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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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nicht glauben. Yaels Verrat machte sie fassungslos. »Kaldak hat Sie also gar nicht angerufen und Ihnen gesagt, Sie sollen herkommen, stimmt’s?«
    Yael schüttelte den Kopf.
    Mein Gott, er hatte sie auf raffinierte Weise hintergangen. Er hatte gewußt, daß er ihr lediglich Esteban in Aussicht stellen mußte, und schon wäre sie bereit, alles Erdenkliche zu unternehmen, nur um ihn zu schnappen. »Aber Sie haben mir sogar angeboten, Kaldak anzurufen. Was hätten Sie gemacht, wenn ich das getan hätte?«
    »Ich hätte Ihnen angeboten, ihn für Sie anzurufen, und er wäre leider gerade nicht zu erreichen gewesen.« Er erwiderte ihren Blick. »Ich bedaure, daß ich das tun mußte, Bess. Aber sie fingen an, Esteban nervös zu machen.«
    »Ich war nicht nervös. Sie ist nur eine Frau. Ich habe immer gewußt, daß ich einen Weg finden würde, sie loszuwerden.«
    Estebans Hand spannte sich um die Pistole. »Und jetzt, wo Sie sie hergebracht haben, freue ich mich schon darauf, sie zu beseitigen. Und glauben Sie mir, es wird mir das allergrößte Vergnügen bereiten.«
    »Soll ich das nicht für Sie erledigen?« fragte Yael.
    »Sie machen sich Sorgen um Ihre Prämie? Nein, sie gehört mir. Mischen Sie sich nicht ein.« Er legte die Pistole auf Bess an. »Von diesem Augenblick habe ich geträumt. Haben Sie eine Ahnung, wie viele Schwierigkeiten Sie mir bereitet haben?«
    Er würde sie töten.
    Entsetzen packte sie. Sie wollte nicht sterben. Sie hatte noch so viel vor.
    Verdammt, sie würde nicht sterben. Es mußte eine Möglichkeit geben. Nachdenken. Einen Weg finden, ihn hinzuhalten.
    »Ich bin froh darüber, daß ich Ihnen Schwierigkeiten bereitet habe«, sagte sie. »Und die werden weitergehen. Selbst wenn Sie mich töten, werden sie weitergehen. Man wird Ihnen das Geld nicht geben. Ich habe ihnen genug Blut überlassen, um ein Gegenmittel zu entwickeln. Sie werden es finden. Morgen.
    Vielleicht schon heute.«
    Er starrte sie an. »Das ist nicht wahr.«
    »Doch, es ist wahr.« Sie machte einen Schritt auf ihn zu.
    »Man wird Ihnen das Geld niemals geben. Warum auch?
    Wenn Sie dieses Zeug in New York abladen, wird es nicht mehr als einen lästigen Zwischenfall verursachen. Niemand wird sterben.« Sie stand nur noch einen Meter von ihm entfernt.
    »Außer Ihnen. Man wird Sie töten. Man wird Sie in Stücke reißen für Collinsville.« Ihr fiel noch etwas anderes ein. »Und die Ratten werden Sie fressen. Sie werden an Ihrem Fleisch zerren und sich über Ihre Augen hermachen. Sie werden Sie verschlingen wie –«
    »Nein«, schrie er mit sich überschlagender Stimme.
    »Lügnerin. Miststück. Es wird nicht –«
    Sie griff nach der Pistole.
    »Hure.« Er schlug ihr mit dem Lauf auf den Kopf.
    Schmerz.
    Sie fiel …
    Durch dunklen Nebel konnte sie sehen, wie Esteban die Pistole auf sie richtete.
    »Esteban.«
    Kaldak!
    Blitzschnell tauchte er aus den Schatten hinter Esteban auf, warf sich zwischen sie und holte Esteban von den Füßen.
    Der Schuß wurde gedämpft von Kaldaks Körper. Er brach zusammen, und die Waffe schlidderte über den Boden.
    Bess befiel Todesangst. »Nein.«
    Panisch zog sie Kaldak von Esteban weg.
    Blut. Alles war voller Blut. Seine Brust … Kaldak bewegte sich nicht.
    Esteban kroch über den Fußboden und versuchte, an die Pistole zu kommen.
    Sie war vor ihm da. Ihre Hand schloß sich um den Griff, sie warf sich herum und zielte auf Esteban.
    »Halten Sie sie auf.« Esteban heftete den Blick auf Yael, der hinter ihr stand. »Töten Sie sie.«
    Sie erstarrte.
    »Aber das wollten Sie doch selbst tun«, sagte Yael. »Ich glaube wirklich nicht, daß ich mich da einmischen sollte.«
    »Töten Sie sie.«
    »Wollen Sie es wirklich tun, Bess?« fragte Yael.
    Kaldak. Emily. Danzar. Nakoa. Tenajo. Collinsville.
    »Ich sehe doch, daß Sie es wollen«, sagte Yael. »Dann würde ich vorschlagen, Sie erschießen den Hurensohn.«
    Sie drückte auf den Abzug.
    Die Kugel schlug durch Estebans Stirn.
    Sie schoß noch einmal.
    »Das reicht«, rief Yael. »Einmal hätte schon genügt.«
    Sie wirbelte herum und zielte auf ihn.
    Er nahm die Hände hoch. »Ich bin keine Bedrohung für Sie, Bess.«
    »Sie können mir viel erzählen.«
    »Sie können Ihre Zeit jetzt mit der Entscheidung vergeuden, ob Sie mich töten wollen, oder ob Sie lieber zusehen, wie wir Kaldak retten. Ich glaube, er lebt noch.«
    Sie warf einen Blick zu Kaldak. Lebte er? Da war soviel Blut gewesen …
    Yael kniete sich neben Kaldak und legte ihm die Finger

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