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Und dann der Tod

Und dann der Tod

Titel: Und dann der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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dem Agenten vorbei, der die Ratten die Treppe hinunterscheuchte, und schloß die Wohnungstür auf.
    Kaldak war direkt hinter ihr und schob sie zur Seite. »Lassen Sie mich die Wohnung zuerst durchsuchen. Der Agent muß Mist gemacht haben.«
    Das Telefon klingelte, als Kaldak aus der Dunkelkammer kam.
    »Lassen Sie mich abnehmen.«
    »Nein. Er will mit mir sprechen. Und ich will mit ihm reden.«
    »Aha, Sie sind also endlich nach Hause gekommen. Ich hab’s schon zweimal probiert«, sagte Esteban, als sie den Hörer abnahm. »Hat Ihnen meine kleine Überraschung gefallen?«
    »Ein ziemlich schlapper Versuch. Ich wußte, daß Sie Julie nicht haben«, erwiderte sie. Bleib ruhig. Zeig ihm bloß nicht deine Angst und deinen Abscheu. »Was die Ratten betrifft …
    die haben mich nicht beeindruckt. Ich mag sie. Ich hatte als kleines Kind eine zahme Ratte.«
    Er schwieg. »Sie lügen.«
    »Es war eine weiße Ratte, und sie hieß Herman. Sie war in einem Käfig mit einem Laufrad und einem kleinen –«
    Er legte auf.
    »Hatten Sie wirklich als Kind eine Ratte?« fragte Kaldak.
    »Sind Sie verrückt? Ich kann die Viecher nicht ausstehen .«
    Sie holte tief Luft. »Aber ich glaube, er hat es mir abgekauft.«
    »Wenn ja, wird er Sie noch mehr hassen. Sie sind jetzt im Bunde mit der ihn verfolgenden Rachegöttin Nemesis.«
    Als es klopfte, öffnete Kaldak die Tür. Es war Peterson.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte Kaldak über die Schulter.
    »Ich muß etwas überprüfen.«
    Sie war froh, daß er weg war. Er sollte nicht mitbekommen, wie dieser jüngste Anschlag sie beunruhigt hatte. Sie mußte sich ein bißchen erholen. Zum Teufel, sie würde ein ganzes Jahr brauchen, um sich zu erholen.
    Zuerst der psychische Anschlag mit Julies Bluse, und jetzt der physische Anschlag mit den Ratten.
    »Jemand hat ein Loch in die Außenwand zur Gasse gebohrt«, sagte Kaldak, als er wieder in die Wohnung kam.
    »Das kann jederzeit passiert sein, und Peterson konnte von seinem Posten auf der anderen Straßenseite aus gar nichts mitbekommen.« Er preßte die Lippen zusammen. »Von jetzt an wird auch die Gasse bewacht.«
    »Dort sind sie hereingekommen?«
    Er nickte. »Sie haben ein Stück Rohr durch das Loch in der Wand geschoben. Als wir weg waren, haben sie die Ratten reingelassen, die uns dann bei unserer Rückkehr erwartet haben.«
    »De Salmo?«
    »Oder ein anderer von Estebans Leuten. De Salmo ist ein Spezialist, aber das hier war Kleinkram.«
    Ihr war es nicht wie Kleinkram vorgekommen. Eher wie ein Alptraum.
    »Wenn es Ihnen nicht gefällt, wissen Sie ja, was Sie tun können.«
    »Seien Sie still, Kaldak. Ich gehe nirgendwohin.«
    »Außer morgen wieder ins Viertel.«
    »Stimmt.«
    »Hervorragend«, murmelte er. »Ganz hervorragend.«
    Am folgenden Nachmittag warf sie die neuen Fotos vor ihn auf den Couchtisch. »Hier sind sie. Sehen Sie zu, was Sie damit anfangen.«
    Er blätterte die Fotos durch. »Das ist ja eine ganze Menge.«
    »Vier Filme. Ich wollte sicherstellen, daß ich ihn drauf habe, falls er da draußen war.« Sie ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Nun?«
    »Auf Anhieb nichts. Ich muß sie mir genauer ansehen.«
    »Wir können es ja noch mal versuchen«, erwiderte sie enttäuscht.
    »Nein!« Er warf noch einmal einen flüchtigen Blick auf die Fotos. »Die Straßen werden allmählich immer belebter. Wir können nicht mehr rausgehen.«
    »So ein Quatsch.«
    »Kein Quatsch«, entgegnete er knapp. »Es ist zu gefährlich, verdammt noch mal. Wir bleiben hier.«
    Nur nicht aufregen. Ganz ruhig bleiben. »Und was ist mit der Rakete durchs Fenster und der Mamba im Abfluß?«
    »Darum kümmere ich mich schon.«
    »Wir waren uns doch einig, daß das Risiko nicht viel größer ist.« Sie beugte sich stirnrunzelnd vor. »Das ergibt keinen Sinn, Kaldak.«
    »Wir waren uns überhaupt nicht einig, und außerdem ergibt es sehr wohl einen Sinn. Sie wollen, daß ich Ihr Leben schütze.
    Und das tue ich.«
    »Wir waren jeden Tag auf der Straße, und bisher ist nichts passiert.«
    »Wir gehen nicht mehr raus.«
    »Warum sind Sie plötzlich dagegen? Was hat sich geändert?«
    »Ich hatte gehofft, er würde mir auffallen, und ich könnte mich um ihn kümmern. Aber er spielt nur Katz und Maus mit uns.«
    »Dann spielen wir eben mit. Und in der Zwischenzeit werde ich weiter fotografieren, und Sie können –«
    »Nein, es ist zu gefährlich.«
    »Bisher haben Sie es nicht für zu gefährlich gehalten.«
    »Aber jetzt, verdammt noch mal.« Er

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