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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Jahren.
    Seine Schwester Maria ist seit fünf Jahren mit General Pedro Carmindar verheiratet. Sie ist einundzwanzig und er neunundsechzig. Esteban hat sie miteinander bekannt gemacht, als er unter Carmindar gedient hat.«
    »Hast du versucht, zu ihr Kontakt aufzunehmen?«
    »Sie wollte mit niemandem über Esteban reden. Sie ist ein verschüchtertes kleines Kaninchen.«
    »Wahrscheinlich kann sie nur so überleben.«
    »Willst du versuchen, sie zu benutzen?« fragte Yael.
    »Gegen Esteban?« Kaldak schüttelte den Kopf. »Da ist nichts zu holen. Außerdem, warum sollten wir jetzt ihr Leben zerstören, nachdem sie so lange durchgehalten hat.«
    »Sollte das etwa Mitgefühl sein, das ich da heraushöre? Du scheinst dein Herz zu entdecken, Kaldak.« Er wandte sich an Bess. »Kein Wunder, daß er Sie nicht einschüchtert. Er entwickelt sich langsam zum Weichei.«
    »Das würde ich nicht sagen«, erwiderte sie trocken.
    »Wenn Sie jetzt fertig sind, werde ich Ihnen einen Kaffee machen.«
    Er hob seine Hand, Daumen und zwei Finger in die Luft gereckt. »Ich schwöre es.«
    Sie ging in die Küche und öffnete die Schranktür.
    Fleischfressende Ratten … Die Vorstellung war widerwärtig, aber der Gedanke an einen kleinen Jungen, der Brudermord beging, war noch erschreckender. Ursache und Wirkung.
    So wurden also Ungeheuer erzeugt.
    »Sie scheint ja gut mit dieser Sache klarzukommen.« Yaels Blick blieb auf der Küchentür haften, durch die Bess verschwunden war. »Haare auf den Zähnen?«
    »Manchmal«, sagte Kaldak. »Sie ist nicht unterzukriegen.«
    »Es sei denn, sie bleibt hier.«
    »Sie wird nicht weggehen.«
    »Und du willst nicht zulassen, daß Ramsey es auf seine Art macht.«
    »Herrgott noch mal, ich werde sie nicht wie ein Tier behandeln«, sagte er schroff. »Sie hat was Besseres verdient.«
    Yaels Lippen deuteten einen lautlosen Pfiff an. »Sieht aus, als hättest du ein Problem. Du wirst alle Hände voll zu tun haben, wenn du Ramsey davon abhalten willst, daß er sie sich holt.«
    »Meinst du, ich wüßte das nicht? Ramsey ist fast genauso eine Bedrohung wie De Salmo. Deswegen wollte ich, daß du herkommst.« Er zögerte. »Es kann sein, daß ich sie zeitweilig allein lassen muß. Ich brauche jemanden, der sie beschützt.«
    »Sie ist von unschätzbarem Wert. Ramsey wird sich darum kümmern.«
    »Ich traue Ramsey nicht zu, daß er es richtig macht. Ihn interessiert nur, daß sie dem CDC zur Verfügung steht. Dir vertraue ich.«
    Yael schüttelte den Kopf. »Aus diesem Grund bin ich nicht hierhergeschickt worden. Ich habe selbst eine Aufgabe.«
    »Deine Aufgabe ist es, Esteban zu schnappen. Esteban kommt vielleicht hierher.«
    »Vielleicht aber auch nicht.«
    »Sie ist der Schlüssel. Selbst wenn wir Esteban und Habin schnappen: wer sagt uns, daß die mutierten Anthrax-Erreger nicht jemand anderem in die Hände fallen? Sie muß am Leben bleiben, bis wir ein Mittel gefunden haben. Du weißt verdammt gut, daß Eure Regierung eine Heidenangst vor dem Anthrax hat.«
    Yael nickte bedächtig. »Gutes Argument.«
    »Gut genug?«
    »Ich werde in der Nähe bleiben … eine Zeitlang.«
    Kaldak fühlte sich erleichtert.
    »Du magst sie.« Yael sah ihn prüfend an. »Und zwar nicht nur, weil sie unsere Fahrkarte aus diesem Schlamassel bedeutet.«
    »Sie hat das alles nicht verdient.«
    »Es werden immer unschuldige Zuschauer in Mitleidenschaft gezogen, das passiert einfach.«
    »Sie hat genug durchgemacht. Ich will sie in Sicherheit wissen.«
    »Kaffee.« Bess kam mit einem Tablett herein. Sie runzelte die Stirn, als sie das plötzliche Schweigen bemerkte. »Sie haben geredet.«
    »Nichts, was Sie interessiert hätte«, behauptete Yael. »Ich habe lediglich Kaldak davon überzeugt, daß er seiner Aufgabe, Sie zu bewachen, nicht mehr angemessen nachkommt, seit er zum Weichling geworden ist. Hätten Sie was dagegen, wenn ich ihm gelegentlich dabei helfe?«
    »Nicht im geringsten.« Sie stellte das Tablett auf dem Tisch ab und schenkte Kaffee ein. »Aber es scheint eine ziemlich undankbare Aufgabe zu sein. Er hat mir gesagt, daß ich nicht einmal hier sicher bin.« Sie warf Kaldak einen Blick zu. »Und er weigert sich, mich vor Schlangen in meinem Duschabfluß zu beschützen. Wozu ist er dann gut?«
    »Aha, der alte Trick mit der schwarzen Mamba im Abfluß«, sagte Yael bedeutsam und langte nach seiner Tasse.
    »Damit kenne ich mich sehr gut aus. Erstaunlich, was man von James-Bond-Filmen alles lernen kann.«
    »Da sind ja nur

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