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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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an den Hals. Er nickte. »Er lebt.«
    »Rühren Sie ihn nicht an.«
    »Ich habe eine Pistole. Ziehen Sie doch mal die Möglichkeit in Betracht, daß ich Sie jederzeit hätte töten können.«
    »Esteban hatte Ihnen gesagt, Sie sollten sich nicht einmischen.«
    »Haben Sie mich jemals so nachgiebig erlebt?« Er riß einen Streifen von Kaldaks Hemd ab und machte ihm einen Druckverband. »Und jetzt kommen Sie her und helfen mir. Es gefällt mir gar nicht, daß er so stark blutet.«
    Sie durchquerte den Raum, kniete sich hin und schloß die Arme um Kaldak.
    »Sie halten den Verband gepreßt, während ich die 911
    anrufe«, sagte Yael.
    Sie preßte ihre Hände auf die Wunde in Kaldaks Brust.
    »Rufen Sie an. Schnell.«
    Esteban war tot, und Kaldak lebte. Es war ein Wunder, und das würde sie sich nicht wieder nehmen lassen. Sie würde Kaldak nicht sterben lassen.
    Die Sanitäter schoben Kaldak vorsichtig auf die Trage in den Krankenwagen, und Bess nahm neben ihm Platz. Sie sah Yael draußen stehen. »Kommen Sie mit?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Sanitäter haben die Polizei gerufen. Ich habe noch etwas zu erledigen, bevor sie eintreffen.
    Wir sehen uns im Krankenhaus.«
    Würde er kommen? Oder wollte er die Gelegenheit zur Flucht nutzen? Yaels Verhalten hatte sie zutiefst verwirrt. Es bestand kein Zweifel, daß es geheime Absprachen zwischen ihm und Esteban gegeben hatte. Dennoch hatte er sich zurückgehalten, als er sie hätte toten können, und er hatte sich mit ihr zusammen darum bemüht, Kaldak zu retten.
    Die Sanitäter warfen die Tür zu, und kurz darauf raste der Krankenwagen Richtung Schnellstraße.
    Kaldak war immer noch bewußtlos und ganz bleich. Sie wischte ihre Tränen ab und nahm seine Hand.
    »Stirb mir bloß nicht«, flüsterte sie. »Halt durch. Wage es nicht zu sterben, Kaldak.«
    Sie spürte die Vibrationen im Krankenwagen, bevor sie die Explosion hörte.
    Sie warf den Kopf herum und blickte aus dem Rückfenster.
    Die Windmühle zerbarst in Stücke wie ein Spielzeug, dann wurde sie von den Flammen verschlungen, die in den Himmel schlugen.

Kapitel 20
    Kaldak erwachte, als er in die Notaufnahme gefahren wurde.
    »Esteban?« flüsterte er.
    »Tot.« Sie faßte seine Hand fester. »Sprich nicht.«
    »Geht – es – dir gut?«
    Sie nickte heftig. »Du bist mir ja ein feiner Killer. Warum hast du ihn nicht einfach erschossen oder so was? Mußtest du unbedingt zwischen uns springen?«
    »Er hatte den Finger am Abzug. Ich hatte Angst – es war ein Reflex.«
    »Damit der Hurensohn dich erschießen kann.«
    »Nicht – mein Plan. Alles ging schief. Ich habe auf Esteban gewartet. Keine Zeit. Er kam kurz vor – dir.«
    »Ich habe gesagt, du sollst nicht sprechen. Möchtest du unbedingt sterben, du Dummkopf?«
    »Nein.« Er schloß die Augen. »Nein, ich möchte leben.«
    »Wie geht’s ihm?«
    Als Bess aufsah, stand Yael in der Tür des Wartezimmers.
    »Schon wieder ein Krankenhaus«, sagte sie müde. »Wir müssen aufhören, uns immer unter solchen Umständen zu treffen.«
    »Wie geht’s ihm?«
    »Er wird gerade geröntgt. Sie glauben, daß die Kugel die inneren Organe verfehlt hat, aber er hat eine Menge Blut verloren.«
    »Er wird überleben. Kaldak ist zäh.«
    »Ja. Aber er ist auch ein dickschädeliger Idiot. Er hatte eine Pistole und benutzte sie nicht. Er nahm in Kauf, daß er angeschossen wurde. Erwartete er vielleicht, daß ich ihm dafür dankbar sein würde?«
    »Wahrscheinlich dachte er überhaupt nicht. Sind Sie ihm dankbar?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß überhaupt nichts.«
    »Außer, daß Sie froh sind, daß Kaldak nicht tot ist.«
    Darüber war sie froh. Aber alles andere lag unter einem Schleier. Sie lehnte ihren Kopf an die Wand. »Sie haben die Windmühle in die Luft gejagt.«
    »Und das Geld und Esteban gleich mit.«
    »Warum?«
    »Nur so konnte ich garantieren, daß das Geld wirklich vernichtet wurde. Ich wollte nicht, daß es beschlagnahmt und irgendwo sicher eingelagert wird. Ihre Regierung hebt gerne Dinge für schlechte Zeiten auf.«
    Sie starrte ihn feindselig an. »Sie haben mit Esteban zusammengearbeitet, Sie Scheißkerl.«
    Er nickte. »Mein erstes Ziel war immer, Habins habhaft zu werden. Er war derjenige, der die Freilassung palästinensischer Gefangener fordern wollte. Ich mußte mit Esteban zusammenarbeiten, um sicherzustellen, daß Habin erledigt wurde.« Er lächelte dünn. »Es war mir ein ausgesprochenes Vergnügen, Esteban mit der Bombe zu versorgen, die er für

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