Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
genug ist. Finden Sie heraus, wieso der Agent, der Emilys Haus bewachen soll, zulassen konnte, daß die Bluse da herausgeholt wurde. Und sorgen Sie bitte dafür, daß mehr als einer von Ramseys Leuten an der Ranger-Station warten.«
    »Das müssen Sie mir nicht erst sagen.«
    »Doch, das muß ich. Julie und Tom darf auf keinen Fall etwas passieren.« O Gott, das Blut auf der Bluse … »Haben Sie mich verstanden?«
    »Ich habe verstanden«, sagte er ruhig. »Ich werde Ramsey anrufen und ihn ausquetschen, wie das passieren konnte.«
    Sie nickte heftig. »Sagen Sie ihm auf jeden Fall –«
    »Ich weiß, was ich ihm zu sagen habe.«
    Natürlich wußte er das. »Tut mir leid, es ist einfach –«
    »Es ist einfach so, daß Sie verflucht zu stur sind, um sich von mir von hier wegbringen zu lassen, obwohl Sie eine Todesangst ausstehen«, sagte er brüsk.
    Sie hatte Angst. Noch bis vor ein paar Minuten hatten Zorn und Benommenheit wie ein Schutzschild gewirkt. Aber Esteban hatte diesen Schutzschild durchbohrt und die Angst eindringen lassen.
    »Es ist nicht Julies Blut«, erklärte Yael, als er am folgenden Morgen anrief. »Wir haben ihre Blutgruppe von ihrem Hausarzt erfahren, und die stimmt nicht überein.«
    Bess atmete erleichtert auf. »Danke, Yael.«
    »Das muß ja eine scheußliche Überraschung gewesen sein.
    Wie geht’s Ihnen?«
    »Ich werde fast verrückt.« Und panisch. Sie hatte immer noch Angst. »Sie haben recht, es war scheußlich.« Sie legte den Hörer auf und wandte sich Kaldak zu. »Eine andere Blutgruppe.« Sie zog ihre Jacke an und langte nach der Kamera. »Gehen wir.«
    »Sie wollen wieder da raus?«
    »Daran hat sich nichts geändert.«
    Er sah sie an.
    »Er soll nicht denken, daß er mich eingeschüchtert hat. Ich werde ihm diese Genugtuung nicht verschaffen.«
    Mehr Fotos.
    Sie hatte ihn nicht gezielt anvisiert, aber sie mußte schon fünf oder sechs Fotos von ihm haben.
    Es spielte eigentlich keine Rolle. Wer sollte ihn schon erkennen?
    Es spielte eine Rolle. Er hatte stets dafür gesorgt, daß keine Fotos von ihm existierten, seit er sich in Marco De Salmo verwandelt hatte. Fotos waren gefährlich. Die Menschen erinnerten sich an ein Gesicht, wenn sie sich auch an sonst nichts erinnern konnten. Und heutzutage konnte man in technischer Hinsicht alles mögliche mit Fotos anstellen.
    Wenn sie doch endlich damit aufhören würde, diese verdammten Fotos zu machen. Er hatte geglaubt, sie schneller erledigen zu können, aber immer war Kaldak da und paßte auf.
    Es war ihm nicht gelungen, in ihre Nähe zu kommen, und Esteban wurde allmählich ungeduldig. Wahrscheinlich war es sinnvoller, zu seinem ersten Plan zurückzukehren und die Wohnung in die Luft zu jagen. Aber ganz egal, wo er sie umlegte, die Fotos konnte er auf keinen Fall zurücklassen. Er mußte in die Wohnung und sie herausholen.
    »Sind Sie jetzt zufrieden?« fragte Kaldak gereizt, als sie zur Wohnung zurückgingen. »Wir waren mehr als zwei Stunden unterwegs. Wollten Sie sichergehen, daß sie eine gute Gelegenheit für einen Anschlag auf Sie bekommen würden?«
    Sie antwortete nicht. Sie hatte gemerkt, wie angespannt Kaldak die ganze Zeit über gewesen war.
    Er öffnete die Haustür. »Nun?«
    Er schien nicht lockerlassen zu wollen. Sie ging die Treppe hinauf. »Nichts ist passiert. Er soll ruhig wissen, daß er nicht –«
    Ratten.
    Dutzende von Ratten. Riesige Ratten.
    Auf der Treppe vor ihr. Und auch hinter ihr. Sie huschten aufgeregt die Stufen hinauf und hinunter.
    Sie erschauerte, als ihr eine über die Füße lief.
    »Raus.« Kaldak packte sie am Arm und zog sie die Treppe hinunter hinaus auf die Straße.
    Die Ratten strömten zur Tür hinaus auf den Gehweg. Noch eine Ratte streifte ihren Fuß.
    Agent Peterson kam über die Straße gerannt. »Was ist passiert?«
    »Wie zum Teufel sind die hier hereingekommen?« fragte Kaldak.
    »Niemand war im Haus. Ich habe es die ganze Zeit beobachtet
    –«
    »Schaffen Sie sie von der Treppe runter.«
    Peterson verschwand im Haus.
    »Ich hasse Ratten. Widerlich …« Sie hörte gar nicht auf zu zittern. »Esteban?«
    Er nickte. »Wenn man seinen Hintergrund in Erwägung zieht, möchte ich darauf wetten. Er wollte seine schlimmsten Alpträume an Sie weitergeben.«
    Sie schloß die Augen.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Es ist nur der Schock.« Sie öffnete die Augen und steuerte das Treppenhaus an. »Ich muß rauf. Er ruft bestimmt an. Er wird wissen wollen, wie ich es verdaut habe.«
    Sie ging an

Weitere Kostenlose Bücher