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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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erinnere mich nicht –« Das Pflaster über den Nadeleinstichen. Also nicht alles Einstiche von Beruhigungsspritzen, wie sie gedacht hatte. »Bluttests.«
    »Esteban hat nicht herausposaunt, was er vorhatte, aber ich habe gemerkt, daß ihm das Ergebnis nicht gefiel.«
    »Und … wie war das Ergebnis?«
    »Antikörper.«
    »Das können Sie doch gar nicht wissen.«
    »Doch, kann ich. Ich habe eine der Blutproben aus dem Krankenhauslabor gestohlen, bevor ich Sie aus San Andreas rausgebracht habe. Ed hat letzte Nacht einen Test durchgeführt.
    Die Probe war schon zu alt, um viel zu nützen, aber es ließ sich zumindest die Immunität feststellen. Wissen Sie, was das bedeutet? Vielleicht läßt sich damit die Zeit zur Entwicklung eines Serums von einem Jahr auf einige Wochen oder sogar Tage verkürzen.« Er überlegte. »Deshalb dürfen Sie keine Risiken eingehen. Sie sind die Antwort, Bess. Wir brauchen eine Menge Blutproben von Ihnen, damit das CDC ein Mittel entwickeln kann, das Esteban bei seinem Vorhaben aufhält.«
    Die Antwort. Sie wollte nicht die Antwort sein, egal worauf.
    Sie wollte einfach nur, daß alles wieder war wie vor Tenajo. Sie wollte einfach nur, daß Emily lebte und daß es ihr gutging.
    Und Emily war am Leben. Fast hätte Kaldak es geschafft, sie davon zu überzeugen, daß ihre Schwester tot war, daß sie in einem Bestattungsinstitut in New Orleans lag. »Ich werde hinfahren.«
    »Die warten schon auf Sie.«
    »Dann werden Sie wohl Ihre kostbare Blutlieferantin beschützen müssen. Es tut mir leid, Ihnen Unannehmlichkeiten zu bereiten, aber die nächste Blutprobe werden Sie in New Orleans nehmen müssen. Es sei denn«, fügte sie bitter hinzu,
    »Sie wollen sich in Estebans Fußspuren begeben und mich einsperren und mit Beruhigungsmitteln vollpumpen.«
    »Diese Möglichkeit haben wir in Betracht gezogen.« Als sie erstarrte, fügte er grob hinzu: »Glauben Sie im Ernst, ich würde das zulassen? Ich erkläre Ihnen das alles, damit Sie sich klarmachen, um was es hier geht. Ramsey wollte nicht einmal, daß ich Sie über den Tod Ihrer Schwester informiere.«
    »Sie ist nicht tot«, sagte sie tonlos.
    »Wenn Sie das glauben, warum wollen Sie dann riskieren, Esteban in die Falle zu gehen?«
    Weil sie es wissen mußte. Sie wollte Sicherheit. »Wenn ich immun bin, dann ist es Emily auch. Sie ist meine Schwester, und sie war immer gesünder als ich. Ich bin diejenige, die immer die Erkältungen bekam und –«
    »Das funktioniert anders«, erklärte er ruhig.
    »Und Josie«, sagte sie verzweifelt. »Was ist mit Josie? Josie ist nicht gestorben. Josie muß auch immun sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Josie hat keine Antikörper. Esteban hat sofort das Interesse an ihr verloren. Sie hatte einfach das Glück, daß sie mit dem Geld nicht in Berührung gekommen ist.
    Ihre Schwester und Sie sind von Haus zu Haus gegangen, und es konnte nicht ausbleiben, daß Sie welches anfassen.«
    Die Taverne, der Einkaufsladen – sie konnte sich gar nicht mehr an alle Orte erinnern. Sie hatten die Handschuhe und Masken erst übergezogen, nachdem sie die Leichen in der Taverne untersucht hatten. Vielleicht hatten sie ja die Pesos berührt, zur Seite geschoben, als sie versuchten zu helfen – Sie bekam es mit der Angst zu tun. Kaldaks Gedankengänge waren zu überzeugend. Sie brauchte Gewißheit. »Es ist nicht wahr. Es ist nicht Emily. Bringen Sie mich nach New Orleans, und ich werde es Ihnen beweisen.«
    Er rührte sich nicht.
    Sie ballte ihre Fäuste. »Bitte, Kaldak«, flüsterte sie. »Bitte.«
    »Gottverdammt.« Er drehte den Zündschlüssel herum. »Es geht schneller, wenn wir nach Atlanta zurückfahren. Wir können von dort einen Direktflug nach New Orleans nehmen.«
    Sie war erleichtert. »Danke, Kaldak.«
    »Wofür?« Mit quietschenden Reifen bog er auf die Schnellstraße ein. »Dafür, daß ich mich wie ein Idiot verhalte?
    Dafür, daß ich es in Kauf nehme, daß Sie getötet werden? Daß ich es in Kauf nehme, daß eine Stadt ausgelöscht wird?«
    Er nahm das Handy und wählte eine Nummer. »Wir kommen, Ramsey.« Er lauschte einen Moment und sagte dann:
    »Das ist mir scheißegal. Wir sind unterwegs. Höchste Sicherheitsstufe.« Er unterbrach die Verbindung und wählte eine andere Nummer. »Komm in einer Stunde zum Flughafen von Atlanta an den Schalter von Hertz, Ed. Dort kannst du deine Probe haben.« Er legte auf. »Sobald wir am Flughafen sind, muß ich Ihnen Blut abnehmen und es an Ed übergeben.«
    »Wie

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