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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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genau fünfzehn Minuten nach fünf, und die Winterwelt außerhalb der Klinik lag noch dunkel und verschlafen da, aber in diesem Raum gab es keine Zeit und keine Jahreszeiten.
    »Hallo, Miss Duval«, begrüßte sie Joanna King herzlich, die in ihrem Baumwolloverall schick aussah.
    »Schön, Sie wiederzusehen.« Bobby Goldstein, der nicht so elegant aussah, kam zu ihr, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. »Obwohl ich in Holyoke niemals geahnt hätte, dass Sie einen derartigen Sinn für Dramatik haben.«
    Lally schaute sich um und sah die Vorbereitungen, die für die Operation getroffen worden waren. Die Glaswände waren teilweise abgedeckt und teilweise so diagonal abgeklebt worden, wie die Menschen ihre Fenster in Sturmgefahrenzonen in Neuengland vorbereiteten, um zu verhindern, dass der Sturm die tödlichen Scherben durch die Luft schleuderte, wenn die Scheiben brachen. Es gab keine Sauerstoff- oder anderen Gaszylinder, und Lally vermutete, dass sie für den Fall, dass das Schlimmste eintrat, weggebracht worden waren. Aber als sie die beiden Astronauten erblickte, die sich am anderen Ende des Raumes mit Lucas Ash besprachen, zog sich ihr Magen zusammen, und die feinen Härchen an ihren Armen richteten sich auf.
    »Bombenexperten«, erklärte ihr Joanna King.
    »Für Eingeweihte auch als Bombentechniker oder Bomber bekannt«, fügte Bobby Goldstein hinzu.
    »Goldstein ist jetzt Experte«, spottete Mrs. King.
    Lally wandte ihren Blick von den Männern in den Schutzanzügen ab, denen der Kardiologe noch immer aufmerksam zuhörte, und wandte sich Joanna King und Bobby Goldstein zu. Die Röntgenärztin sah genauso elegant und statuenhaft aus wie in ihrer Erinnerung, und der humorvolle, nette Kardiotechniker schaute sie freundlich an.
    »Sie können sich nicht vorstellen, wie dankbar ich bin, dass Sie meinetwegen hierher gekommen sind«, sagte sie. »Sind Sie auch ganz sicher, dass es nicht zu gefährlich für Sie ist?«
    »Wir würden um nichts auf der Welt darauf verzichten wollen«, entgegnete Mrs. King.
    »Ich persönlich bin wegen der Pizza hier«, grinste Goldstein. »Wissen Sie, dass in Chicago alles seinen Anfang nahm?«
    »Du wirst doch wohl wissen, dass es Italien war«, sagte Joanna King trocken.
    »Nicht für die einzig wahre Pizza«, erklärte Mr. Goldstern. »Mit der richtigen Pizza ging es in einem Restaurant namens Pizzeria Uno genau hier in Chicago los. Ich schlage vor, dass wir alle dorthin gehen, wenn der Unsinn hier vorbei ist.«
    »Ich bin dabei«, stimmte Lally zu.
    Joe hatte Chris in ihr Zimmer gebracht, kurz bevor sie zum OP hinuntergefahren worden war. Als sie gesehen hatte, dass mit ihm alles in Ordnung war, war sie unglaublich erleichtert, obwohl der Verband an seiner Hand und sein leidgeprüftes Gesicht ihr deutlich bewiesen, dass ihre Ängste um ihn berechtigt gewesen waren. Hugo war ebenfalls bei ihr, und für Erklärungen hatten sie keine Zeit gehabt. Vor dem Aufzug im dritten Stock hatte sie sich von allen verabschiedet, hatte sie umarmt und abgelehnt, dass irgendeiner von ihnen sie noch weiter begleitete. Es war fast eine Erleichterung gewesen, als sich die Fahrstuhltür schloss und die Sicht auf die drei ängstlichen, mitgenommenen Gesichter versperrt wurde.
    »Wie war es in Florida?«, fragte Joanna King.
    »Wundervoll.«
    »Wir haben gehört, dass Ihr Freund Sie dort aufgestöbert und mit einer Privatmaschine hierher gebracht hat.« Goldsteins Augen funkelten hinter seiner Brille.« Stimmt das?«
    »So ungefähr«, sagte Lally, »außer dass er nicht mein Freund ist.«
    »Hört sich so an, als sollte er es sein«, meinte Joanna King.
    »Lally, meine Liebe, es tut mir Leid, dass ich dich habe warten lassen.« Lucas Ash, der hübsch aussah wie immer, kam mit einem der Astronauten geradewegs auf sie zu. Lallys Magen, der sich während der Plauderei einen Augenblick beruhigt hatte, zog sich wieder zusammen. »Bist du bereit?«
    »Ja.«
    Der Mann neben Dr. Ash zog das Kopfteil seines Bombenschutzanzuges ab, und Lally sah, dass es Tony Valdez war.
    »Hallo, Tony«, begrüßte ihn Lally.
    Valdez grinste träge. Seine ganze Haltung war trügerisch ruhig und entspannt. »Eigentlich glaubt keiner von uns, dass wir hier heute gebraucht werden. Das Zeug auf den Fenstern, unsere Anzüge, die Feuerwehrmänner draußen vor der Tür - alles reine Vorsichtsmaßnahmen.«
    Lally wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr Mund war ganz trocken.
    »Okay«, sagte Ash freundlich. »Magst du dich auf den

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