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... und dann bist du tot

... und dann bist du tot

Titel: ... und dann bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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fast sechzehn Tagen ergangen war, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, verwirrte Joe dieses Gesicht. Es war absurd, aber er wusste, dass sein Vertrauen größer gewesen wäre, wenn Ashs Gesicht kleine Schönheitsfehler aufgewiesen hätte.
    »Vier Uhr dreiundvierzig«, sagte Valdez schnell.
    In den wenigen Sekunden, die folgten, dachte Joe an Jack Long, Marie Ferguson, Sam McKinley und Alice Douglas und all die anderen bis jetzt namenlosen Opfer dort draußen, die in glückseliger Unwissenheit ihren Angelegenheiten nachgingen. Doch das einzige Gesicht, das Joe im Geiste vor sich sah, war Lallys. Und einen weiteren Augenblick lang suchte er verzweifelt nach einer Art göttlichen Eingebung, aber es kam keine.
    »In Ordnung«, sagte er nur.
    Chris und Ferguson schwiegen, als der Kardiologe und Valdez den Raum verließen. Sie erkannten auf den ersten Blick an ihren Mienen und der Art, wie sie den Korridor hinuntergingen, dass eine Entscheidung gefällt worden war.
    Wortlos klopfte Ferguson an Morrisseys Tür, und beide traten ein. Die anderen beiden Männer saßen jeder in einem Sessel. Joe war in sich zusammengesunken, und seine Körperhaltung sprach Bände.
    »Sie operieren?«, fragte Ferguson.
    »Um fünf Uhr fünfzehn«, erwiderte Morrissey leise.
    Chris schaute auf seine Uhr. Er war zu Eis erstarrt.
    »Was nun?«, fragte er.
    »Wir warten«, erwiderte Morrissey.
    Chris überging ihn. »Duval?«
    Joe sagte nichts.
    »Was jetzt?« Chris’ Stimme war barsch. »War’s das? Geben Sie auf?«
    »Nein, ich gebe nicht auf. Ich mache nur eine kleine Pause.« Joe war sichtlich erschöpft.
    »Bevor wir gebeten wurden, das Zimmer zu verlassen«, sagte Ferguson, »hatte ich das Gefühl, dass Sie noch mehr mit Schwartz vorhatten.«
    »Hatte ich auch.«
    »Und was ist damit?«
    »Vielleicht sollten wir dem Lieutenant eine kurze Erholungspause gönnen«, mischte sich Morrissey ein. »Er will sicher seine Schwester besuchen, und anschließend sollten wir ihm ein paar Minuten Ruhe gönnen.«
    »Er kann sich später ausruhen, wenn alles vorbei ist und wir alles versucht haben.«
    Chris wusste, wie schroff seine Stimme klang, was normalerweise gar nicht seine Art war. Er sah, dass Duval mit seinem Latein fast am Ende war, und er wusste, was das für ein Gefühl war. Und vielleicht war seine eigene Kraft, die er plötzlich spürte, nur von kurzer Dauer, und möglicherweise hatte er sie nur dem Wissen zu verdanken, dass er letztendlich nicht sterben würde. Er war davon überzeugt, dass sein Körper das Gift der Gila besiegt hatte und er sich dem Kampf anschließen konnte, um zumindest zu versuchen Lally zu helfen, obwohl es jetzt so aussah, als könne nur Dr. Ash etwas für sie tun. Chris Webber wusste vielleicht besser als irgendein anderer hier, was der Lieutenant durchmachte, doch anzusehen, wie Duval plötzlich abbaute, war ihm unerträglich. Und dieser Scheißkerl hing noch immer hier herum, und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn er zulassen würde, dass sie jetzt alle aufgäben, solange es noch eine Chance gab, ihn festzunageln.
    »Duval, welchen Plan haben Sie?«, fragte er ziemlich ungehalten.
    Joe quälte sich aus dem Sessel. »Okay«, sagte er langsam.
    Er brauchte einen Moment, um sich zu sammeln und sich auf das zu konzentrieren, was er ausgebrütet hatte, ehe Ash hereingekommen war.
    Chris entspannte sich ein wenig.
    »Ist Schwartz noch besinnungslos?«, fragte Joe Morrissey. »Es wäre gut, wenn er noch etwas länger ohnmächtig wäre. Es muss sein.«
    Morrissey schwieg einen Moment, und dann stand er schwerfällig auf.
    »Ich gebe ihm ein Beruhigungsmittel. Er wird ungefähr eine Stunde schlafen.«
    Joe hatte wieder Gewissensbisse. »Danke, Doktor.«
    Morrissey nickte und verließ das Zimmer.
    »Was haben Sie vor, Lieutenant?«, fragte Ferguson.
    »Ein letzter Versuch. Wenn das nicht funktioniert, sind wir erledigt.« Er lächelte Webber verhalten an. »Diesmal können Sie nicht helfen, nur warten.«
    »In Ordnung, Hauptsache, Sie geben nicht auf.«
    »Was haben Sie vor?«, erkundigte sich Ferguson noch einmal.
    »Es ist wirklich verrückt.«
    »Das ist Schwartz auch.«
    »Ich glaube, wir müssen ihn noch einmal so richtig in die Enge treiben.«
    »Dann auf in den Kampf«, sagte Chris.
    »Dr. Morrissey wird es verabscheuen.«
    »Dann werden wir es ihm nicht sagen«, beschloss Sean Ferguson.

39. Kapitel
    Dienstag, 26. Januar
    E in Dejä-vu-Erlebnis«, sagte Lally, als sie in den OP geschoben wurde. Es war

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