das Toben der Elemente erstickten alle anderen Geräusche. Sie konnte nicht um Hilfe rufen, konnte nur hinaufsehen zu Travis, der sich kläglich bemühte, auf das Deck hinunterzugelangen. Sich an das Strickwerk klammernd, kletterte Regan mehr schlecht als recht die Wanten hinauf, bis sie die Stelle erreichte, wo Travis’ Fuß in den Seilen hing. Und da sie ihm nicht anders zu helfen wußte, wickelte sie das dicke Tau um seinen Knöchel und die Wanten; denn es war viel zu schwer und unförmig für sie, als daß sie es mit einem richtigen Knoten hätte befestigen können. Sie wickelte es so oft und so fest um die Strickleiter, wie es ihr möglich war, ehe der nächste Brecher über Deck rollte.
    Als die nächste Welle kam, war sie nicht vorbereitet auf den wuchtigen Stoß, der nicht von den Aufbauten an Deck gebremst wurde. Sie schlang sich das andere Ende des Taus um den Körper und klammerte sich verzweifelt an den Wanten fest. Nach diesem Brecher hatte sie keinen Mut mehr, sich von der Stelle zu bewegen. Sie wagte nicht einmal mehr die Augen zu öffnen aus Angst, ihre Mühe könnte umsonst gewesen sein. Sie hatte ihr möglichstes getan, um Travis zu retten, doch ihr fehlte die Kraft, um nachzusehen, ob sich ihre Anstrengung auch gelohnt hatte.
    So schien sie stundenlang, halb hängend, halb sitzend, zwischen Deck und Himmel zu schweben, bis sie unter sich laute Rufe hörte. Aber sie hielt dennoch die Augen geschlossen. Die Angst klebte ihr die Lider zu.
    »Travis!« rief es aus nächster Nähe, und »Mrs. Stanford«! aus größerer Entfernung. Das mußte die Stimme des Kapitäns gewesen sein.
    Da faßte sie sich ein Herz und öffnete die Augen, brachte es aber auch jetzt nicht fertig, nach links zu blicken, ob Travis noch in den Wanten hing.
    Später wußte keiner mehr, wer zuerst das Gelächter angestimmt hatte. Vielleicht gab es gar nichts zu lachen; doch die Erleichterung der Matrosen, endlich aus dem Sturmgebiet heraus zu sein, nachdem die letzten gewaltigen Brecher das Schiff aus dem Ruder geworfen hatten, war so groß, daß sie den Anblick der beiden überaus erheiternd fanden.
    Da saß Regan drei Meter über ihren Köpfen in einem triefend nassen, hauchdünnen Musselinkleid wie ein Fisch im Netz, die nackten Beine durch zwei Maschen in die Wanten gesteckt, das dicke Tau zweimal um den Leib gewickelt, und hielt mit einer Hand das Seil fest, das sie Travis um das Bein geschlungen hatte. Und an diesem Seil hing ein Mann, der doppelt so groß und schwer war wie sie; sich aber bequem in die Wanten zurücklehnte, als schliefe er in einer Hängematte. Es sah aus, als würde ein kleines Mädchen ein seltsames, großes Tier an der Leine ausführen.
    »Hört mit eurem Gewieher auf und holt die beiden vom Mast!« brüllte der Kapitän.
    Von dem Gelächter ermutigt, wagte Regan endlich zu der Stelle zu blicken, wo Travis sich befinden mußte. Und da sie ihm viel näher war als die Männer unten an Deck, konnte sie deutlich das Blut sehen, das aus seiner Schläfe quoll.
    Als die drei Matrosen, die zu ihr hinaufkletterten, sahen, in welcher Verfassung Travis war, verging ihnen das Lachen.
    »Ihr habt ihm das Leben gerettet«, sagte einer der drei ehrfürchtig. »Er merkt nicht einmal, daß wir ihm helfen wollen. Hättet Ihr ihn nicht an den Wanten festgebunden, wäre er todsicher über Bord gegangen.«
    »Wie steht’s mit ihm?«
    »Er atmet noch«, gab ihr der Matrose zur Antwort, wollte sich aber weiter nicht äußern.
    »Nein«, wehrte sie den Matrosen ab, der sie aus ihrer mißlichen Lage befreien wollte, »zuerst bringt ihr Travis in Sicherheit.«
    Unten gab es nur noch erstaunte Blicke, als bekannt wurde, was Regan vollbracht hatte, und die Matrosen wendeten respektvoll die Augen ab, statt ungeniert ihre nackten Beine zu begaffen.
    Mit der Unterstützung eines Matrosen gelang es Regan, in einigermaßen würdevoller Haltung auf das Deck zurückzugelangen. Sie mochte gar nicht glauben, daß sie hochgeklettert war und welche Mühe sie hatte, von dieser Höhe wieder herunterzusteigen.
    Sobald sie festen Boden unter den Füßen spürte, folgte sie den Männern, die sich um

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